In einem halben Jahr öffnen die Pasing Arcaden ihre Pforten. Viel Zeit bleibt also nicht mehr, um aus dem Rohbau-Klotz ein funkelndes Einkaufszentrum zu machen. Dennoch läuft alles nach Plan, wie sich eine kleine Gruppe Interessierter am Samstag überzeugen konnte. Auf Initiative der Pasinger SPD führte sie mfi-Projektleiter Lars Jähnichen durch den Handelsbereich, die oberen Wohngeschosse für die 55 Wohnungen und hochgelegenen Innenhöfe und den nahen Bürklin-Bahnhof.
„Sie sind die erste Besuchergruppe, die den fortgeschrittenen Rohbau unseres Komplexes besichtigt“, begrüßte Jähnichen die Teilnehmer. Anderthalb Stunden war er mit seinen Besuchern unterwegs und erklärte Pläne und nächste Schritte, aber auch Probleme. „Unser Grundstück ist für ein Einkaufszentrum ungewöhnlich schmal“, meinte er. Die Architekten hätten daher zu ungewöhnlichen Lösungen mit einer geschwungenen Ladenstraße gegriffen, um Mieter mit einem großen Platzbedarf zu interessieren.
Der Mietermix zeige denn auch eine bunte Mischung. „Wir haben Einzelhandelsgrößen wie ALDI und C&A, wie Hugendubel und dm als Mieter“, verriet Jähnichen. „Doch unsere Hauptausrichtung wird im Textilbereich sein - mit Firmen wie Lacrosse, Esprit, S.Oliver, Promo oder Vero Moda.“ Der Bereich zur Promenade sei natürlich von Gastronomie geprägt: mit einem Sushi- und einem Teeladen, Dean & Davids, einem Asiaten, einem Metzger und anderen.
Die Fragen der Besucher gingen aber weit über die zu erwartenden Geschäfte hinaus. Nachhaltigkeit des Baus, Baumaterialien, Fassadengestaltung, mögliche Solaranlagen, Schallschutz innerhalb des Gebäudes bis zu den geplanten Toilettenanlagen spielten eine Rolle.
„Wir stehen hier acht Meter im Grundwasser“, erklärte Jähnichen. Daraus habe mfi ein Vorteil gemacht und nutze das Grundwasser zur Generalkühlung und -heizung. „Auch die Heizung der Wohnungen hängt daran.“ Das Münchner Modell mit seiner Mischung aus Miet-, Sozial- und Eigentumswohnungen kommt beim mfi-Projekt nicht zum Tragen. „Hier sind ausschließlich Mietwohnungen“, so Jähnichen.
Die Kritikpunkte kamen eher verhalten zum Ausdruck und wurden nach der Besichtigung im SPD-Rahmen diskutiert, zum Beispiel das Thema Leerstand im übrigen Teil von Pasing oder die Hauptanlieferung über die Offenbachstraße, die vielen Anliegern schwer im Magen liegen dürfte. Jähnichen betonte dazu: „Fast 90 Prozent der Geschäfte werden nicht vom Sattelschlepper, sondern vom Sprinter beliefert.“
Die Arbeiten am jetzigen, erweiterten Rohbau laufen mit Hochdruck weiter. „Aber wir sind nicht mehr witterungsabhängig. Jetzt folgt der Innenausbau.“ Das Ziel sei klar: „Am 15. März öffnen die Arcaden“, so Jähnichen. „Und unmittelbar im Anschluss beginnen wir mit dem Bau der Arcaden II.“