Branislav erscheint pünktlich und gut gelaunt zum Interviewtermin. Wie diemeisten Spieler wohnt der Slowake in Unterhaching; dies hat Tradition unter Trainer Paduretu. Wohnortnähe fördert die Identifikation mit dem Klub. Seine Frau, die in Marienbad (Tschechien) arbeitet und die er im Mitte Juni geheiratet hat, kommt am Wochenende in den Münchner Süden. Unterhaching gefällt ihm gut. Er komme selber aus einem kleineren Ort, da sei es ihm lieber, wenn der Wohnort nicht so groß ist. Unterhaching bietet ihm alle Einkaufsmöglichkeiten und München liegt direkt vor der Tür. Er war mit seiner Frau schon zum Bummeln in der City.
Auf die Frage, warum er sich ausgerechnet für Haching entschieden hat, hat Brano, so sein Spitzname, mehrere Antworten parat. Zum einen studiert er BWL in Prag, dorthin sind es mit dem Auto nur neunzig Minuten. Zum anderen sei Haching seit Jahren ein guter Club, die Möglichkeit Champions League zu spielen reize zusätzlich. Außerdem habe sich Haching sehr um ihn bemüht, deshalb habe er Angebote aus Frankreich ausgeschlagen.
Die Eingewöhnung erleichtert sicher die Tatsache, dass er seine slowakischen Mitspieler Tomas Kmet und Robert Hupka bereits kennt. Mit Kmet spielte er zusammen im Verein, Hupka kennt er aus der Nationalmannschaft. Auch die Generali Sportarena gefällt dem 27jährigen, der künftig bei Generali Haching die acht auf dem Rücken trägt, gut. Die Halle in Kladno, seinem früheren Verein, sei kleiner gewesen, zudem gefalle ihm, dass die Zuschauer so nah am Feld sitzen.
Mit Brownhouse Volleyball Kladno wurde Skladany letztes Jahr tschechischer Meister, am 3. September (19.30 Generali Sportarena) trifft er in der Saisonvorbereitung auf seinen Ex-Klub. Es sei eine starke Truppe gewesen in der Industriestadt nordwestlich von Prag, aber aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, mussten einige Spieler den Klub verlassen. In der kommenden Saison werde sich Kladno wohl im Mittelfeld der Tabelle einfinden.
Das Interview führt Brano in einer sympathischen Mischung aus englisch und deutsch. „Ich verstehe schon ganz gut, aber Sprechen geht noch nicht so, da fehlen noch Vokabeln“. Er sei eifrig dabei, im Selbststudium sein Deutsch zu verbessern; in der Schule habe er schon ein paar Grundlagen erhalten. Nach seiner sportlichen Karriere möchte er in der Slowakei arbeiten, für seine Zukunft verzichtete er auch auf die Fortsetzung seiner Nationalmannschafts- laufbahn. Nach 50 Länderspielen war Schluss, die Belastung sei mit dem Studium nicht vereinbar gewesen, und: „Zukunft ist wichtig.“
Dass ihm auch die slowakischen Wurzeln wichtig sind, zeigt sich darin, dass er slowakische Musik bevorzugt und Halusky, ein typisch slowakisches Teiggericht, liebt. Zum Volleyball kam Brano unter anderem durch seine Familie. Sein Vater habe schon Volleyball gespielt, er habe dann am Sportgymnasium zunehmend Freude an dem „intelligenten Spiel“ gefunden.
Mit Generali Haching möchte er nun in Liga und Pokal die Finals erreichen, und wenn möglich gewinnen.