Die Idee von einem weiteren Würm-Biotop entlang der Pippinger Straße ist nicht neu. Sie kam schon des Öfteren in Bürgerversammlungen zur Sprache und wurde bereits im Juni 2003 vom damaligen Bezirksausschuss (BA) als fraktionsübergreifenden Antrag zur Renaturierung der Würmauen an die Stadt gestellt.
Doch nun wurde der BA erneut mit einem Antrag aktiv. Anstoß gab sicherlich auch die derzeitige Kooperation von BA und Bert-Brecht-Gymnasium. Zwei Elftklässlerinnen hatten sich das Thema „Würm-Renaturierung“ besonders vorgeknöpft und diskutierten mit den Lokalpolitikern eine mögliche Umsetzung.
„Wir haben uns gemeinsam das ungefähr 600 Meter lange Gebiet bis zur Blutenburg angeschaut“, so Frieder Vogelsgesang (CSU). Endergebnis sei gewesen, dass sogar der Hefeweiher eingebunden werden könnte. Außerdem müsse das Bewusstsein gestärkt werden, die Umwelt sauber zu halten.
„Wir hätten die Möglichkeit, breite Radwege anzulegen und Radfahrern und Fußgängern getrennte Wege zu bieten“, meinte der ebenfalls zu diesem Termin anwesende Willy Schneider (SPD).
Der Antrag von 2003 ging sogar noch weiter und bezog einen Geschichtslehrpfad über Mühlen, Kanäle und historische Tränken ein. Damals wünschte sich der BA einen Obermenzing und Pasing verbindenden Park nach Vorbild des Pasinger Stadtparks.
Allerdings sollten sich die Biotop-Wünsche nicht mit der geplanten Verlegung der Pippinger Straße rund um St. Wolfgang überschneiden, forderte Vogelsgesang. „Wir möchten diese beiden Angelegenheiten getrennt betrachten“, meinte er.
Am Ende würde sich die Genehmigung nur künstlich in die Länge ziehen, wenn zu viele Behörden involviert wären. „Wir hatten unsere Anfrage zur Straßenverlegung bereits Anfang 2009 gestellt und heuer im März wiederholt. Antwort haben wir immer noch nicht“, stellte er fest.
Für BA-Vorsitzender Christian Müller ist das kein Problem: „Einen Widerspruch sehe ich nicht, im Gegenteil. Die Straßenverlegung führt zu einer Flächenversiegelung. Doch im Gegenzug tun wir etwas für die Würmauen.“