Auch in Laim leben Familien in Not. Deren Kinder sollen nicht benachteiligt werden. Für sie setzt sich seit Jahren eine Münchner Familie ein, die nicht will, dass ihr Name genannt wird. Max Straßer (CSU) sprang für sie schon ein, als er Stadtrat war. Er tut es noch heute. Jutta und Matthias Fuchs, Pfarrerin und Pfarrer an der evangelisch-lutherischen Paul-Gerhardt-Gemeinde in Laim wendeten sich an ihn, um auch solche Kinder an einer „Freizeit” teilnehmen zu lassen, deren Eltern das Geld dafür nicht aufbringen können. Der Zuschuss von 500 Euro, den Straßer den Laimer Geistlichen kürzlich übergab, entlastete das Elternbudget. So verbrachten mehr als 40 Kinder mit ihren zum Teil jugendlichen Betreuern „wunderbare Tage” im Diözesanheim Violau bei Augsburg. Anlässlich des Sommerfestes der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde verkündete der CSU-Politiker, dass die Pfarrei auch in Zukunft auf die großherzigen Spender zählen dürfe.
Das freut Pfarrerin Jutta Fuchs. Sie weiß, wie gut Kindern solche Kurzurlaube tun. „Diese Tage haben den Kindern sehr viel gebracht. Sie sind gewachsen. Sie haben sie ermutigt, selbständig zu werden. Und sie haben Freude an der Musik und an den Gesprächen über den Glauben gefunden.” Die Pastorin: „Es ging beispielsweise darum, zu klären, wie mit Eifersucht und Neid umzugehen ist. Oder darum, dass es nicht gut ist, falsche Kompromisse zu schließen.“ Während der „Freizeit” übten die Kinder gemeinsam mit ihren Betreuern ein Musical ein, das im September in der Kirchengemeinde aufgeführt werden soll. Es geht dabei um den biblischen Bericht, der davon erzählt, wie die Juden im Jahr 596 vor Christus von Jerusalem nach Babylon verschleppt wurden.
Max Hummel, 15, einer der jugendlichen Betreuer – „Ich spiele Schlagzeug“ – machte es besonderen Spaß, mit den Kindern an verschiedenen Instrumenten – Schlagzeug, Cajun-Akkordeon, Bongos – rhythmisch gekonntes Spielen einzuüben. Damit das nicht theoretisch grau rüberkam, erhielten die Klangfolgen die Namen von Gemüsen. Zum Beispiel „Blumenkohl“. „Blu-men-kohl“ rhythmisch interpretiert, das ging dem Nachwuchs „spielend” ein. Max findet es gut, dass er nahe dran ist an den Kindern. Junge Leute in seinem Alter wüssten, was die Jüngeren gerne spielen. „Ich finde es schön, wenn die Betreuer fast noch Kinder sind.“
Die „Freizeit“ ließ neben dem Einüben des Musicals Zeit und Muße zum Basteln und zum Schwimmen. „Natürlich ist abends immer ein Lagerfeuer angezündet worden”, berichtete Jutta Fuchs. Sie hat die nächste Kinderfreizeit bereits im Blick. „Mit der in Aussicht gestellten finanziellen Hilfe für Familien in Not, kann die Gruppe vielleicht sogar aufgestockt werden.“
Das Wetter spielte mit beim Sommerfest der Paul-Gerhardt-Gemeinde. So genossen es die Kirchgänger, sich nach dem Gottesdienst im großen ums Gotteshaus herum angelegten Garten niederzulassen. Die Jugendband „soundcheck“ und „Six One“, eine Gruppe aus Erwachsenen, unterhielten die Festgäste mit ihrem musikalischen Können. Die Attraktion für kleine und große Kinder: das Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr München Mitte. Die Feuerwehrspritze hatte mächtig Druck drauf. Sie wurde von den Kindern gern dazu benutzt, Freunde mit einer Dusche zu erfrischen. Christian Uhl, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte, demonstrierte den Kindern, wie eine Schutzmaske beim Einsatz funktioniert.