Veröffentlicht am 13.07.2010 08:53

Anträge gegen Bischofssitz

Radfahrer, die von der Grabenfleckstraße Richtung Aubing unterwegs sind, müssen an der schmalen Brücke auf die Straße wechseln – ein Antrag bei der Bürgerversammlung fordert nun eine Regelung wie in der Limesunterführung. (Foto: Eva Schraft)
Radfahrer, die von der Grabenfleckstraße Richtung Aubing unterwegs sind, müssen an der schmalen Brücke auf die Straße wechseln – ein Antrag bei der Bürgerversammlung fordert nun eine Regelung wie in der Limesunterführung. (Foto: Eva Schraft)
Radfahrer, die von der Grabenfleckstraße Richtung Aubing unterwegs sind, müssen an der schmalen Brücke auf die Straße wechseln – ein Antrag bei der Bürgerversammlung fordert nun eine Regelung wie in der Limesunterführung. (Foto: Eva Schraft)
Radfahrer, die von der Grabenfleckstraße Richtung Aubing unterwegs sind, müssen an der schmalen Brücke auf die Straße wechseln – ein Antrag bei der Bürgerversammlung fordert nun eine Regelung wie in der Limesunterführung. (Foto: Eva Schraft)
Radfahrer, die von der Grabenfleckstraße Richtung Aubing unterwegs sind, müssen an der schmalen Brücke auf die Straße wechseln – ein Antrag bei der Bürgerversammlung fordert nun eine Regelung wie in der Limesunterführung. (Foto: Eva Schraft)

Trotz des schönen Biergartenwetters war die rund dreistündige Bürgerversammlung des Stadtbezirks 22 Aubing-Lochhausen-Langwied in der Turnhalle der Grundschule am Ravensburger Ring mit zirka 300 Bürgerinnen und Bürgern bestens besucht. Geleitet wurde die Versammlung von Bürgermeisterin Christine Strobl, die alle Anwesenden begrüßte und den Stadtbezirk mit einigen Zahlen vorstellte. Anschließend sprach der Bezirksausschussvorsitzende Josef Assal in seinem Bericht Themen wie das Gut Freiham einschließlich Wiedereröffnung des Schlosses an, die Entwicklung von Freiham-Süd mit Gewerbegebiet, Heizkraftwerk und Kiefernhain. Themen waren auch Freiham-Mitte mit S-Bahnstation, Einkaufszentrum und Straßenbahn sowie die geplanten Schulen, Kindertagesstätten und Sportflächen in Freiham-Nord.

Wohnbebauungen

Zudem sprach Assal über die Wohnbebauungen an der Colmdorfstraße, an Papin-, Schubin-, Federsee- und Ziegeleistraße sowie an der Aubing-Ost-Straße; über die Zukunft der Ateliers und Werkstätten im ehemaligen Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße; und über das langwierige Thema „Autohändler an der Bodenseestraße“. Vorgestellt wurden von ihm der eben eröffnete Neubau des Spielhauses am Westkreuz, das Bauvorhaben der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an der Kastelburgstraße, der Neubau von Wohlpflegeheim und Förderstätte der „Helfenden Hände“ an der Mainaustraße. Der Bericht umfasste auch das Gleisdreieck und den Brauereistandort sowie den Kulturfahrplan 2008 bis 2014, der unter anderem im Stadtbezirk 22 für 2010 Stadtteilkulturtage und für 2014 eine Stadtteilwoche verspricht.

Von seiten der Bürgerinnen und Bürger wurden acht Anfragen vorgetragen, die sich mit Themen wie zum Beispiel Bahnlärm, Förderung von Ganztagsklassen, Internetgeschwindigkeit oder Spielhallen befassten und teilweise gleich von den Fachleuten der Stadtverwaltung beantwortet werden konnten. Anschließend musste über die zehn Anträge abgestimmt werden, die alle mit Mehrheit oder einstimmig angenommen wurden. Gleich drei davon sprachen sich gegen das Bauvorhaben eines Bischofssitzes der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an der Kastelburgstraße aus und forderten den Erhalt von Grünfläche und Spielplatz.

Radweg weiterführen

Berta Huber bemängelte die Unterbrechung des Radweges in der Altostraße an der schmalen Brücke für Radfahrer, die von der Grabenfleckstraße in Richtung Aubing fahren. Hier regt Frau Huber ein Lösungsmöglichkeit an wie bei der Limesunterführung mit einer Gehwegbreite von maximal 140 cm – dort stehe ein Fuß- und Radwegschild mit dem Hinweis „Radfahrer auf Fußgänger achten, notfalls absteigen“. Ingeborg Bacher möchte an der Kreuzung Radolfzeller-/Aubinger Straße eine Ergänzung der Ampelanlage, so dass man die Straße direkt zum Ramses-Hochhaus überqueren kann; Gabriele Rastinger regt einen zusätzlichen Übergang an der Bodenseestraße auf Höhe der neuen Geschäfte an, zum Beispiel in Form eines Zebrastreifens.

Als Vertreter des Vereins „Kultur am Westkreuz e.V.“ forderte Vorstandsmitglied Franz Federmann die Entwicklung eines Vekehrskonzeptes für den 22. Stadtbezirk sowie den sofortigen Bau weiterführender Schulen. Die Seniorendelegierte Eva Dittrich möchte, dass die Stadt Einfluss nimmt auf die Bauträger bei neuen Wohnprojekten, so dass barrierefreie, altengerechte Wohnformen entstehen sowie Pflegestützpunkte und fußläufige Service-Einrichtungen.

Dezentraler Einzelhandel

Gegen ein „riesiges Einkaufszentrum“ im neuen Stadtteil Freiham wandte sich Hans-Joachim Schemel in seinem Antrag: Dieses würde sich sehr schädlich auswirken, denn es würde kleinere Geschäfte aus Aubing verdrängen und auch in Freiham sieht Schemel dann für neue Läden keine Chance; im Rahmen der Bauleitplanung sollen deshalb „die Voraussetzungen für einen dezentralen Einzelhandel geschaffen werden“. In großer Raumnot sieht sich die Hauptschule an der Wiesentfelser Straße durch den Aufbau des gebundenen Ganztagesangebots, weshalb die Elternbeiratsvorsitzende Ursula Heger verlangte, nicht noch zehn Jahre lang auf Schulneubauten in Freiham zu warten, sondern das Raumproblem schnell und unbürokratisch zu lösen, zum Beispiel durch einen Container mit mindestens vier Räumen.

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