Rund 600 Festgäste waren am Samstagvormittag auf den Aubinger Autobahntunnel in Höhe der Eichenauer Straße zur Eröffnung des neuen Aubinger Geschichtspfades gekommen. Besondere Freude herrschte beim Förderverein „1000 Jahre Urkunde Aubing e.V.“ über die Teilnahme des Oberbürgermeisters Christian Ude, der die Schirmherrschaft für das gesamte Festjahr übernommen hat. Dieser Termin beinhalte schon einen „Schuss Gemeinheit“, begann OB Ude humorvoll seine Rede, werde er doch gleich anschließend auf dem Münchner Marienplatz erwartet, um die Feierlichkeiten zum 852. Stadtgeburtstag zu eröffnen. Voll des Lobes äußerte sich Ude danach über den Geschichtspfad: Besonders sympathisch mache diesen, dass er ausschließlich durch bürgerschaftliches Engagement entstanden sei, eine ansprechende Gestaltung habe und wirklich auch emotional berühre.
Nach einer Idee des Fördervereinsmitgliedes Werner Dilg ist in Zusammenarbeit mit der Grundschule an der Gotzmannschule und mit Unterstützung durch Altstadtrat Anton Fürst auf dem Tunnel der A99 West der Aubinger Geschichtspfad unter dem Motto „1000 Jahre auf 1000 Metern“ entstanden, auf dem man nun bei einem Spaziergang wichtige Ereignisse der Aubinger Geschichte der letzten 1000 Jahre erfahren kann. Die Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing, bei den Feierlichkeiten vertreten durch ihren Vorsitzenden Thomas Hampel, finanzierte den Geschichtspfad mit einer großzügigen Spende.
Auf der östlichen Seite des Geschichtspfades markieren elf Steinplatten die Jahrhunderte, westlich des Pfades sind in dieses Raster zeitlich zugeordnet 22 Natursteinquader zu für Aubing bedeutenden geschichtlichen Ereignissen eingefügt. Die Motive der hübschen Keramikbildplatten wurden an der Aubinger Gotzmanngrundschule im Unterricht von Fachlehrerin Christine Krüger-Stewart entworfen und bemalt. Bei der Auswahl der geschichtlichen Schwerpunkte haben insbesondere Werner Dilg, Herbert Liedl und Anton Fürst mitgewirkt, bei der äußerst gelungenen Umsetzung wurden die Kinder auch noch von anderen, engagierten Erwachsenen inspiriert.
„Was würden uns hier irgendwelche Historienschinken helfen oder abstrakte Kunstwerke, die einem Spaziergänger gar nichts mehr sagen?“, meinte denn auch Oberbürgermeister Ude in seiner Festrede, der in bürgerschaftlichem Engagement entstandene Aubinger Geschichtspfad würde dagegen zeigen, dass Stadtteilgeschichte nicht nur etwas für ein paar Hobbyforscher wäre, sondern auch für den Nachwuchs interessant sei. Neben großen Tafeln direkt am Geschichtspfad, gibt es einen Flyer mit allen wichtigen Angaben: Dieser kann unter www.aubing1000.de heruntergeladen werden, zudem ist er im Hotel Grünwald, bei der Genossenschaftsbank, den Kirchengemeinden im Stadtbezirk, der Stadtbibliothek Neuaubing und beim Förderverein erhältlich.
Das Festjahr „1000 Jahre Urkunde Aubing“ geht jedoch gleich mit einem weiteren Großereignis in die nächste Rund: Erstmals im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied gibt es am Freitag, 18. Juni, von 20 bis 24 Uhr auf Initiative des evangelisch-katholischen Rates eine „Nacht der Kirchen“: Die einzelnen Veranstaltungen sind zeitlich so abgestimmt, dass es möglich ist, hintereinander in mehreren Kirchen teilzunehmen. Beginn ist um 20 Uhr in der Adventskirche Neuaubing (Limesstr. 85) mit einer Ausstellung von Engelsbildern der Grundschule am Ravensburger Ring, die musikalisch untermalt wird vom Bläserkreis der Adventskirche und mit Harfenmusik (Wiederholung um 22 Uhr).
Gleichzeitig wird in St. Lukas am Westkreuz (Aubinger Str. 63) anhand eines Liedes und einer Erzählung mit unterschiedlichen Gegenständen die Schöpfungsgeschichte „Wie ein Wunder wunderbar“ von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erzählt (dieses Angebot wird um 21 Uhr wiederholt). Ebenfalls um 20 und 21 Uhr gibt es bei der Neuaubing Pfarrei St. Markus (Wiesentfelser Str. 49) Texte und Gedanken zum Thema „Lebendige Kirche im Zeichen des Konzils“, wobei der Kirchenraum und seine Ausstattung als Zeichen der Moderne in den Blick genommen werden. Um 20.30 Uhr laden „The Konrad Spirits“ unter dem Motto „Come let us sing“ in der Neuaubinger Pfarrei St. Konrad (Freienfelsstr. 5) zu Gospels zum Zuhören und Mitsingen ein und die Lochhausener Pfarrgemeinde St. Michael (Schussenrieder Str. 4a) zu „Bibel – Bilder – Begleitmusik“, wobei versucht werden soll, mit Dias und Musik biblische Texte lebendig erfahrbar zu gestalten (Wiederholung um 21.30 Uhr).
Kunstgeschichtliches, Legenden und Lieder über die Heiligenfiguren und -bilder stehen dann um 21.30 Uhr bei der Aubinger Pfarrei St. Quirin (Ubostr. 5) auf dem Programm. Für die musikalische Gestaltung sorgen die Altaubinger Sänger. St. Konrad klinkt sich dann um 22 Uhr nochmals in den Reigen der Veranstaltungen ein mit „Die Seele baumeln lassen“: Das sind Gesänge aus Taizé und meditative Texte bei Kerzenschein in der Unterkirche. Ihren Abschluss findet die Nacht der Kirchen in St. Quirin um 23 Uhr mit einem meditativen Nachtgebet. Im Anschluss daran wird noch zu einem Ausklang mit geselligen Gesprächen und einer kleinen Bewirtung in das Pfarrzentrum St. Quirin eingeladen. Weitere organisatorische Hinweise können den in den Kirchen ausliegenden Faltblättern und der Internetseite www.aubing1000.de entnommen werden.