Zugegebenermaßen konnte am Maifeiertag heuer von schönem, weiß-blauem Wetter nicht die Rede sein, so wie es in Bayern eigentlich Tradition ist. Doch Wind, Kälte und Regengüsse konnten die Aubinger Burschen natürlich nicht davon abhalten, ihren „schönsten Maibaum Münchens“ aufzustellen. Bereits am Vormittag des Maifeiertages war ganz Aubing auf den Beinen, um das traditionelle Maibaumaufstellen des Burschenvereins Aubing miterleben zu können; und bei der Zugaufstellung auf dem Samer-Hof in der Ubostraße herrschte kurz vor Mittag noch strahlender Sonnenschein. Burschenvereinsvorstand Maximilan Malterer dankte der Familie Seeholzer, auf deren Hof die Burschen ihren Maibaum vier Wochen lang lagern durften – schließlich musste der Maibaum gehobelt, bemalt und natürlich bewacht werden.
Mit einem Standkonzert der Aubinger Dorfmusik verabschiedeten sich die Burschen vom Samer-Hof und zogen mit einem Festzug unter der Führung des Burschenvereinsmitglieds Josef Preis junior mit dem Aubinger Trommlercorps, begleitet von der Aubinger Dorfmusik, dem Trachtenverein Almfrieden Aubing und der Fahne des Burschenvereins über die Ubostraße zur Altostraße. Jakob Seemüller steuerte wieder den Bulldog für den Baum mit Unterstützung von Peter Naßl und Raimund Feht.
Am Standplatz des Maibaums, in der Dorfmitte an der Ecke Alto- und Bergsonstraße war schon die gesamte Straßenkreuzung abgesperrt und es warteten viele hundert Schaulustige gespannt auf den Aubinger Maibaum. Dieser wird noch traditionell mit Muskelkraft aufgestellt. Unter dem Kommando des Ehrenvorstands Manfred Reis wurde der Baum in die Halterung eingeführt und sollte nun mit den „Schwaiberl“ aufgestellt werden. Diese, jeweils zwei aneinander gebundenen Stangen in verschiedenen Größen und Stärken, sollen den Maibaum zum Stehen bringen. Leider war es dann mit dem schönen Wetter vorbei und es begann zu regnen.
Tatkräftige Burschen
Dies konnte die tatkräftigen Burschen natürlich nicht vom Aufstellen ihres Maibaums abhalten, genauso wenig wie die meisten der Aubinger Zuschauer, die gemeinsam mit den Burschen dem Regen trotzten. Auch die Aubinger Dorfmusik spielte unerschrocken weiter und der Trachtenverein Almfrieden Aubing führte bayrische Tänze sowie Plattler auf. Nach rund drei Stunden Arbeit, zeigte sich dann wieder die Sonne – und das „Stangerl“ mit seinen 33 Metern Höhe wurde unter tosendem Beifall der Zuschauer aufgerichtet.
„Die Burschen haben wieder viel auf sich genommen“, betont Sebastian Kriesel, Sprecher der Aubinger Burschen, „so wurde der komplette Kreuzungsbereich gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Die sonst dort verkehrende Buslinie 161 wurde über die Ubostraße geführt. Hierzu dankt der Burschenverein Aubing dem Bezirksausschuss 22 für die finanzielle Unterstützung zu diesen Sonderkosten. Denn alleine die Busumleitung schlägt mit 1050 Euro an die Verkehrsbetriebe München zu Buche und sind nicht anderweitig zu finanzieren.“