„Machen Sie mit beim Hof-Flohmarkt Laim!“ Am 5. Juni, einem Samstag, haben Laimerinnen und Laimer die Chance, vor ihrer Haustür, in Vorgärten, Hinterhöfen, in Garagen- und Hofeinfahrten das feilzubieten, was sie in ihrem Haushalt nicht mehr einsetzen können oder wollen: Möbel, Antiquitäten, Spielzeug, Textilien, Werkzeug, Elektrogeräte oder Bücher. Was die einen nicht mehr brauchen, suchen andere vielleicht schon seit langem. Das ist ökologisch und schafft Platz in Schränken und Zimmern. Der Frühling ist die ideale Jahreszeit, um den Dachboden und den Keller zu entrümpeln. Da finden sich Schätze, die dem einen im Weg stehen, dem anderen aber Freude bereiten. In anderen Münchner Vierteln, Schwabing zum Beispiel, am Glockenbach und im Westend, sind Hof-Flohmärkte inzwischen so beliebt, dass die Interessenten von weither anreisen.
In Laim soll in diesem Jahr die Idee nun auch groß einschlagen. Noch im vorigen Jahr hatten sich nicht genügend Verkaufsfrohe gemeldet. Ein kleiner Hof-Flohmarkt fand dennoch statt. Die Familie Pflugmacher riss mit ihrem Tatendrang sechs Familien aus der Ilmmünsterstraße mit. Sie alle sagten sich: „Jetzt erst recht!“ Vorgärten und Auffahrten wurden durch Verkaufsstände zu kleinen Basaren. Nachbarn, die sich vorher nur vom Sehen kannten, lernten sich so näher kennen. Bert und Christl Pflugmacher sowie Sohn Andreas liegt der Flohmarkt am Herzen. Die Pflugmachers rühren deshalb, wann immer sich eine Gelegenheit bietet, die Werbetrommel für den diesjährigen Event. Andreas Pflugmacher kümmerte sich um den Internet-Auftritt, er gestaltete die Plakate. Der Landschaftsgärtner ist nicht für halbe Sachen. „Grenzenlos“ wird es deshalb am 5. Juni in Laim Schnäppchen zu kaufen geben. Andreas Pflugmacher: „Wir wollen keine Grenze ziehen. Der Hof-Flohmarkt soll für ganz Laim stattfinden.“
„Machen Sie mit, dass das auch in Laim eine Institution wird“, rufen Bert Pflugmacher und seine Familie den Leuten von Laim zu. Sie wollen ihre Begeisterung auf andere übertragen. Dabei geht es den Pflugmachers nicht in erster Linie ums Verkaufen. „Wir machen das, um Spaß zu haben“, sagen sie. Sie schwärmen von Gesprächen, die sich dabei entspinnen können. Und sie freuen sich darüber, dass sie auf diese Weise Menschen kennenlernen können, denen sie sonst nicht begegnen würden. Sie sehen in dem Markt eine Gelegenheit dafür, dass im 25. Stadtbezirk ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Bert Pflugmacher meint, der Flohmarkt sei eine gute Möglichkeit, die Laimer dazu zu bewegen, ein Stadtteilbewusstsein zu entwickeln.“ Pflugmacher: „Das Wir-Gefühl steckt noch in den Kinderschuhen.“
Beim Suchen nach dem Grund dafür fällt der Familie die Fürstenrieder Straße ein, die das Viertel teilt. Und das fehlende Stadtteilzentrum samt Bürgerhaus. Auch aus Gesprächen mit Laimerinnen und Laimern wissen sie: „Der Hertie geht allen furchtbar ab.“ Durch die Schließung des Kaufhauses sei ein Vakuum entstanden. Alte Leute treffe es hart, dass sie jetzt wegen jeder Rolle Garn in die Innenstadt fahren müssen. Christl Pflugmacher vermisst einen Ort, an dem die Bürger zum Beispiel Mitteilungen aushängen oder an dem sie Probleme loswerden können. Die Pflugmachers sagen von sich: „Wir sind Laimer.“ In diesem Sinne hoffen sie, dass das Bewusstsein für den Stadtteil durch den Hof-Flohmarkt wachsen wird.
Ein Markt vor der Haustür bietet unschätzbare Vorteile. Andreas Pflugmacher: „Sie können große Möbel, wie eine Kommode, einen Schrank oder einen Stuhl, an Ort und Stelle präsentieren, müssen sie nicht erst lange transportieren.“ Das Flair der Hofmärkte entstehe durch die Vielfalt der angebotenen Dinge aber auch durch die besonderen Örtlichkeiten, weiß Bert Pflugmacher. „Die Leute bleiben stehen.“ Seine Familie genieße die Stimmung der Hof-Flohmärkte, die sie andernorts regelmäßig besuche. „Da lernen Sie Straßen und Winkel kennen, in die sie sonst nie gekommen wären“, schwärmt er. „Das ist fantastisch.“ Vielleicht gebe es auch in Laim ein paar versteckte charmante Ecken, die zu entdecken, sich lohne.
Den Laimern, die an ihrem Haus keinen Flohmarkt veranstalten dürfen oder die keinen Platz dafür haben – der Hauseigentümer muss das Ganze erlauben – bietet das Weinhaus „Wein.Gut“ an, in seinem Hof Tische aufzustellen. Auch für einen Imbiss werde gesorgt, lässt Inhaber Michael Wenzel wissen. Familie Pflugmacher bittet all jene, die beim Laimer Hof-Flohmarkt mitmachen wollen, sich so bald wie möglich, spätestens jedoch bis zum 5. Juni unter der E-Mail-Adresse: flohmarkt@gartenbau-pflugmacher.de anzumelden. Die Anmeldung, die nichts kostet, ist auch per Post möglich: Familie Pflugmacher, „Hof-Flohmarkt“, Ilmmünsterstraße 24, 80686 München. Nähere Informationen: www.gartenbau-pflugmacher.de/page3.php. Die Adressen aller Standorte werden bis zum 19. Juni so auf eine Stadtteil-Karte übertragen, dass sie auf einen Blick zu finden sein werden.