Rund 1.900 Schwestern weltweit zählen heute zur Congregatio Jesu. Dazu gehören noch einmal 1.100 Schwestern des angelsächsischen Ordenszweigs, dem Institute of the Blessed Virgin Mary. Die Mitteleuropäische Provinz mit den Niederlassungen in Deutschland, Österreich und Südtirol umfasst heute 540 Schwestern und wird aus dem Provinzialat in der Planegger Straße 4 in Pasing geführt.
Ordensgründerin Mary Ward wurde am 19. Dezember 2009 von Papst Benedikt XVI die Verehrungswürdigkeit zugesprochen. „Das ist ein wichtiger Weg auf dem Weg zur Selig- und Heiligsprechung“, betonte Pressesprecherin Gabriele Riffert. Seitdem begeht der Orden viele Veranstaltungen zum Jubiläum, denn die Gründung erstreckte sich gleichfalls auf den Zeitraum von 1609 bis 1611.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich nicht viel an den Zielen und Aufgaben des Ordens geändert. Während die Ordensfrauen früher vor allem in Schulen, Kindergärten und Internaten engagierten, sind sie heute im gesamten Bildungsbereich, in der Gemeinde- und Sonderseelsorge, in sozialen Projekten, in der Exerzitienarbeit, in der geistlichen Begleitung der Menschen und in ordensinternen Aufgaben tätig.
Mary Ward gilt schlechthin als Vorreiterin der Mädchen- und Frauenbildung. Sie und ihre Nachfolgerinnen, bekannt als „Englische Fräulein“, gründeten viele Schulen, allein in Deutschland über 50 Einrichtungen in Maria-Ward-Tradition. Davon sind 35 Schulen nach ihr benannt.
2004 durfte die Congregatio Jesu im vollen Umfang die Konstitutionen des Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, übernehmen als weltweit einzige Frauengemeinschaft. Seither firmieren die „Englischen Fräulein“ unter dem Namen Congregatio Jesu.
Riffert erklärte dazu: „Heute erst ist das verwirklicht, was Mary Ward schon damals als ihre Vision sah: eine weltweit tätige Frauengemeinschaft unter den Konstitutionen des Ignatius von Loyola und mit dem Namen Jesu im Ordensnamen.“
Bis zum Oktober dauern die Festlichkeiten zum Ordensjubiläum an. In München ist einer der Höhepunkt des Jahres die Schülerwallfahrt am 18. Juni von Maria-Ward-Schulen aus ganz Deutschland. Dazu werden Schüler die Stationen von Maria Ward in München vor den entsprechenden Gebäuden szenisch nachstellen, vor dem Richard-Strauß-Brunnen auftreten und sich ab 16 Uhr im Schloss Nymphenburg zum Abschlussgottesdienst mit Erzbischof Reinhard Marx treffen.