Veröffentlicht am 09.03.2010 12:31

Chaotische Infopolitik

Die Rohre haben 40 Zentimeter Innendurchmesser, sind mit einer weiteren rund zehn Zentimeter dicken Isolierung versehen und werden in zwei bis drei Metern Tiefe verlegt. Aus diesem Grund sei mit großräumigen Straßenmaßnahmen zu rechnen, heißt es im städtischen Tiefbau. (Foto: US)
Die Rohre haben 40 Zentimeter Innendurchmesser, sind mit einer weiteren rund zehn Zentimeter dicken Isolierung versehen und werden in zwei bis drei Metern Tiefe verlegt. Aus diesem Grund sei mit großräumigen Straßenmaßnahmen zu rechnen, heißt es im städtischen Tiefbau. (Foto: US)
Die Rohre haben 40 Zentimeter Innendurchmesser, sind mit einer weiteren rund zehn Zentimeter dicken Isolierung versehen und werden in zwei bis drei Metern Tiefe verlegt. Aus diesem Grund sei mit großräumigen Straßenmaßnahmen zu rechnen, heißt es im städtischen Tiefbau. (Foto: US)
Die Rohre haben 40 Zentimeter Innendurchmesser, sind mit einer weiteren rund zehn Zentimeter dicken Isolierung versehen und werden in zwei bis drei Metern Tiefe verlegt. Aus diesem Grund sei mit großräumigen Straßenmaßnahmen zu rechnen, heißt es im städtischen Tiefbau. (Foto: US)
Die Rohre haben 40 Zentimeter Innendurchmesser, sind mit einer weiteren rund zehn Zentimeter dicken Isolierung versehen und werden in zwei bis drei Metern Tiefe verlegt. Aus diesem Grund sei mit großräumigen Straßenmaßnahmen zu rechnen, heißt es im städtischen Tiefbau. (Foto: US)

Die große Welle des Fernwärme-Ausbaus der Stadt München hat Pasing bereits erreicht. In der Bodenseestraße wird derzeit kräftig gegraben und der Verkehr kommt zwischen Manzinger Weg und Steinerstraße nur schleppend voran. Auch am Knie laufen vorbereitende Maßnahmen, um die Fernwärmeleitungen in der Agnes-Bernauer-Straße unter die Erde zu bringen.

„Bis 2014 werden wir die Fernwärme-Ausbauoffensive im Erschließungsgebiet „München West“ beendet haben. Die Baumaßnahmen erstrecken sich von der Laimer Unterführung über Pasing, Westkreuz und Neuaubing bis nach Freiham“, heißt es in einer Presseerklärung der Stadt.

„Bis zu den Sommerferien werden die Maßnahmen in der Bodenseestraße abgeschlossen sein“, schätzt Richard Bartl vom städtischen Tiefbau. Dann kämen die Verlegearbeiten im Bereich der Instituts-, Planegger und Gräfstraße an der Reihe.

Womit müssen wir rechnen?

Die Einzelhändler in der Planegger Straße sehen den Bau mit Sorgen. In einem schmalen Flyer der Stadt München ist die Rede von halbseitiger Sperrung der Straße ab Sommer. Unklar bleibt bisher, welche Seite gesperrt wird, ob der Fußweg auch dran glauben muss, welche Zufahrten zu den Geschäften eingerichtet werden, was mit den Parkplätzen für die Kunden geschieht. „Und vor allem wie lange wir die Baustelle vor der Nase haben!“, kritisiert Stefan-Peter Heinze vom Elektro-Eck.

„Hier läuft eine vollkommen chaotische Infopolitik“, schimpft auch Christian Herkner vom Eschenhof. „Wir können weder Klarheit über die Einschränkungen und Behinderungen gewinnen, noch uns gebührend drauf vorbereiten.“ Er fordert die Regelung aller praktischen Dinge, angefangen von einer sinnvollen Beschilderung bis hin zum verbindlichen technischen Ansprechpartner für die Geschäfte während der Baumaßnahmen.

Entgegenkommen der Stadt fehlt

„Schließlich bekommen wir mehrmals am Tag Ware. Wir müssen uns deshalb langfristig mit den Lieferanten absprechen“, erklärt Anita Benz von Erdgarten. „Da können auch Klagen auf Verlustausgleich auf die Stadt zukommen“, warnt Heinze, denn er erinnert sich noch gut an die bis zu 40-prozentige Einbuße der Einnahmen, als die Planegger Straße vor Jahren vier Wochen lang geteert wurde.

Bartl ist sich der fehlenden Alternativen für die Einzelhändler bewusst. „Wir sind momentan gerade ganz stark am Verhandeln, wie die Baumaßnahmen in den Verkehr eingebunden werden können“, meinte er. „Aber wir müssen leider jetzt schon auf ganz erhebliche Einschränkungen hinweisen. Auch Parkplätze wird es in der Bauzeit nur reduziert geben.“

Den Einzelhändlern sind diese Statements noch nicht genug. „Wir fordern eine lückenlose und rechtzeitige Information“, fasst Herkner zusammen. „Wir sind kooperativ, keine Frage. Aber langsam wächst die Angst, dass die Arbeiten sehr lange und unkoordiniert ablaufen. Ein Entgegenkommen der Stadt fehlt uns bisher völlig.“

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