Veröffentlicht am 24.11.2009 09:12

Anwohner klagen

Pamela Lielich (l.) mit ihren Kindern Leopold (4), der ebenfalls den Kindergarten besucht, ihrer 6-monatigen Tochter Fiona und Erzieherin Anna Szabo. (Foto: bb)
Pamela Lielich (l.) mit ihren Kindern Leopold (4), der ebenfalls den Kindergarten besucht, ihrer 6-monatigen Tochter Fiona und Erzieherin Anna Szabo. (Foto: bb)
Pamela Lielich (l.) mit ihren Kindern Leopold (4), der ebenfalls den Kindergarten besucht, ihrer 6-monatigen Tochter Fiona und Erzieherin Anna Szabo. (Foto: bb)
Pamela Lielich (l.) mit ihren Kindern Leopold (4), der ebenfalls den Kindergarten besucht, ihrer 6-monatigen Tochter Fiona und Erzieherin Anna Szabo. (Foto: bb)
Pamela Lielich (l.) mit ihren Kindern Leopold (4), der ebenfalls den Kindergarten besucht, ihrer 6-monatigen Tochter Fiona und Erzieherin Anna Szabo. (Foto: bb)

Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen im Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg ist längst noch nicht abgedeckt. Deshalb begrüßte der Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg ausdrücklich die Eröffnung einer privaten, zweisprachigen Kindertagesstätte in der Pegnitzstraße 5 in Gern. Einige der Anwohner der kleinen Anliegerstraße sahen das allerdings anders. Mehrmals wurden sie im BA vorstellig, um die Eröffnung der „International Preschool Nymphenburg” zu verhindern. Von wesentlich erhöhtem Verkehrsaufkommen war die Rede und von Kinderlärm.

Am 1. September hat die Kindertagesstätte nun nach 14 Monaten Genehmigungsphase und einem Monat Umbauzeit eröffnet. Fünf Lehrerinnen (Preschool-Teacher) und Erzieherinnen können 40 Kinder in dem großzügigen Haus betreuen, das liebevoll auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet wurde. Derzeit besuchen 20 Buben und Mädchen ab drei Jahren die Einrichtung. Im Januar und Februar sollen weitere Kinder aufgenommen werden. „Ich bin durch meine eigenen Kinder auf die Idee gekommen. Ich habe gesehen, dass der Bedarf da ist”, erklärt Pamela Lielich, die den Kindergarten betreibt. Die Privatinitiative der jungen Frau könnte jedoch bald abgewürgt werden, denn die direkten Anwohner haben inzwischen gegen die für die Genehmigung verantwortliche Lokalbaukommission auf Stilllegung des Betriebs geklagt.

„Wenn es mir nicht selbst passiert wäre, würde ich es nicht glauben”, meint Pamela Lielich kopfschüttelnd. In mehreren Vorgesprächen habe sie versucht, auf die Anwohner zuzugehen. Die Eltern der Kindergartenkinder parkten in der Sadelerstraße, viele brächten ihre Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch ihre Mitarbeiterinnen benutzten die U-Bahn. Die Vorbehalte habe sie jedoch nicht ausräumen können. Lediglich der Mieter, der im oberen Stockwerk des Hauses wohnt, in dem die Preschool untergebracht ist, habe sich inzwischen für den Kindergarten ausgesprochen. Und auch eine Nachbarin von der gegenüberliegenden Seite verhalte sich sehr nett. Von den übrigen Anwohnern kann Pamela Lielich dagegen wenig Gutes berichten. Sie drehten sich weg, wenn die Kindergruppe einen Spaziergang mache und erwiderten die Grüße der Kinder nicht.

Für den Bezirksausschuss hat BA-Mitglied Apollonia Pramberger die Situation rund um die Preschool Nymphenburg über einen längeren Zeitraum beobachtet. Von einem Verkehrskollaps könne keine Rede sein, berichtete sie während der letzten Sitzung des Stadtteilgremiums.

Wertvoller Beitrag

Vor der Verhandlung am 7. Dezember findet eine Begehung in der Pegnitzstraße 5 statt. Die Lokalbaukommission weist in ihrer Klageerwiderung darauf hin, dass in Nymphenburg-Gern rein rechnerisch noch 50 Kindergartenplätze fehlten und die Einrichtung einen wertvollen Beitrag zur Versorgung des Gebietes leiste. Ein Kindergarten für 40 Kinder erscheine nicht gebietsunverträglich, das gelte umso mehr, da die Kinder die Außenfläche nicht nutzten, sondern beim Aufenthalt im Freien auf den nahe gelegenen Spielplatz ausweichen würden. Der Kindergarten sei nicht als unvereinbar mit dem reinen Wohngebiet einzustufen und die Baugenehmigung vom 30. Juli dementsprechend rechtmäßig.

Auch wenn das Gerichtsverfahren für den Kindergarten positiv ausgehen sollte, bleibt ein bitterer Beigeschmack. „Man investiert so viel Zeit und Geld, und versucht etwas Tolles aufzubauen, und dann fällt so ein Schatten darüber”, sagt Pamela Lielich. „Das ist wirklich schade!”

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