Veröffentlicht am 14.04.2008 00:00

Lahmes Internet

Wann können die Pasing-Obermenzinger mit der Internet-Geschwindigkeit rechnen, für die sie bei der Telekom AG bezahlen? Mit dieser Frage wandte sich Richard Roth an den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing 21 (BA). Der Werbe-Spiegel im Gespräch mit dem SPD-Fraktionssprecher des BA.

Werbe-Spiegel: Sie haben in der jüngsten Sitzung den Antrag gestellt, die Telekom um Auskunft über die Internetgeschwindigkeit zu bitten. Wo liegt das Problem?

Roth: Vor zirka zwei Jahren bestellte ich bei der Telekom eine IT Flatrate mit DSL 6000 Anschluss. Das wäre eine Übertragungsrate von 6000 kBit pro Sekunde. Damals ging technisch nicht die bestellte Übertragungsrate, sondern es konnten nur 3073 kBit pro Sekunde zur Verfügung gestellt werden. Seitdem warten meine Nachbarn und ich am Haidelweg auf DSL 6000.

Wie macht sich das bemerkbar?

In einer langsameren Übertragung. Kauft man zum Beispiel einen Videofilm im Internet, dann benötigt dieser bei der Downloadzeit zwei statt einer Stunde.

Wie kann es zu diesem Problem kommen?

Die Telefonleitungen, die ursprünglich gelegt wurden, sind nicht für die großen Bandbreiten vorgesehen, die durch die technische Entwicklung der letzten Jahre erforderlich wurden. Die meisten Menschen wollen nicht nur Texte bearbeiten und versenden, sondern auch Bilder und Videos, die mehr Bandbreite benötigen. Die Telekom muss hier nachrüsten, aber sie lässt sich damit Zeit. Vor rund ein, zwei Jahren wurden zwar neue optische Leitungen verlegt, wie man anhand der großen weißen Kabelverzweigerkästen für VDS sehen kann, die im Stadtbezirk verteilt sind, doch die Wirkung lässt bislang auf sich warten. Der Telekom-Kunde zahlt daher für etwas, das ihm versprochen wurde, erhält es aber nicht. Ich kann von meinem jetzigen Vertrag noch nicht mal auf einen Anschluss mit 2000 kbit pro Sekunde heruntergehen, der wäre fünf Euro pro Monat billiger.

Haben Sie die Telekom diesbezüglich schon einmal kontaktiert?

Auf meine sämtlichen Mail-Anfragen erhielt ich stets nur ein Bedauern – sie wüssten nicht Bescheid.

Besteht das Problem in ganz München?

Das wäre interessant zu wissen. Es hat auch damit zu tun, wie nahe man an der Ortsvermittlungsstelle wohnt. Je näher, desto besser ist die Übertragungsrate.

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