Veröffentlicht am 06.04.2008 00:00

Haus für Wohnungslose

Nach Abriss der Ruine auf dem städtischen Gelände Pippinger-/Theodor-Storm-Straße ist ein großzügiger Platz zwischen Würm und Straße sichtbar. Auf Wunsch der Stadt entsteht hier in den nächsten Monaten das vierte Clearinghaus für München.

Spätestens Anfang des nächsten Jahres soll das Haus in der Pippinger Straße bezugsfertig sein. Dann können dort bis zu 40 Wohnungslose in separaten Wohneinheiten mit eigenen sanitären Anlagen und Kochgelegenheit Unterschlupf finden. Monika Niedermayer vom Sozialreferat München erklärt: „Clearinghäuser sind dafür eingerichtet bisher wohnungslosen Menschen eine Unterkunft zu bieten. „ Meist bündelten sich in verhängnisvollem Maße mehrere problematische Situationen, so dass die Betroffenen in die Wohnungslosigkeit gerieten. Niedermayer führt schwierige familiäre Umstände, Schuldenproblematik, Migrationshintergrund und anhaltende Arbeitslosigkeit als Beispiele an. „Ein Clearinghaus ist Teil des wohnungspolitischen Handlungsprogramms und ein sehr nachhaltiges Instrument für alle akut Wohnungslosen. Hierein können wir die Personen belegen, die woanders keine Chance auf Wohnraum haben”, ergänzt der Pressereferent aus dem Sozialreferat, Fabian Riedl.

Wichtige Elemente der Clearinghäuser sind die Betreuer und die sozialorientierte Hausverwaltung vor Ort, die sich sämtlich dank ihrer gesonderten Ausbildung intensiv darum kümmern können, dass ihre Schützlinge „draußen” neuen Fuß fassen und nach rund einem halben Jahr in Sozialwohnungen oder Heime umziehen können. Denn der Aufenthalt in den Clearinghäusern ist nur für wenige Monate vorgesehen.

Nach dem Heim in der Orleansstraße, dem Truderinger Clearinghaus und dem in der Dachauer Straße in Moosach kommt nun Nummer Vier in Pasing hinzu. Die Stadt möchte wenig Zeit mit der Realisierung verlieren. „Der Baubeginn erfolgt unmittelbar”, sagt Niedermayer. Der Entschluss der Stadt für das Clearinghaus stand schnell fest und ließ den Wunsch der Pasinger für ein Vereinshaus unberücksichtigt. Auch andere Bewerber hatten aufgrund der guten verkehrslichen Anbindung und dem ruhigen Charakter mit dem Gelände geliebäugelt. Unter anderem hoffte das gegenüber liegende Radiologische Zentrum auf Erweiterung.

Auch wenn die neue Einrichtung gerade in der Zeit des rasanten Umbruchs in Pasing kein unmittelbarer Beitrag zur Pasinger Identitätsstiftung bringt, freut sich BA-Vorsitzender Andreas Ellmaier, „dass mit dem neuen Haus zumindest ein sozialer Erfolg erreicht werden kann. „

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