Veröffentlicht am 27.10.2009 11:07

Vom Versuch zu parken

Von „Gefährlicher Unsinn“ bis „Recht so!“ reichten die Kommentare der Fußgänger während der Parkaktion an der Verdistraße. Bei den Autofahrern war die Reaktion weniger breit gefächert. Da gab es Hupkonzerte, Stinkefinger und aufheulende Motoren, wenn der Weg endlich wieder frei war. (Foto: US)
Von „Gefährlicher Unsinn“ bis „Recht so!“ reichten die Kommentare der Fußgänger während der Parkaktion an der Verdistraße. Bei den Autofahrern war die Reaktion weniger breit gefächert. Da gab es Hupkonzerte, Stinkefinger und aufheulende Motoren, wenn der Weg endlich wieder frei war. (Foto: US)
Von „Gefährlicher Unsinn“ bis „Recht so!“ reichten die Kommentare der Fußgänger während der Parkaktion an der Verdistraße. Bei den Autofahrern war die Reaktion weniger breit gefächert. Da gab es Hupkonzerte, Stinkefinger und aufheulende Motoren, wenn der Weg endlich wieder frei war. (Foto: US)
Von „Gefährlicher Unsinn“ bis „Recht so!“ reichten die Kommentare der Fußgänger während der Parkaktion an der Verdistraße. Bei den Autofahrern war die Reaktion weniger breit gefächert. Da gab es Hupkonzerte, Stinkefinger und aufheulende Motoren, wenn der Weg endlich wieder frei war. (Foto: US)
Von „Gefährlicher Unsinn“ bis „Recht so!“ reichten die Kommentare der Fußgänger während der Parkaktion an der Verdistraße. Bei den Autofahrern war die Reaktion weniger breit gefächert. Da gab es Hupkonzerte, Stinkefinger und aufheulende Motoren, wenn der Weg endlich wieder frei war. (Foto: US)

„Unser „Feldversuch Verdistraße” am vergangenen Wochenende hat interessante Ergebnisse erbracht“, meinte abschließend Frieder Vogelsgesang, einer der Initiatoren der Aktion zum Kurzzeitparken. Von Freitag bis Sonntag waren knapp zehn Fahrzeuge in zulässigen Zeiten, also zwischen acht und 16 Uhr, auf der Verdistraße unterwegs, um für ein bis drei Minuten vor Geschäften und Banken zu halten, Erledigungen nachzugehen und die Reaktionen der anderen Verkehrsteilnehmer zu beobachten.

„Dieses kurzzeitige Halten ist bereits erlaubt, jedoch wird nicht praktiziert“, erklärte Vogelsgesang. Aus diesem Grund kam es zur Idee des „Feldversuches“ der Obermenzinger CSU. Vorab schon hatten die Teilnehmer auf Handzetteln die Anwohner der Verdistraße zwischen Pippinger Straße und Obermenzinger Bahnhof informiert.

Kein Stau!

Von „gefährlicher Unsinn” bis „Recht so!” reichten die Kommentare der Fußgänger während der Parkaktion an der Verdistraße. Bei den Autofahrern war die Reaktion eindeutiger: Da gab es Hupkonzerte, Stinkefinger, Beschimpfungen und aufheulende Motoren, wenn der Weg endlich wieder frei war.

Und auch die „Kaninchen im Versuch“ erlebten die Situationen mit Herzklopfen und gemischten Gefühlen. Randbeobachter Roland Schichtel, der für die CSU im BA sitzt, befand sämtliche Situationen als zu gefährlich. „Besonders beim Aussteigen gefährdet man sich und andere, weil die Aufmerksamkeit einfach nicht da ist.“ Seine BA-Kollegin Franziska Miroschnikoff bekannte, dass ihr das viele Hupen etwas ausgemacht habe. BA-Mitglieder Peter Knoch und Willi Schneider (beide SPD) verwiesen auf die mangelnde Einsicht der Raser auf der Verdistraße.

Doch Emotionen hin oder her: Fakt ist, dass sich zu keiner Zeit ein Stau bildete. „Die Warterei für die Autos betrug nie mehr als zehn bis zwanzig Sekunden. Von Stau konnte da keine Rede sein“, bekräftigte Versuchsteilnehmer Hans Menzinger.

„Erfolg hat viele Väter“

„Das politische Endziel sollte sein, dass das eingeschränkte Halteverbot nicht mehr gilt“, meinte er. „Dafür setze ich mich schon seit 1996 in schöner Regelmäßigkeit im BA und auf Bürgerversammlungen ein.“ Gebracht hat es bisher noch nichts. Doch Menzinger ist sicher, wenn sich die Leute an den Anblick von parkenden Autos in der Verdistraße gewöhnen würden, „dann sind wir am Ziel”.

Auch die SPD blicke auf eine Reihe von Anträgen für freies Parken in der Verdistraße, so Knoch. „Vor rund eineinhalb Jahren beantragten wir im BA eine Prüfung durch das KVR, inwieweit man das eingeschränkte Halteverbot aufrechterhalten müsse.“ Einstimmig angenommen wanderte der Antrag zur weiteren Bearbeitung in den Unterausschuss Verkehr und liegt dort seither.

Gleiches möchte auch die Initiative „Boulevard Verdiallee“ erreichen. Begründerin Angela Scheibe-Jaeger verwies auf ganz ähnliche Parkaktionen im Sommer. Wenn sich das kurzzeitige Parken durchsetzen würde, „dann entfällt auch das verbotene Halten auf dem Fußgänger- und Radweg, das ja so gefährlich ist“, erklärte Scheibe-Jaeger. „Der Erfolg hat viele Väter“, ergänzte Menzinger, „wir dürfen alle zusammen nicht lockerlassen.“

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