Was Befürworter der U-Bahn schon lange wussten, liegt nun schwarz auf weiß vor: Die U-Bahn-Verlängerung um eine Station nach Martinsried lohnt sich. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung in Planegg stellte das Büro Intraplan Consult GmbH seine Nutzen-Kosten-Analyse vor.
Demnach liegt der Nutzen-Kosten-Indikator bei 1,32. „Pro gezahltem Euro kommen 1,32 Euro raus. Das ist eine sehr schöne Situation“, fasste Wolfgang Schneider von Intraplan zusammen. Die Analyse wies heutige Verkehrszahlen im Vergleich zu Schätzungen für das Jahr 2020 mit und ohne U-Bahn auf. „Die Zahlen belegen eindeutig, dass die U-Bahn stark nachgefragt sein wird“, so Schneider.
Zur Zeit nutzen rund 10.800 Fahrgäste täglich die U-Bahn zwischen Klinikum und Großhadern. Ab Großhadern steigen die Fahrgastzahlen auf 26.000. Im Jahr 2020 prognostizieren die Planer 10.100 Fahrgäste zwischen Martinsried und dem Klinikum und rund 20.000 ab Klinikum in Richtung Innenstadt. „In Großhadern endet eine Tarifzone. Das ist der Grund für diesen Sprung“, erklärte er. Die Station Martinsried würde in der gleichen Tarifzone liegen wie das Klinikum.
Zwar werde sich das Busangebot zwischen Martinsried und Großhadern reduzieren und künftig in der Fraunhoferstraße keine Gelenkbusse nötig sein, so Schneider. „Doch es wird nicht zu einer signifikanten Entlastung der Straßen kommen“, meinte er. Das liege am steigenden Individualmotorisierung und dem Hol-Bring-Verkehr.
Den Gesamtnutzen schätzte Schneider auf 2,81 Millionen Euro jährlich. Diese Zahl setzt sich aus gesparter Zeit, geringeren Pkw-Betriebskosten und niedrigeren Kosten durch Unfallschäden zusammen. Dem gegenüber stehen die geplanten Gesamtkosten von 1,33 Millionen Euro. Den Löwenanteil daran machen Unterhaltskosten für die U-Bahn aus.
Zur gleichen Gemeinderatssitzung stellte Markus Haller das MVV-Gutachten zum Thema Park und Ride vor. Nach ersten Einschätzungen wäre eine P+R-Anlage am Ende der U-Bahn-Linie in Martinsried mit 50 bis 100 Stellplätzen die sinnvollste Variante.