Veröffentlicht am 28.07.2009 11:41

Melken, Käsen, Kühe streicheln

Die anfängliche Scheu war schnell überwunden. (Foto: pi)
Die anfängliche Scheu war schnell überwunden. (Foto: pi)
Die anfängliche Scheu war schnell überwunden. (Foto: pi)
Die anfängliche Scheu war schnell überwunden. (Foto: pi)
Die anfängliche Scheu war schnell überwunden. (Foto: pi)

Da macht Schule Spaß! Dieser Meinung waren die 39 Kinder der beiden 3. Klassen der Aubinger Grundschule an der Limesstraße bei ihrem Ausflug zur „Schule auf der Alm”. Melken, Käsen, Schwenden, Tiere streicheln und versorgen – die Schule auf der Alm wird den Jungen und Mädchen noch lange in Erinnerung bleiben.

„Vorsicht, da kommt eine Kuh!“, warnte die 9-jährige Sophia ihre Mitschüler. Eine Aufregung, die sich angesichts der zahlreichen Tiere auf der Schweinsteigeralm Nähe Oberaudorf schnell legte. Es kam nämlich nicht nur eine Kuh, die zudem eine Kalbin war wie die Kinder von der Sennerin Michaela Astl erfuhren, sondern eine ganze Herde. Die anfängliche Scheu war schnell überwunden. Stattdessen stand den Kindern Neugierde und Abenteuerlust ins Gesicht geschrieben.

Erlebnisreicher Tag

Die beiden Sennerinnen Michaela Astl und Katharina Kern sind ausgebildete Erlebnisbäuerinnen und beide selber Mütter von jeweils vier Kindern. Sie erzählten den jungen Besuchern beim Erkunden der Alm auf lebendige Art und Weise viel über den Alltag mit Kühen, Rindern und Pferden auf rund 1200 Meter Höhe. Aber die Jungs und Mädchen legten auch selber Hand an. Sie halfen beim Schwenden, das der Pflege der Weiden dient, schafften es nach einigen Versuchen die Milchkühe zu melken und stellten sogar Käse her. Den eigenen Käse trug jedes der Kinder hinterher stolz mit heim. Besonderer Höhepunkt waren für die Grundschüler die fünf Kälber, welche auf der Alm geboren worden sind. Sie bekamen liebevolle Streicheleinheiten, bei denen man sich fragen konnte, wem diese mehr guttun – den Kindern oder den Kälbern. Kalbinnen sind übrigens Kühe, die noch nicht gekalbt haben und folglich auch keine Milch geben.

Die Almschule-Idee

Das Netzwerk „Unser Land” möchte Stadtkindern das Almleben näher bringen. Durch Erleben und Erfahren sollen die Erwachsenen von morgen den Wert der Almen in ihrer Heimat schätzen und genießen lernen. Gemeinsam mit dem „Unser Land”-Landwirt Erich Klas aus Kottgeisering, Landkreis Fürstenfeldbruck und dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern, wurde die Almschule gegründet. Erich Klas erzeugt das „Unser Land”-Wiesenheu, welches von Almen und Heimweiden aus dem Netzwerkgebiet stammt. Je verkaufter Tüte fließt ein fester Betrag in die Kasse, aus der die Almschule finanziert wird. Für die Kinder müssen die Eltern zusätzlich nur einen kleinen Obolus entrichten.

Die Begeisterung war den Kindern beim Abstieg ins Tal am Nachmittag an der Nasenspitze anzusehen. Erschöpft und erfüllt vom Erlebten fuhren sie mit dem Bus nach München zurück. Einigen fielen schon während der Fahrt die Augen zu. Der eine oder andere träumte bestimmt von Rindern, Pferden und Kälbern.

An der Almschule interessierte Grundschulen wenden sich bitte per Email an Beate Löw-Schneyder unter loew.schneyder@t-online.de.

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