Die Initiativgruppe „inlaim“ organisiert seit fast zwei Jahren verschiedene Aktionen im Stadtbezirk 25 und will damit Gesellschaft und Gemeinschaft fördern. Pflanz-, Kunst- oder Kochaktionen gehörten bislang dazu. Offen für jedermann und kostenlos. Die Laimerinnen Petra Stockdreher, Erika Sturm, Lisbeth Haas und Ruth Wassermann, die Begründerinnen von „inlaim“, setzen sich für einen lebendigen Stadtteil und Trefforte ohne Konsumzwang ein. Nun will sich die Initiative mit einem eigenen Laden einen Standort im Viertel schaffen und von dort aus noch mehr im Stadtteil wirken. „Die Möglichkeit, den Laden anzumieten, ergab sich überraschend“, erklärt Petra Stockdreher. „Es war eine sehr schnelle Entscheidung gefragt.“ Schnell hingegen konnte sich der Bezirksausschuss Laim (BA 25) bei seiner jüngsten Sitzung nicht entscheiden, als es darum ging, ob man der Initiative einen Zuschuss für die Einrichtung des Ladens gewährt. 7.828 Euro hatte „inlaim“ für Möbel, Küche und Material beantragt. Die Zuschussentscheidung vertagte das Gremium.
„Der Zuschuss soll verwendet werden für die Erstausstattung eines Kulturladens in Laim, der sich zum open space für Laimer und Kulturinteressierte im Stadtteil entwickeln soll“, begründet die Initiative „inlaim“ ihren Antrag beim BA 25. Lesungen könnten hier ebenso stattfindet wie die Treffen des Frauenkreises aus der Hans-Thonauer-Straße. Kurzfristig habe sich die Gelegenheit ergeben, den 50 Quadratmeter großen Laden von der Baugenossenschaft des Verkehrspersonals 1898 e. G, (älteste Genossenschaft in Laim) in der Guido-Schneble-Straße 24 zu mieten. „Die Schlüsselübergabe ist am 10. oder 11. September“, freut sich Petra Stockdreher. Die Finanzierung der Miete des Ladens ist über eigene Mittel oder über Förderungen gesichert. Die Einrichtung aber fehlt. In der jüngsten BA-Sitzung gab es jedoch vor allem Einwände gegen den Antrag auf Bezuschussung. BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) etwa monierte, dass die Initiative kein eingetragener Verein sei, daher müsse man über die Kostenerstattung für die Gruppe noch einmal diskutieren. Man wolle sich erst einmal einen Überblick verschaffen, über weitere Sponsoren informiert werden und die Kostenaufstellung prüfen. Alexandra Gaßmann (CSU) erinnerte zudem daran, dass man auch von anderen Initiativen und Vereinen vergleichende Kostenvoranschläge verlange, bevor man Zuschüsse gewähre.
Der Vorschlag zur Güte stammt von den Grünen. Daniel Haas schlug vor, zunächst nur einen Teilbetrag beizusteuern, so dass zumindest die Küche eingerichtet werden könne und der Start des Kulturladens erleichtert werde. Renate Spannig pflichtete bei: „Das ist ein gutes Bürgerprojekt und wir haben die Möglichkeit das zu unterstützen.“ Aus dem Stadtbezirksbudget von über 142.000 Euro könne man den Kulturladen doch fördern, um den Stadtteil zu beleben. Die Mehrheit aus CSU und SPD aber votierte dagegen. Damit wird der Laden nun erst einmal sporadisch eingerichtet öffnen. Ob der BA Laim die Ausstattung zu einem späteren Zeitpunkt noch bezuschusst, soll in einer nächsten Gremiumssitzung entschieden werden.
Bereits für Ende September hat „inlaim“ die nächste Aktion geplant. An verschiedenen Orten, wie etwa in der Fürstenrieder Straße, am Laimer Anger oder am Willibaldplatz sollen Kunstaktionen stattfinden. Sie gehen als Ergebnis aus der groß angelegten Befragung im Stadtteil hervor, welche „inlaim“ im Rahmen der Kunstzwischennutzung „Z common ground“ unter rund 300 Stadtteilbewohnern durchführte. „Diese Kunstaktionen werden vom Kulturreferat gefördert“, erklärt Petra Stockdreher.