Veröffentlicht am 27.11.2018 11:54

„Nicht wegschauen“

Setzen sich am Louise-Schroeder-Gymnasium gemeinsam gegen Ausgrenzung ein (von links): Schülerin Chiara Butorac, Schülersprecher John Stanojevic, Schulleiter Robert Laslop sowie die beiden Verbindungslehrer Miriam Bergener und Marcel Gralka. (Foto: sb)
Setzen sich am Louise-Schroeder-Gymnasium gemeinsam gegen Ausgrenzung ein (von links): Schülerin Chiara Butorac, Schülersprecher John Stanojevic, Schulleiter Robert Laslop sowie die beiden Verbindungslehrer Miriam Bergener und Marcel Gralka. (Foto: sb)
Setzen sich am Louise-Schroeder-Gymnasium gemeinsam gegen Ausgrenzung ein (von links): Schülerin Chiara Butorac, Schülersprecher John Stanojevic, Schulleiter Robert Laslop sowie die beiden Verbindungslehrer Miriam Bergener und Marcel Gralka. (Foto: sb)
Setzen sich am Louise-Schroeder-Gymnasium gemeinsam gegen Ausgrenzung ein (von links): Schülerin Chiara Butorac, Schülersprecher John Stanojevic, Schulleiter Robert Laslop sowie die beiden Verbindungslehrer Miriam Bergener und Marcel Gralka. (Foto: sb)
Setzen sich am Louise-Schroeder-Gymnasium gemeinsam gegen Ausgrenzung ein (von links): Schülerin Chiara Butorac, Schülersprecher John Stanojevic, Schulleiter Robert Laslop sowie die beiden Verbindungslehrer Miriam Bergener und Marcel Gralka. (Foto: sb)

Eineinhalb Jahre ist es mittlerweile her, dass das Louise-Schroeder-Gymnasium mit dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet wurde. „Die Auszeichnung bekommt man als Schule, wenn man sich bewusst mit dem Thema Ausgrenzung auseinandersetzt“, erklärt Verbindungslehrerin Miriam Bergener. „Es geht dabei nicht allein um Rassismus, sondern um viel mehr, zum Beispiel auch um Sexismus. Für uns ist die Auszeichnung ganz allgemein ein Bekenntnis das Ganze zu thematisieren und nicht wegzuschauen. Wir setzen uns für ein pluralistisches Gesellschaftsbild ein, in dem wir Unterschiede als Bereicherung wahrnehmen.“ Patin für das Projekt ist Schauspielerin Nadeshda Brennicke, die früher selbst Schülerin am Louise-Schroeder-Gymnasium war.

Angestoßen wurde das Ganze von der damaligen Verbindungslehrerin Katarina Samaras. „Sie hatte von diesem bundesweiten Netzwerk gehört und über die Schülermitverantwortung haben wir es dann an der Schule implementiert“, so Bergener weiter. Gestartet wurde, so wie das bei „Schule ohne Rassismus – Schule ohne Courage“ Voraussetzung ist, mit einer Unterschriftenliste. „Damit haben sich alle an der Schule verpflichtet, sich dem Thema anzunehmen“, erzählt Schülerin Chiara Butorac. „Wir haben schon sehr viele verschiedene Projekte durchgeführt, in die alle Altersklassen eingespannt waren.“

„Etwas Gutes geschaffen“

2016 habe es beispielsweise eine Kooperation mit einem Allacher Flüchtlingsheim gegeben. „Wir haben hier viel gespendet, etwa die Einnahmen aus unserem Weihnachtsbasar“, erzählt sie. „Zudem sind wir mit den Flüchtlingskindern zum Olympiaturm gefahren und haben ihn besichtigt. Wir wollten ihnen zeigen, wo sie sind. Sie sollten sich nicht allein, sondern vielmehr sicher fühlen.“ Mit einigen der Jugendlichen hat Chiara sogar immer noch Kontakt. „Da ist etwas Dauerhaftes entstanden, auch wenn sie zum Teil gar nicht mehr im Viertel wohnen. Uns war es immer wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen wissen, dass wir für sie da sind, sie unterstützen.“ Und Bergener ergänzt: „Das Ganze hat sicher auf beiden Seiten Ängste und Unsicherheiten abgebaut. Da haben wir sicher etwas sehr Gutes geschafft.“

„Aufgeschlossenheit und Toleranz sind wichtig“

Mit der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ versuche man am Louise-Schroeder-Gymnasium aktiv umzugehen. „Auf Papier kann man natürlich viel schreiben“, weiß Schulleiter Robert Laslop. „Wir wollen das Ganze aber auch sinnvoll umsetzen.“ In einer großen Schule, wie der seinen mit über 1.100 Schülern, sei dies zwar nicht immer einfach, „aber unsere Schülermitverantwortung ist hier stark engagiert und haucht dem Ganzen Leben ein.“ Die Auszeichnung sei für alle an der Schule auch ein Ansporn. „Die Werte die im Rahmen von ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ angesprochen werden, stehen auch in unserem Leitbild. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind Aufgeschlossenheit und Toleranz.“

„Viel Enthusiasmus und Engagement“

Am Louise-Schroeder-Gymnasium selbst habe es bisher keine rassistischen oder diskriminierenden Vorfälle geben, bestätigt Marcel Gralka: „Wir haben hierfür eigens in den Klassen Umfragen gemacht. Bekanntgeworden ist dabei nichts. Das empfinde ich als sehr positiv“, so der Verbindungslehrer. „Die gesamte Schulfamilie ist mit sehr viel Enthusiasmus und Engagement dabei.“ Im aktuellen Schuljahr liege der Fokus auf der Gleichbehandlung aller Geschlechter, erzählt Schülersprecher John Stanojevic. „Wir wollen tolerant und dankbar für die Diversität sein.“ Um das Thema in den Vordergrund zu stellen, organisieren die Schüler beispielsweise eine Pride-Woche im Sommer. „Sie läuft insgesamt drei Tage, am Ende soll es auch eine Pride-Parade geben“, betont der Schülersprecher. „Wir möchten uns damit gemeinsam als Schulgemeinschaft für die Schönheit der Diversität einsetzen.“

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