Die Planungen für die Grünflächen im neuen Wohngebiet Gerberau stehen. Nach Angaben von Landschaftsarchitekt Robert Schwarzmaier wird es eine westliche und eine östliche Grünfläche geben, in denen sich jeweils ein Spielplatz befinden wird. „Die Grünflächen liegen inmitten des Baugebiets, das damit praktisch von Nord nach Süd und von West nach Ost eingerahmt wird“, erklärte Robert Schwarzmaier auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). Ein Spielplatz richte sich an Kleinkinder, der andere sei für Schulkinder beziehungsweise ältere Kinder gedacht. Zudem werde es unter anderem zwei Tischtennisplatten sowie zwei Hängematten zwischen den Bäumen und – in der gesamten Grünfläche – Sitzbänke geben.
Die Wohnbebauung sei bewusst in die Mitte der freien Fläche verlegt worden, damit der Baumbestand möglichst erhalten bleiben kann. Trotzdem habe man Bäume fällen müssen, 40 Stück insgesamt, „allerdings auf das gesamte Baugebiet gesehen“. Dies habe nach Angaben des Landschaftsarchitekten unter anderem an der Kampfmittelfreimachung gelegen. „Aber wir haben uns zum Thema gemacht, dass wir den Baumbestand wieder so weit wie möglich mit Neupflanzungen herrichten, damit wieder ein kleines Wäldchen entsteht – so wie vorher in etwa.“ Insgesamt pflanze man in der öffentlichen Grünfläche 97 Bäume neu. Dazu kommen die 56 Bäume, die ohnehin noch vorhanden seien.
Christine Möll vom Baureferat Gartenbau ergänzte: „Wir fällen nur an den Stellen Bäume, an denen wir wegen der Wege durch müssen. Im Bereich der Grünfläche kommen wir auf neun zu fällende Bäume. Wir haben tatsächlich großen Wert darauf gelegt, den waldartigen Charakter, der im Grunde vorher schon da war, zu erhalten beziehungsweise ihn wieder herzustellen.“ Die Wegeverbindungen, die zum Teil neu geschaffen werden, erschließen das Wohngebiet in Richtung Grünflächen sowie unter anderem zur S-Bahn und werden beleuchtet sein. „Die Wege werden mit einer Asphaltdecke versehen. Auch die bereits bestehenden Wege bleiben erhalten“, betonte Robert Schwarzmaier. „Es gibt aus der Grünfläche eine Anbindung in das Bauquartier auf die Esplanade, die mit Rampen zugänglich und damit auch barrierefrei ist.“
Im BA 23 zeigte man sich mit den vorgestellten Planungen grundsätzlich zufrieden. „Natürlich wird bei fast 300 Wohneinheiten sehr viel Fläche für die Häuser verbraucht“, erklärte Heike Kainz, die Vorsitzende des Lokalparlaments. „Aber umso besser ist es, wenn trotzdem möglichst viel Grün geschaffen wird. So wird das Erscheinungsbild und auch die Lebensqualität ein Stück weit erhöht.“ Man habe zwar Bäume fällen müssen, „aber aufgrund der Neupflanzungen, denke ich, passt das“, so die CSU-Stadträtin weiter. „Ich begrüße die Planung sehr“, sagte Stefanie Martin (CSU), die Vorsitzende des Unterausschusses Bau im BA 23. „Gerade mit dem vielen Grün wird der waldartige Charakter, der zum Teil schon im Bestand vorhanden ist, gut unterstrichen. Das Ganze trägt zum Wohlbefinden und auch zur Akzeptanz bei.“ Auch Falk Lamkewitz zeigte sich von der Planung begeistert. „Das ist vorbildlich“, betonte der Grünen-Fraktionssprecher.
Im Bereich des Wendehammers der ehemaligen MTU-Straße werde zudem ein Bereich für Wildbienen geschaffen, erklärte Reinhard Tesch-Heer, Projektleiter der Büschl Unternehmergruppe, die die Grünflächen aktuell zusammen mit der Stadt und dem Landschaftsarchitekten plant. „Die Bienen waren schon vor Beginn der Bautätigkeit vorhanden. Wir werden ihnen im westlichen Grünzug einen neuen Lebensbereich herstellen – und zwar nach kompletter Beendigung aller Bauarbeiten.“
Die Fertigstellung der östlichen Grünfläche ist nach Angaben von Christine Möll bis Ende 2019 geplant. „Das hängt allerdings von der Bebauung ab“, erklärte sie. „Der Westteil der Grünfläche wird auch frühestens Ende 2019 fertig sein – tendenziell aber eher später.“ Der Stadtrat werde sich mit der Planung voraussichtlich noch im Oktober beziehungsweise im November beschäftigen.