Strahlender Sonnenschein, spielende Kinder und viel Spaß: Das Kinderfest auf dem Vereinsgelände der Türkisch-Islamischen Gemeinde München-Allach e.V. in der Vesaliusstraße war ein voller Erfolg. „Akzeptanz, Wertschätzung und die Toleranz gegenüber Kindern ist und sollte die wichtigste Aufgabe unserer Gesellschaft sein“, betont Vorstand Recep Yerlikaya. „Wir als Türkisch-Islamischer Verein wollen die Kinder unabhängig von ihrer Herkunft, Aussehen und Religion herzlich empfangen und die Gemeinsamkeiten zusammen führen.“
Im Rahmen des Kinderfestes war einiges geboten: Neben dem Singen der türkischen und deutschen Nationalhymne gab es zahlreiche weitere Aktivitäten. „Die Kinder haben Gedichte vorgetragen und verschiedene Volkstänze aufgeführt“, erzählt Ömer Cavusoglu, 2. Vorstand der Türkisch-Islamischen Gemeinde Allach e.V.
Und auch die musikalische Umrahmung war gegeben, denn es spielte eigens eine türkische Musikgruppe. „Wir wollen damit den Menschen unsere Kultur näherbringen.“ Angelehnt hat die Türkisch-Islamische Gemeinde Allach ihren Kindertag an den „Tag des Kindes“ in der Türkei, der jedes Jahr am 23. April stattfindet. „Dieser Tag ist in der Türkei wie ein Feiertag“, erzählt Recep Yerlikaya. „Eingeführt wurde er 1920. Das ist auch der Tag, an dem in Ankara zum ersten Mal die Große Nationalversammlung zusammengerufen und gegründet wurde – unter ihrem Vorsitzenden Atatürk. Er prägte auch den Satz: Kinder von heute sind Erwachsene von morgen.“
Die Türkisch-Islamische Gemeinde besteht im 23. Stadtbezirk seit 30 Jahren, seit zwölf Jahren hat sie ihren Sitz in der Vesaliusstraße 24. „Wir Türken sind mittlerweile mehr als nur Gastarbeiter und Migranten“, betont Recep Yerlikaya. „Wir gehören zu Deutschland und leisten einen positiven Beitrag für dieses Land. Früher waren wir uns noch sehr fremd. In den letzten Jahren sind wir uns aber vor allem mit den christlichen Gemeinden hier im Viertel sehr viel näher gekommen. Es tut gut, sich gegenseitig kennenzulernen und Vorurteile abzubauen.“ Das bestätigt auch Peter Hillebrand vom Pfarrgemeinderat Maria Himmelfahrt Allach: „Das Kinderfest ist eine tolle Veranstaltung. Es ist schön, dass wir so ein tolles Verhältnis haben und uns regelmäßig austauschen.“ Nicht umsonst veranstaltet die Pfarrgemeinschaft Allach-Untermenzing zusammen mit dem Türkisch-Islamischen Verein und auch der evangelisch-lutherischen Epiphaniaskirche seit etlichen Jahren einen interreligiösen Dialog, der einmal im Jahr stattfindet.
„Wir sind froh, dass wir hier einem freien Land leben“, sagt auch Ömer Cavusoglu. „Deutschland leistet einen wichtigen Beitrag, was die Integration angeht. Es gibt viele Familien, die mit ihren Kindern nach der Flucht versuchen, in Deutschland Fuß zu fassen. Das ist nicht immer einfach. Auch sie haben wir zu unserem Kinderfest eingeladen. Wir als Türkisch-Islamische Gemeinde sehen uns als Bindeglied und möchten etwas für die Völkerverständigung tun.“ In Zukunft, so erzählt Recep Yerlikaya, wolle man noch enger mit Schulen und Kindergärten in Kontakt treten. „Das ist auch wichtig für unsere Vernetzung im Stadtviertel. Damit können wir uns noch besser integrieren.“ Insgesamt fühle man sich als Türkisch-Islamischer Verein im 23. Stadtbezirk sehr gut aufgenommen, sagt der Vereinsvorstand. „Wir haben ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn. Das finde ich wichtig und gut.“