Neues Geschäftshaus für die Tegernseer Landstraße

Giesing · Neues Herzstück

Gratulieren dem Realisierungswettbewerb-Gewinner Prof. Johannes Kister (r.), Martin Bucher und Rainer Schulz (v. l.). 	Foto: Woschée

Gratulieren dem Realisierungswettbewerb-Gewinner Prof. Johannes Kister (r.), Martin Bucher und Rainer Schulz (v. l.). Foto: Woschée

Giesing · Wo hätte man die Gewinner des Realisierungswettbewerbs für den Bau eines Geschäftshauses an der Tegernseer Landstraße, das den seit August letzten Jahres geschlossenen Hertie ersetzen soll, besser küren können, als im derzeit als Kunsttreffpunkt genutzten ehemaligen Hertiegebäude.

So herrschte vergangene Woche großes Interesse an der Präsentation der Entwürfe, die das neue Herzstück der Tegernseer Landstraße zum Inhalt hatten. Zwischen sieben Entwürfen musste die Jury schließlich entscheiden. Vorgabe war es, ein modernes Gebäude zu schaffen, das Platz für Einzelhandel und Büroeinheiten bietet und sich in das eher heterogene Gesamtgefüge Tegernseer-Landstraße/Feldmüllersiedlung einfügt und zu einem attraktiven Anziehungspunkt für viele Kunden werden soll.

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Am besten gelungen sei dies nach den Worten von Martin Bucher von bucherproperties, der zusammen mit Rainer Schulu von der Development Partner AG das Projekt stemmt, dem Architekturbüro kgs Kister aus Köln. Der erste Dank von Martin Bucher galt aber der Stadt München, die eine schnelle Auslobung des Wettbewerbs ermöglicht und zudem Städtebaufördermittel für den Neubau eines in Aussicht gestellt habe. Die Entscheidung für das Büro Kister sei gefallen, weil sich dieses Modell am besten in das von städtebaulichen Gegensätzen geprägten Umfeld zwischen der Tela und der Feldmüllersiedlung anpasse.

Im Fachjargon klingt das dann so: »Städtebaulich überzeugt die Arbeit durch eine interessante Rhytmisierung der Gesamtkörperplastik im Kontext der direkten Nachbarschaft und dem wichtigen Quartiersplatz dem Tegernseer Platz«. Professor Johannes Kister erklärte, sich bei seinem Entwurf der jeweiligen Umgebung angepasst zu haben. Die Lochfassadenstruktur greife die Gestaltung der Tela-Post auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf, erklärte der preisgekrönte Architekt. Zur Tela hin wird sich das Gebäude über fünf Stockwerke erstrecken, zur Feldmüllersiedlung hin sind es nur drei. Ein angedeutetes Satteldach soll den harmonischen Übergang zur Feldmüllersiedlung schaffen.

Auf ein Parkdeck, wie es das alte Hertie-Kaufhaus noch bereit hielt, hat man unter anderem aus Rücksicht auf die Anwohner der Feldmüllersiedlung verzichtet, außerdem sei es in den letzten Jahren sowieso kaum genutzt worden, erklärte Bucher. Allerdings werde man viele Radständer aufstellen, denn in Giesing werde viel mit dem Fahrrad erledigt, so Bucher weiter. Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel sei zudem hervorragend, betonte Kister. Der Kölner Architekt bekannte, sein Herz an Giesing verloren zu haben, denn genau wie in Köln gehe es hier »drunter und drüber« im Viertel. Die bauliche Vielfalt, die man auf engstem Raum in Giesing vorfinde, sei reizvoll aber auch eine Herausforderung an den Architekten, betonte Kister weiter. Der Abriss des Hertie-Kaufhauses soll bis Ende des Jahres über die Bühne gegangen sein. Bis zum Herbst soll eine Nutzung des Kaufhauses als Kulturtreffpunkt weiterhin möglich sein, versprach Bucher. Mit dem Bau soll dann im Frühjahr begonnen werden, eröffnen soll das moderne Geschäftshaus dann im ersten oder zweiten Quartal 2012.

Den Besuchern werden dann rund 4.000 Quadratmeter Einzelhandelsflächen und rund 1.500 Quadratmeter Büroflächen zur Verfügung stehen. Die Verhandlungen für die Vermietung der Gewerbefläche laufen schon, kündigte Bucher an. Man wolle auf einen guten Mix der Anbieter achten, aber könne vor Vertragsabschluss noch keine Namen nennen, informierte Bucher. Auch BA-Vorsitzender Horst Walter, der ebenfalls zur Jury gehörte, zeigte sich zufrieden mit der Wahl. »Mit diesem Modell haben wir eine gute Lösung für Giesing gefunden«, betonte Walter. Heike Woschée

Artikel vom 22.06.2010
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