Bezirksausschuss stellt sich 2014 weitgehend hinter Bürgerforderungen

Giesing · Verkehrsberuhigung für den Tegernseer Platz

Die Planungen zur Aufwertung der Tegernseer Landstraße nimmt immer mehr Form an.	Foto: HH

Die Planungen zur Aufwertung der Tegernseer Landstraße nimmt immer mehr Form an. Foto: HH

Giesing · Giesings wohl wichtigste Stadtmeile, die Tegernseer Landstraße (TeLa), soll endgültig aufgewertet und in ihrem zentralen Bereich am Tegernseer Platz verkehrsberuhigt werden.

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Dem örtlichen Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten war die Erörterung der Details entlang des sensiblen, weil hochfrequenten Verkehrsstrangs jetzt eine eigene Sondersitzung wert. Tenor: Die zentralen Forderungen, die zuletzt bei einer ebenfalls eigens anberaumten Einwohnerversammlung postuliert wurden, unterstützt auch das Stadtteilgremium. Zugleich zeigte sich der BA auch zufrieden mit weiten Teilen der städtischen Planungen zur Umgestaltung und Aufwertung. In Detailfragen der verkehrlichen Ausgestaltung des künftigen Nadelöhrs jedoch wurden Meinungsunterschiede mit der städtischen Verkehrsgesellschaft MVG deutlich. Diese sollen im weiteren Planungsverfahren noch ausgeräumt werden. Dabei gilt es auch, möglichst viele der flankierenden Wünsche von Bürgern und örtlichen Bürgervertretern mit einzuarbeiten. Fürwahr ein echtes Mammutprojekt. Die BA-Antragsliste geht jetzt erst einmal ans Rathaus. Danach gilt es bei der Umsetzung, durch abgewogenes Agieren im Sanierungsgebiet von »TeLa«und Chiemgaustraße die Lebensqualität entlang dieses wichtigen Straßenstrangs zu erhöhen.

CSU-Antrag abgelehnt

Per klarem Votum bei der Einwohnerversammlung und gestärkt durch die weitgehende Bestätigung der Anliegen durch den BA könnte es bald losgehen. Allerdings hatte in der BA-Sondersitzung die örtliche CSU-Fraktion zunächst noch einmal per eigenem Antrag versucht, eine Abstimmung des Gremiums in der Sache zu verhindern und auf einen Zeitpunkt nach den Kommunalwahlen im März zu verlagern. Doch mit dem eigenen Vorstoß, »die Aufwertung der »TeLa« solange zu verschieben, »bis das Agfa-Gelände und das Paulaner-Gelände« beim nördlichen Nachbarn Au-Haidhausen fertig und bezogen sind«, konnten sich die Christsozialen um ihren Fraktionssprecher Thomas Krieger nicht durchsetzen.

Auch votierte die CSU gegen eine Verkehrsberuhigung am Tegernseer Platz. Die Mehrheit des BA machte deutlich, die vielschichtig artikulierte Bürgermeinung der im Dezember letzten Jahres eigens anberaumten Einwohnerversammlung nicht konterkarieren und verzögern, sondern an diesem Abend möglichst abarbeiten zu wollen. Zu tun hatten die Stadtviertelpolitiker denn auch ausreichend. Denn die Vorgaben und Anträge von Bürgerseite umfassten engbeschriebene zwei Seiten mit rund zwei Dutzend Einzelanträgen zur »TeLa« und deren direktem Straßenumgriff. Denn mit der »TeLa« allein ist es beim anstehenden Großprojekt längst nicht getan. Durch die Verkehrsberuhigung des Tegernseer Platzes, entlang dessen künftig nur noch öffentlicher Nahverkehr von Bus und Trambahnen sowie Rettungsdienste fahren sollen, befürchten Anwohner der Seitentrassen erhebliche Verkehrszuwächse. Alles unter einen Planungshut zu bringen, mutet schon angesichts der schwer zu dechiffrierenden Karten und Pläne der Stadtbehörden wie die berühmte Quadratur des Kreises an.

Engmaschiges Konstrukt

Wichtiger Eckpfeiler der Planspiele ist die sogenannte intelligente Verkehrssteuerung, die künftig am eigentlichen Tor zum zentralen TeLa-Bereich am Knotenpunkt zur Wirtstraße realisiert werden soll. Dabei soll vor allem der umfangreiche Durchgangsverkehr deutlich verringert werden, um die übergeordneten Ziele im Verlauf der »TeLa« umsetzen zu können. Besonders im Nadelöhr zwischen Wirtstraße und Tegernseer Platz gilt es, die unterschiedlichen Verkehrsströme mit ÖPNV und Individualverkehr zu kanalisieren. Zudem soll im besagten Streckenabschnitt auch der Gleiskörper entlang der »TeLa« nach Osten verlegt werden, um so Raum für einen südwärts gerichteten Radweg im westlichen Trassenabschnitt zu ermöglichen. Widerspruch zu den städtischen Vorsehungen gerade der MVG gab es im Bezirksausschuss allerdings auch.

So hält die städtische Verkehrsgesellschaft weiter an der Idee eines ungeteilten Tramplanums für den besonders engen Straßenbereich zwischen der Perlacher- und der Silberhornstaße fest. Will heißen: Der dortige Abschnitt der »TeLa« soll nach MVG-Sicht auf getrennten Pfaden von Schienenfahrzeugen und Individualverkehr genutzt werden, wie MVG-Vertreter Wolfgang Pfützner erläuterte. Nach Ansicht von BA-Chef Horst Walter konterkariert dies aber die Planungen nicht nur für einen Radstreifen, sondern auch mit Blick auf ausreichend breite Fußwegebeziehungen. Walter und der BA sprachen sich für eine gemeinsame Nutzung der »TeLa«-Trasse für beide Verkehrsarten aus – unter Priorisierung des ÖPNV. Damit ließe sich genug Raum für Fußgänger, Radfahrer und auch den »dringend zu erhaltenden Parkraum« erhalten. Eine wichtige Vorgabe, schließlich hatten die örtlichen Geschäftsleute bereits im Rahmen der jüngsten Einwohnerversammlung nachdrücklich gefordert, auch im Zuge einer Aufwertung der »TeLa« das Gros der dortigen Kurzzeitparkplätze für die eigene Kundschaft zu erhalten. Mit einer von der MVG betriebenen Trassentrennung würden unweigerlich viele Parkflächen verloren.

Unterstützung bekam das Gremium in dieser wichtigen Sache auch vonseiten Stefan Bauers aus den Reihen des Kreisverwaltungsreferates. Der KVR-Mann betonte, eine gemeinsame Verkehrsführung sei durchaus möglich, um Raum für parallele Trassennutzungen freizuhalten. Tenor des Abends: bei den Radien für den Tramverkehr wird die MVG noch einmal nacharbeiten müssen. Über Detailanträge der Anwohner, die vom BA weitgehend bestätigt wurden, folgt ein ausführlicher Bericht in der kommenden Ausgabe. Die Palette reichte dabei von der mehrheitlich unterstützten Forderung einer Brückenquerung am Giesinger Berg über verbesserten Lärmschutz besonders im Bereich der Martin-Luther-Straße und der Ichoschule samt sicherer Querungsbeziehungen bis hin zu Tempo-30-Forderungen für die Seitenarme und benachbarte Trassen der »TeLa«. Nach drei Stunden hatte der BA ein umfangreiches Antrags- und Forderungspaket geschnürt, das nun die Machbarkeitsstudie weiter verfeinern und eine Realisierung der »TeLa«-Ausgestaltung entscheidend anschieben soll.Hettich


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