Veröffentlicht am 08.06.2009 00:00

So versuchen User im Internet zu tricksen

Abstimmungen im Internet sind eine zwiespältige Sache. Einerseits hat hier jeder, der über einen Zugang verfügt, die Möglichkeit, der Öffentlichkeit seine Meinung mitzuteilen, andererseits gibt es auch genügend „Ambitionierte“, die mit teils fragwürdigen Methoden versuchen, das Ergebnis nach ihren eigenen Vorstellungen zu verändern.

Aufgrund der technischen Gegebenheiten des Internets ist es grundsätzlich nur mit hohem Aufwand möglich, auch technisch versierte Nutzer an einer Manipulation einer Internet-Abstimmung zu hindern.

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Üblicherweise gibt es zwei technische Verfahren, mit deren Hilfe eine Manipulation zumindest erschwert werden kann: Durch das Speichern eines sogenannten „Cookies“ innerhalb des Internetprogramms des Nutzers nach dessen Abstimmung, wird verhindert, dass der Nutzer nach seiner Stimmabgabe mit dem selben Internetprogramm eine weitere Stimme abgeben kann. Das vorher gespeicherte „Cookie“ wird wiedererkannt und die weitere Stimme nicht gezählt. Löscht der Nutzer nach jeder Stimmabgabe seine „Cookies“ oder lässt er diese erst gar nicht zu, kann auf diese Weise eine Mehr­fachabstimmung nicht mehr verhindert werden.

Die andere Möglichkeit ist die Speicherung der sogenannten IP-Adresse, über die die Stimme abgegeben wurde. Üblicherweise bekommt ein normaler Nutzer bei jeder Einwahl in das Internet eine neue IP-Adresse zugewiesen. Versucht der Nutzer nun, durch Löschen des bei seiner ersten Stimmabgabe gesetzten „Cookies“ eine weitere Stimme abzugeben, ist ihm das solange nicht möglich, wie er sich mit derselben IP-Adresse im Internet bewegt. Zusätzlich zum Löschen des „Cookies“ müsste er sich also für eine erneute Stimmabgabe neu mit dem Internet verbinden, was seinen Aufwand erhöht und eine mögliche Manipulation zumindest erschwert, aber nicht unmöglich macht.

Bei unserer Abstimmung zur Miss Politik haben wir dennoch auf diese zusätzliche Möglichkeit der Blockade bereits gespeicherter IP-Adressen verzichtet, da diese Variante den großen Nachteil mit sich bringt, dass alle Computer, die sich in einem größeren Rechnernetz befinden, das sich nur über eine einzige IP-Adresse mit dem Internet verbindet, nach der Stimmabgabe von einem dieser Computer für weitere Stimmabgaben gesperrt wären. Nachdem aber zu erwarten gewesen war, dass einige Teilnehmer der Abstimmung zur Miss Politik München 2009 auch über Computer in größeren Netzwerken von Unternehmen oder Behörden teilnehmen würden, wollten wir diese nicht mit einer „IP-Blockade“ von der Abstimmung ausschließen.

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