Nicht allen geht es gut – doch es gibt viele Initiativen, die helfen können

Im Münchner Norden ganz oben: das Miteinander

Helmut Markwort (Mitte) konnte sich kaum trennen von den Kindern aus den Kikus-Sprachkurs, einem von vielen Projekten der Versöhnungskirche. Foto: em

Helmut Markwort (Mitte) konnte sich kaum trennen von den Kindern aus den Kikus-Sprachkurs, einem von vielen Projekten der Versöhnungskirche. Foto: em

Im Münchner Norden haben auch Menschen ihren Platz, die nichts geschenkt bekommen haben im Leben. 2008 gab es immer noch soziale Härten anzuprangern – aber wir konnten auch berichten von Initiativen, die Menschen, die es brauchen, bei der Hand nehmen.

Job-Mentoren, zum Beispiel. Sie wollen, im Auftrag des Jugendamts, besonders Hauptschülern zu Kontakten mit Ausbildungsbetrieben verhelfen. Im Januar organisierten sie einen ganzen Informationstag mit vielen Münchner Ausbildungsbetrieben an der Eduard-Spranger-Hauptschule. Die Münchener Nord-Rundschau begleitete dabei den 14-jährigen Arbnor, der an diesem Tag einem Praktikumsplatz entschieden näher kam.

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Soziales Engagement lebt vor allem von Menschlichkeit – doch auch von Geld. Eine kräftige Spritze bekam im April die Versöhnungskirche: 50.000 Euro spendete die »Antenne Bayern hilft«-Stiftung für die vielfältigen sozialen Projekte der Kirche. Helmut Markwort, dem Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung, hatte es besonders das erfolgreiche Sprachförderungsprojekt »Kikus« für Migrantenkinder ab drei Jahren angetan.

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Manches lässt sich aber auch mit weniger Geld bewegen – das demonstrierten im Juni die Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-Realschule. Über ein Jahr, nachdem ihnen das Baureferat »schnelle Hilfe« zugesagt hatte, war ihr Schulhof immer noch trist und grau. So griffen sie einfach selbst zu Pinseln und Farbeimern – und auf einmal erinnerte man sich auch wieder bei der Stadt an sie.

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Pünktlich zu den Sommerferien entbrannte im Bezirksausschuss Feldmoching - Hasenbergl (BA 24) ein heftiger Streit zwischen SPD und CSU um die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder an der Thelottstraße. Hintergrund: Dort werden Grundschüler »rhythmisiert« ganztags betreut, also mit Unterrichts- und Freizeitaktivitäten im Wechsel, und außerdem immer von pädagogischen Fachkräften. Dieses von der Stadt München initiierte Modell ist damit umfangreicher und höherwertig als das vom Freistaat praktizierte. Doch der Erfolg hat ja des öfteren auf einmal mehrere Väter …

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Manchmal braucht man aber auch als Erwachsener Menschen, die einen durchs Münchner Großstadtleben samt Ämterdschungel und Alltagsfallen lotsen. Besonders, wenn man vielleicht woanders geboren ist und eine andere Sprache als Muttersprache gelernt hat. Im Oktober berichteten wir über eine Initiative, die sich genau das vorgenommen hat: Im »Lotsenprojekt« helfen Menschen, die als Migranten schon erfahrene Münchner sind, solchen, die noch nicht wissen, wo sie sich hier welche Hilfe holen können.

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Gegenseitige Hilfe – die wird auch in der Dientzenhoferstraße im Harthof ganz groß geschrieben, im Mehrgenerationenhaus »Unter den Arkaden«. Davon konnten wir im Spätherbst anhand eines aktuellen Beispiels erzählen. Zusätzlich zu kulturellen und kreativen Angeboten, Selbsthilfegruppen und Kinderbetreuung bietet das Mehrgenerationenhaus jetzt auch ein »Waschcafé« an. Zum einen kann man es zum Selbstkostenpreis nutzen, wenn die eigene Maschine zu klein, kaputt oder nicht vorhanden ist – zum anderen erledigen hier aber auch Nachbarn alle Arbeiten rund um die Wäsche, wenn man selbst es mal nicht mehr kann. Doch vor allem gibt es eine Gelegenheit mehr, Gemeinschaft zu erleben – die gibt es hier kostenlos. em

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 29.12.2008
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