Alles andere als ruhig

Moosach blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück

Die Sonne lacht von einem strahlend blauen Himmel über Moosach. Jetzt, da die Tage wieder länger werden, wohl auch wieder öfter. Foto: Katja Brenner

Moosach · Das Jahr 2016 geht mit großen Schritten dem Ende zu. In wenigen Tagen werden all die Nachrichten, die uns dieses Jahr erreicht haben, endgültig der Vergangenheit angehören: Schreckensnachrichten, gute Nachrichten, Veranstaltungshinweise, Polizeimeldungen und die eine oder andere Kuriosität waren dabei. Licht und Schatten lagen wie so häufig eng beieinander. Höchste Zeit also, noch mal einen Blick zurück zu werfen.

Durch ein Ereignis gelangte Moosach 2016 weltweit zu trauriger Berühmtheit: Der Amoklauf am OEZ erschütterte nicht nur München zutiefst. Wenige Tage vor den Sommerferien erschoss ein 18-Jähriger neun junge Menschen und kurze Zeit später sich selbst. Nicht nur für die, die da waren ein traumatisierendes Ereignis, sondern auch für die, die hier leben ein Schock. Das, was sich am 22. Juli in der Hanauer Straße zugetragen hat, hat Spuren hinterlassen. Noch heute säumen Blumen und Kerzen den Tatort, an dem viele von uns auf ihren täglichen Wegen vorbei kommen. Kaum vorstellbar, wie sich das für Freunde, Bekannte und Verwandte anfühlen muss. Anteilnahme und Mitgefühl wurden auf vielfältige Weise gezeigt. Mit einem Konzert vor dem OEZ gedachte man der Opfer. Und während der Veranstaltungswoche »Wir alle sind Moosach« wurde mit einer Lichterkette ein Zeichen des Miteinanders, für gegenseitige Wertschätzung, Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt.

Zum Glück muss Moosach nicht nur auf Erschütterndes zurückblicken. Denn es gibt hier so viel Erbauliches, worauf dieser lebens- und liebenswerte Münchner Stadtteil stolz sein kann. Letztlich war sogar so viel los, dass gar nicht alles Platz im Jahresrückblick, den Sie im Innenteil dieser Ausgabe lesen können, gefunden hat.

Bei der fünften Moosacher Musiknacht konnte man Mitte Oktober das musikalische Spektrum des Viertels erkunden. Teilweise war der Andrang so groß, dass mancherorts die Eintrittsbändchen ausgingen und Mitorganisatoren schnell und pragmatisch von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort eilten, um die, die »auf dem Trockenen« saßen, mit Nachschub zu versorgen.

Im Programm der Stadtteilkulturtage, die im Juni stattfanden, war für jeden etwas dabei: Ob man nun eine Klangreise ins New Orleans der 1920er-Jahre unternehmen oder ganz in weiß zum Picknick erscheinen wollte – die 19. Kulturtage ließen kaum Wünsche offen.

Moosach hat aber auch jede Menge fleißige Leserinnen und Leser. Ihnen steht seit diesem Jahr ein Bücherschrank am Moosacher Stachus zur Verfügung. Eine zentrale Anlaufstelle für Leseratten hatte heuer übrigens Geburtstag.

Die Stadtbibliothek Moosach zog vor 30 Jahren von der Dachauer Straße an die Hanauer Straße. Nächstes Jahr stehen weitere Feierlichkeiten an: das 60-jährige Bestehen der Leihbücherei. Ihr Sommerferienleseclub hat auch einige Erfolge zu verbuchen: 114 fleißige Leserinnen und Leser haben insgesamt 1290 Bücher gelesen.

Manches lässt sich gar nicht auf ein Einzelereignis reduzieren. Denn: Moosach hat Herz. Zwei Flüchtlingsunterkünfte wurden 2016 eröffnet ­– ein Wohnprojekt für unbegleitete heranwachsende Flüchtlinge in Ausbildung und die Unterkunft in der Triebstraße. Die Triebstraße freut sich übrigens weiterhin über Sachspenden. Was die Integrationsarbeit, die Kirchen, Verbände und kulturelle Einrichtungen hier leisten, ist enorm. Und die Initiative »Miteinander leben in Moosach« wurde für ihr langjähriges Engagement heuer sogar mit dem Integrationspreis der SPD-Stadtratsfraktion ausgezeichnet. 2016 hat sich viel getan. Auf ein friedliches Jahr 2017! kb

Artikel vom 28.12.2016
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