Immer noch Stillstand

Neuperlach · Das Gezerre an der Nailastraße geht weiter

Längst hätte die Flüchtlingsunterkunft in der Nailastraße in Neuperlach eröffnet werden sollen.	Foto: ar

Längst hätte die Flüchtlingsunterkunft in der Nailastraße in Neuperlach eröffnet werden sollen. Foto: ar

Neuperlach · Das Gezerre an der Nailastraße in Neuperlach geht weiter. Längst hätte die dort konzipierte Flüchtlingsunterkunft eröffnet werden sollen.

Doch aktuell herrscht rund um das mit viel Aufwand konzipierte Projekt immer noch Stillstand. Nach mehrmaligen Terminverschiebungen ließ das städtische Sozialreferat auch die jüngst wieder geplante Eröffnung platzen. Über die Gründe informierte die Stadtbehörde den örtlichen Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach.

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Mit dem seinerzeitigen Stadtratsbeschluss Ende Juni diesen Jahres war auch die Entscheidung zugunsten einer gemeinsamen Trägerschaft des Diakonischen Werks Rosenheim, der Heilpädagogisch-psychotherapeutischen Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendhilfe Condrobs, des Kinderschutzbundes und des Vereins für Sozialarbeit gefallen. Doch wie das Sozialreferat nun dem BA mitteilte, seien die Verhandlungen hierüber wohl endgültig gescheitert. Der Grund dürfte wie so oft beim lieben Geld und den Finanzen zu finden sein. Das wirtschaftliche Risiko sei dem Trägerverbund zu hoch, beschied das Sozialreferat dem BA.

»Wesentlicher Grund war das vom Bewerber als zu hoch erachtete wirtschaftliche Risiko bei den vorgegebenen Rahmenvorgaben und den schwer zu prognostizierenden Ankunftszahlen von unbegleiteten Minderjährigen«, heißt es in der Mitteilung der Behörde an das Stadtteilgremium. Vor allem die stark rückläufigen Ankunftszahlen von unbegleiteten Minderjährigen während der vergangenen drei Monate würden laut Sozialreferats-Sprecherin Hedwig Thomalla die potentiellen Träger verunsichern. Nachdem die Verhandlungen nun an einem Endpunkt angelangt seien, arbeite die Stadt mit Nachdruck an einer alternativen Belegungslösung.

Wohnraumplanung werde es vor Ort aus Sicht des Sozialreferates nicht geben. Das Areal an der Nailastraße liege mitten in einem Gewerbegebiet. Wohnwidmung sei damit ausgeschlossen. Lediglich für die Unterbringung von Flüchtlingen bestehe eine Ausnahmeregelung. Die weitere Art der Nutzung will man nun bei der Sitzung am 9. November dem Münchner Stadtrat vorschlagen.

Unterdessen wird deutliche Kritik an der Entwicklung laut. Ebenso wie der örtliche »Helferkreis Nailastaße« betonten zuletzt auch Mitglieder des Bezirksausschusses ihr klares Unverständnis. »Pleiten, Pech und Pannen« würden sich vor Ort aneinanderreihen, betonte etwa Guido Buchholtz von den örtlichen Grünen. »Ein schlimmes Trauerspiel« und »Missmanagement« kreidete der Helferkreis den Verantwortlichen an. Einig sind sich die Kritiker in der Betrachtung, dass der Rückgang der Flüchtlingszahlen besonders bei den unbegleiteten Minderjährigen kein Grund sei, die Einrichtung an sich derart in Frage zu stellen. Sinnvoll könne es stattdessen sein, hier Kinder und Frauen von der Unterkunft an der Rosenheimer Straße an die Nailastraße zu verlegen. Das letzte Wort freilich hat der Stadtrat. Am 9. November dürfte Entscheidungsfreude gefragt sein. RedN

Artikel vom 08.11.2017
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