SamstagsBlatt-Redakteurin Michaela Schmid beschleicht der Verdacht: München kann kaum punkten.

München · So seh ich das! Zur Diskussion um bessere Kinderbetreuung

München · Die seit Jahren schon andauernde Diskussion um bessere und mehr Kinderbetreuung beinhaltet gleich mehrere Probleme – nicht nur das Geld- und Flächenproblem. Auch beim Ringen um das schwer zu kriegende Fachpersonal kann München wenig punkten:

Das Leben ist hier einfach zu teuer für ein Erziehergehalt. In der Not werden jetzt frisch ausgelernte, aber leider wegen der niedrigen Einstellungsquote der Staatsregierung ar­beits­lose Grundschullehrer für Kindergarten &. Co, ausgebildet. Wo Stadt und Freistaat versagt haben, das bügeln sie jetzt bei einem gemeinsamen Projekt wieder aus, na wunderbar! Das kommt zwar kurzfristig Kindern, Eltern und den Lehrern ohne Job zugute, aber langfristig beschleicht einen der Verdacht: Hier läuft gründlich was schief. Und jetzt schnappt eine reiche Gemeinde vor den Toren der großen Stadt München auch noch das heißbegehrte Personal weg: Unterföhring kommt nicht nur bereits heute der erst ab 2013 geltenden Regelung nach, die für Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kinderkrippenplatz vorsieht – sondern bietet Erziehern kosten­günstiges Wohnen in Wohngemeinschaften.

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Und auch so manche Münchner wandern, nicht immer gern, ins Umland aus, der günstigeren Mieten und der besseren Kinderversorgung wegen. Für den Job aber pendeln sie Tag für Tag in die Stadt, was nicht nur für Staus und Umweltprobleme sorgt – sondern bald auch für langweilige Stadtviertel ohne gemischte Bevölkerung. So seh ich das.

Artikel vom 25.08.2011
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