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Keine nennenswerten positiven Ergebnisse, dafür hohe Kosten
Giesing/Harlaching/ Hachinger Tal · 3. Stufe der Machbarkeitsstudie vorgestellt
Eine der acht Varianten des geplanten Autobahn-Südrings würde das Isar- und das Würmthal zerschneiden. Foto: Schunk
Giesing-Harlaching-Hachinger Tal · Der Bericht der Autobahndirektion Südbayern zum dritten Abschnitt der Machbarkeitsstudie für einen möglichen Autobahn-Südring, stellte am 15. Dezember klar, dass es auch nach den bislang zahlreichen und aufwändigen Untersuchungen keine favorisierte Variante gibt.
- München/Landkreis · Autobahn-Südring Ja oder Nein
Themenseite der Münchner Wochenanzeiger zum geplanten Autobahn-Ringschluss
Sehr unterschiedlich fallen die einzelnen Bewertungskriterien wie zum Beispiel die Kosten für die jeweiligen Trassen (Schwankungen zwischen 400 Millionen und 1,4 Milliarden Euro) oder die Umweltverträglichkeit der jeweiligen Varianten ins Gewicht. Bei der Isarquerung zwischen Buchenhain und Höllriegelskreuth würde beispielsweise ein Naturwaldreservat mit einer besonders hoher Erholungsfunktion, einem wertvollem Landschaftsbild zerschnitten.
Nicht weniger schwerwiegend wird die Waldzerschneidung im Perlacher Forst bewertet. Hier wäre die Folge der Trassenwahl eine Schaffung einer Inselfläche zwischen der nach Westen verschwenkten A995 zum Knoten K12 und dem Siedlungsgebiet Taufkirchen. Dadurch entsteht ein besonders hoher Waldverbrauch im Perlacher Forst, der ein Bannwald ist und als Erholungswald für das Einzugsgebiet eine besonders hohe Bedeutung hat.
Bei allen Trassenvarianten ergeben sich auf allen raumplanerischen Ebenen (Leitlinien der Bundesraumordnung, Landesentwicklungsprogramm Bayern, Regionalplan München) Konflikte. Das raumplanerische Konfliktrisiko erhöht sich mit zunehmender Entfernung von der Landeshauptstadt München, mit der Realisierung von Anschlussstellen sowie mit oberirdischen Querungen des Würm- und des Isartals sowie des Gleißentals.
Die Hypothese, dass durch das Projekt A99 Südabschnitt signifikante städtebauliche Effekte im Bereich des innerstädtischen Hauptstraßennetzes erzielt werden können, konnte nicht bestätigt werden. Vereinzelt kommt es zu städtebaulichen Abwertungen aufgrund zusätzlicher Verkehrsbelastung in den Gemeinden. Gegen die verschiedenen Varianten des geplanten Autobahn-Südrings spricht außerdem, dass nur geringe Veränderungen in den durchschnittlichen Fahrzeiten, kommt.
Möglich wäre auf manchen Strecken sogar, dass es zu Fahrzeitverlängerungen kommt, weil neue Straßen bekanntermaßen auch mehr Verkehr anziehen. »Die durchschnittlichen werktäglichen Fahrzeitgewinne über alle tangentialen Relationen aufsummiert betragen auf der Basis des vorgegebenen Modells je nach Variante zwischen null und sechs Minuten«, so die Autobahndirektion.
Damit sind die Effekte im tangentialen Verkehr aus raumstruktureller Sicht weitgehend zu vernachlässigen, heißt es im Bericht der Autobahndirektion weiter. Aufgrund der relativ geringen Widerstände ist die Trassenvariante A1 (Untertunnelung von Pasing ausgehend bis nach Unterhaching, Anm. d. Red.) die aus raumstruktureller Sicht günstigste Variante. Allerdings ist der verkehrliche Nutzen in Frage zu stellen, da zahlreiche Prämissen (z. B. Anbindung an die A95) nicht erfüllt werden.
Die verkehrlichen Effekte stellen sich bei den Trassenvarianten B2 (ausgehend von Pullach bis zur A995, Anm. d. Red.) am günstigsten dar. Allerdings ist die Realisierung von Anschlussstellen aufgrund der raumstrukturellen Risiken als kritisch zu beurteilen. Nach der Gesamtbeurteilung sind im Falle einer Realisierung des BAB A99 Südabschnitts stadtnähere Varianten vorzuziehen, die allerdings auch den größten Bürgerprotest erwarten lassen. Im Frühjahr 2010 wird die Autobahndirektion Südbayern ihren Vorschlag bekannt geben.
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