Die Aspiranten für den Neubau an der Welfenstraße stellen ihre Pläne vor

Au · Auf gute Nachbarschaft

Ein Teil der Pläne des Architekturbüros 03 München zum Neubau an der Welfenstraße. 	Foto: em, 03 München GbR

Ein Teil der Pläne des Architekturbüros 03 München zum Neubau an der Welfenstraße. Foto: em, 03 München GbR

Au · Wohngemeinschaften versammeln sich bei solchen Gelegenheiten gerne um den großen Küchentisch. Ein Stuhl bleibt erstmal frei – auf den darf sich der Aspirant setzen, der so gerne der neue Mitbewohner sein möchte. Daran mögen sich die Vertreter des Architektenbüros und des Bauherren erinnert haben, die in die Au einziehen wollen, um das Gelände zwischen Welfenstraße und Bahnlinie neu zu gestalten.

Letzten Donnerstag stellten sie sich in der Turnhalle des Maria-Theresia-Gymnasiums am Regerplatz den kritischen Fragen der Auer – statt eines Gastgeschenks eine Grafik-Präsentation im Gepäck. Eingeladen hatte der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) unter seiner Vorsitzenden Adelheid Dietz-Will; den Fragen stellten sich außerdem Birgit Weber vom Planungsreferat und Dr. Johannes Fischer von Paulaner.

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Zum Hintergrund: Das Architektenbüro 03 München hat den Wettbewerb der Stadt für die Gestaltung des Areals gewonnen. Die Bayerische Bau- und Immobiliengruppe möchte nun die Baugenehmigung erhalten, um diesen Entwurf umzusetzen. Die Anhörung war Teil eines langwierigen öffentlichen Verfahrens, um voraussichtlich in etwa eineinhalb Jahren die Baugenehmigung zu erteilen. Baubeginn wäre dann in etwa zwei Jahren; frühestens im Herbst 2009 könnten die ersten Mieter einziehen. Der letzte Bauabschnitt wäre nicht vor 2012 fertig, wahrscheinlich später. Neugierig waren die Auer auf jeden Fall, wer da in ihre Straße einziehen will.

Drängendste Frage: Wird das Paulaner-Gelände ein neues Hochregallager bauen? Dazu Dr. Fischer, bei Paulaner für Energiefragen, Emissions- und Umweltschutz zuständig: »Das Hochregallager kommt nicht, es bleibt bei der Lkw-Auffahrt und einem Leergut-Lager.« Der Abstand zu den gegenüberliegenden Häusern an der Welfenstraße werde, so Karin Schmid vom Architektenbüro, zwischen 20 und 40 Metern betragen. Die Gebäude würden sich um drei thematisch gegliederte Innenhöfe gruppieren und sechs bis acht Stockwerke hoch sein, wobei sechs Geschosse achtzehn Metern entsprechen. Die Fassaden sollen den typischen, schnörkelarmen Stadthäusern des Viertels entsprechen, aufgelockert durch Variationen im Putz sowie hervorspringende und zurückweichende Fronten. Dahinter: Platz für etwa 570 Wohnungen. Für Dietz-Will besonders wichtig: »In München gilt »Sogon«, das steht für »sozial gerechte Bodennutzung«. Das bedeutet, dass der Bauherr von den neu entstehenden Wohnungen ein Drittel dem »öffentlich geförderten Wohnungsmarkt« überlassen muss – also für sozial Schwächere zu günstigeren Preisen.«

Und was bringen die Bewerber für die Nachbarn? Eine Kindertagesstätte, einen Supermarkt und die Umgestaltung der Welfenstraße zu einem Ort für Flaneure und Radfahrer – plus die Möglichkeit, eine Tempo-30-Zone einzurichten. Auch der Tassiloplatz soll vor allem den Fußgängern gehören, Platz für ein Café bieten und nur noch von einer Seite mit einer Straße begrenzt werden. Eva Mäkler

Artikel vom 02.10.2006
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