Kult und Kultur

Lange Nacht der Münchner Museen am 14. Oktober

Mit dem »Rollenden Museum« verbindet das Deutsche Museum seine Ausstellung mit dem Verkehrszentrum.	Foto: © M. Köhler

Mit dem »Rollenden Museum« verbindet das Deutsche Museum seine Ausstellung mit dem Verkehrszentrum. Foto: © M. Köhler

München · Zum 19. Mal lädt am nächsten Samstag, 14. Oktober »Die Lange Nacht der Münchner Museen« zum nächtlichen Rundgang durch Kunst, Naturwissenschaft und Technik.

Von 19 bis 2 Uhr zeigen gut 90 Museen, Sammlungen, Galerien, Kirchen sowie historisch oder architektonisch interessante Orte ihre Schätze bei Nacht.

Durch sechs verschiedene, extra eingerichtete Bustouren der MVG werden die teilnehmenden Orte miteinander vernetzt und im Zehn-Minuten-Takt angefahren. Start- und Endhaltestelle ist der Odeonsplatz. Ein guter Knotenpunkt, um zwischen den einzelnen Touren zu wechseln. Ob Neuling oder treuer Anhänger – wer zur Museumsnacht kommt, schätzt deren einmaliges Angebot und Flair: Denn geöffnet haben ebenso die großen Kunsttempel und Sammlungen mit Weltruf wie auch Galerien, kleinere Museen oder Kirchen.

Zusätzlich zu den laufenden Ausstellungen werden zahlreiche Sonderprogramme wie Führungen, Konzerte oder Performances geboten. Dabei präsentiert sich jedes Haus individuell und lädt zum Reinschauen ein.

Am Nachmittag bieten von 14 bis 18 Uhr so viele Museen wie noch nie ein Kinderprogramm: Von der Antike bis zum Design von morgen hat man die Wahl zwischen Führungen, Workshops, Werken und Basteln, Theater und vielen weiteren Mitmachangeboten. So funktioniert es: Das Lange Nacht-Ticket kostet 15 Euro. Es gilt als Eintrittskarte für alle beteiligten Häuser sowie für die Shuttlebusse der MVG und den MVV im Gesamttarifgebiet.

Von den Lange Nacht-Knotenpunkten Wittelsbacherplatz und Odeonsplatz aus sind es nur wenige Meter ins Kunstareal, das sich in eine stimmungsvolle nächtliche Flaniermeile verwandelt. Wer Fragen hat, dem stehen die Kunstexperten Ciceroni in der Pinakothek der Moderne und der Neuen Pinakothek oder die Uschebtis (= Antworter) im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst Rede und Antwort. Sonderführungen gibt es in der Neuen Sammlung – The Design Museum, auch das Museum Brandhorst und das Lenbachhaus öffnen ihre Türen für einen Rundgang durch ihre weltberühmten Sammlungen.

Wer sich auf die Suche nach dem diesjährigen Plakatmotiv der Museumsnacht begeben möchte, einer Replik der Aphrodite von Knidos, der wird in der Glyptothek in der Sonderausstellung »Charakterköpfe« fündig.

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Artikel vom 07.10.2017: Samstagsblatt München-Redakteur Carsten Clever-Rott über außergewöhliche Museen

In der Prinzregentenstraße erwarten das Haus der Kunst, die Sammlung Schack und das Bayerische Nationalmuseum (BNM) die Gäste. Dieses steht ganz im Zeichen der bayerischen Herrscherfamilie: »Herz und Krone – das BNM und die Wittelsbacher« lautet das Motto des Abends, zu dem es allein sechs unterschiedliche Führungen gibt, die Impro-Oper »La Triviata« sowie Live-Jazz im Foyer.

Am St.-Jakobs-Platz präsentiert sich das Jüdische Museum München mit der Sonderausstellung »Never Walk Alone. Jüdische Identitäten im Sport« nebst unterhaltsamen Programmeinlagen. Das Münchner Stadtmuseum gleich gegenüber zeigt sein großes thematisches Repertoire mit Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, einem Papiertheater sowie Livemusik von Minnegesang über Gamelan bis hin zu Jazz.

In eine riesige Waschmaschine verwandelt sich die Kirche St. Paul. Die Kooperation Empfangshalle – Wäsche mit der Galerie der DG zeigt Fotografien, Videos und Rauminstallationen diverser Künstler. Wer der Artothek & Bildersaal oder der Rathausgalerie Kunsthalle einen Besuch abstattet, wird sicherlich Überraschendes erleben: Zukunftsutopien, ungewöhnliche künstlerische Positionen und Installationen versprechen viel Inspiration.

Erstmals dabei ist das neu eröffnete MUCA – Museum of Urban and Contemporary Art. Ein besonderes Augenmerk liegt während der Langen Nacht auf der Kunstvermittlung. Die Ausstellung wird durch Expertengespräche vom kuratorischen Team des ­MUCA begleitet.

Einen Blick hinter die Kulissen und Einblicke in die tägliche Arbeit gewähren Mitarbeiter im Feuerwehrmuseum oder die Polizei, die mit dem Münchner Blaulicht e.V. vertreten ist, und Krimitouren zu ausgewählten Tatorten anbietet. Im Müller’schen Volksbad führen Bademeister durch die Schwimmhallen und das Bayerische Wirtschaftsarchiv sowie das Bayerische Hauptstaatsarchiv präsentieren ihre Magazine und Highlights.

Japanische Kunst und Kultur ist an diversen Stationen vertreten: Im Museum Villa Stuck lädt die Ausstellung der Künstlerin Hisako Inoue die Gäste ein, sich anhand von Büchern an olfaktorischen Interaktionen zu beteiligen.

Im Deutschen Museum ist das Leitmotiv dieser Langen Nacht das Thema Energie – und umfasst dabei alle Bereiche von der Luftfahrt über die Physik bis hin zur Bio- und Nanotechnologie. »Einsteigen und Geschichte erleben« heißt es dann wieder, wenn die Besucher von der Museumsinsel aus im Oldtimer des »Rollenden Museums« zum Deutschen Museum Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe fahren können.

Die Max-Planck-Gesellschaft am Hofgarten zeigt unter dem Titel Bilder aus der Wissenschaft – Forschung aus ungewöhnlicher Perspektive spektakuläre, höchst kunstvolle Bilder von atemberaubender Ästhetik. Ein stimmungsvolles Highlight ist der nächtliche Botanische Garten mit dem beleuchteten Gewächshaus. Von hier aus sind es nur wenige Meter zum Museum Mensch und Natur, wo ein Rundgang durch die Entstehungsgeschichte von Menschheit und Natur gemacht werden kann. Von Nymphenburg aus lässt es sich bequem mit dem Shuttlebus nach Karlsfeld fahren – dort zeigt das Werksmuseum der MTU Aero Engines seine Schätze von gestern und heute und Ausblicke auf morgen.

Wer danach immer noch nicht müde ist, der kann auf der Museumsnachtparty im Night Club des Hotels Bayerischer Hof bis tief in die Nacht weiterfeiern.

Das umfassende Programm der Museumsnacht bietet ­unglaublich viele Zugänge, dass grundsätzlich jeder sich und seine Interessen darin wiederfinden kann. Die Suche nach den individuellen ­»Hotspots« erleichtern die Veranstalter mit ihrer Übersicht auf www.muenchner.de/museumsnacht

Artikel vom 07.10.2017
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