Auch ohne den Wahl-O-Maten zu bemühen, ist klar: Es gibt wohl kaum einen Wähler, der so eindeutig und hundertprozentig hinter dem Programm einer einzelnen Partei steht, dass er überhaupt keinen Zweifel haben könnte. Aber darum geht es der Politik auch nicht.
Politik ist ein hartes Geschäft um Positionen und um Richtungen. Dass da ein Einzelner seine Haltung uneingeschränkt durchbekommt, passiert so gut wie nie. Politik ist eine Ansammlung von Kompromissen, von Maßnahmen, die man gerade noch so akzeptieren kann.
Genauso ist es mit der Stimmabgabe: Der Wähler muss einen Kompromiss eingehen. Er muss Schwerpunkte setzen und sich dann für die Politik und Politiker entscheiden, denen er am meisten Vertrauen schenkt.
Wem dieses Mindestmaß an Vertrauen fehlt, der hat nur eine Möglichkeit: selbst in die Politik gehen. Aber niemals Nichtwählen. So seh ich das.
Weiteres zum Thema:
Wie wählt München? Artikel vom 22.09.2017: Briefwähler, Nichtwähler und Kurzentschlossene
Bundestagswahl 2017 Wer wird München im nächsten Bundestag vertreten?