Ein Platz und viele Fragen

Zwischenlösung nach und vor der Baustelle: Was passiert am Orleansplatz?

Der BA 5 setzt sich für die Freilegung der Randfiguren des Brunnens am Orleansplatz ein.  Dominik Fritz (kleines Bild, rechts) und Markus Schöning präsentierten auf der jüngsten  BA-Sitzung die Konzepte zur vorläufigen Gestaltung des Platzes.	Fotos: js

Der BA 5 setzt sich für die Freilegung der Randfiguren des Brunnens am Orleansplatz ein. Dominik Fritz (kleines Bild, rechts) und Markus Schöning präsentierten auf der jüngsten BA-Sitzung die Konzepte zur vorläufigen Gestaltung des Platzes. Fotos: js

Haidhausen/München · Nur vorübergehend können die Bewohner Haidhausens derzeit den Orleansplatz als Aufenthaltsort nutzen. Erst kürzlich wurde die Baustelle zur Sanierung des U-Bahnhofs abgebaut, schon bald werden die Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke beginnen.

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Vertreter der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haben dem Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) kürzlich die vorläufige Platzgestaltung präsentiert. Diskutiert wurde dabei auch, was mit dem Ort nach dem Tunnelbau geschehen soll.

Auf dem Orleansplatz vor dem Ostbahnhof herrscht in diesem Sommer wieder reges Treiben. Jugendliche sonnen sich auf dem nach wie vor in Holz eingekleideten Brunnen, man trifft sich, sitzt auf den Bänken, hält ein Schwätzchen. Weiterhin verzichten müssen die Haidhausener aber auf erfrischendes Geplätscher und die Möglichkeit, sich dann und wann im Wasser die Füße zu kühlen. »Den Brunnen wieder zu aktivieren, würde ein halbes Jahr dauern«, erklärte Markus Schöning von der MVG. In etwa einem Jahr müsse der Brunnen wegen des geplanten S-Bahntunnels jedoch ohnehin wieder abgebaut werden. »Für so einen kurzen Zeitraum lohnt sich die Inbetriebnahme nicht«, bekräftigte Schöning.

Die Folge: Die MVG kann bei der Oberflächengestaltung des Orleansplatzes rund 150.000 Euro einsparen. Dies sei die Summe, die ursprünglich im Budget zur Sanierung des U-Bahnhofs für die Wiederherstellung des Brunnens vorgesehen gewesen sei, berichtete Dominik Fritz, der bei der MVG für den Bereich Angebotsplanung zuständig ist: »Als wir die Baumaßnahme geplant haben, wussten wir ja noch nicht sicher, ob die zweite Stammstrecke kommt.«

Der BA 5 fordert nun, den gesparten Betrag für Verbesserungen in Haidhausen und der Au einzusetzen. »Dieses Geld wollen wir im Viertel wieder sehen«, sagte Andreas Micksch (CSU). Denkbar seien etwa zusätzliche Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr. Martin Bahlmann (Grüne) regte an, Rücklagen zu bilden für die Platzgestaltung nach dem Abschluss der Bauarbeiten für den S-Bahntunnel. Die MVG indes ließ sich hierzu kein Versprechen abringen. »Wir werden das Geld aber sinnvoll verwenden«, versicherte Fritz.

Unmut löste bei den Stadtteilpolitikern im Bezirksausschuss die Ankündigung aus, die Deutsche Bahn werde zur Neugestaltung des Orleansplatzes, die für 2023 vorgesehen ist, einen Architektenwettbewerb veranstalten. Der Grund: Das Stadtteilparlament hatte dazu 2011 bereits einen Workshop mit Bürgerbeteiligung durchgeführt. »Es kann nicht sein, dass die Bahn nun ganz andere Wege geht«, rügte die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD). Es gebe bereits Planungen, an die man sich halten müsse.

Bänke mit Lehne für die Zwischenzeit

Durchsetzen konnte der Bezirksausschuss indes, dass am Orleansplatz für die Zeit zwischen den beiden Baumaßnahmen wieder Bänke mit Lehne aufgestellt werden. Die MVG hatte Sitzgelegenheiten ohne Rückenteil vorgesehen. Außerdem sollen Pflanztröge mit schnell wachsenden Gewächsen aufgestellt werden. Diskutiert wurde auch, die Holzverkleidungen der Figuren an den Randbereichen des Brunnens zu entfernen.

Wie der Platz einmal aussehen werde, wenn die zweite Stammstrecke in Betrieb ist, sei jedoch noch völlig offen, betonte Fritz. Julia Stark

Artikel vom 05.07.2017
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