Unterirdische Zukunftsvisionen

Landtagsabgeordnete fordert: »Landshuter Allee Tunnel zuerst!«

Die Moosacherin Mechthilde Wittmann (CSU) setzt sich für den Bau des Landshuter Allee Tunnels und des Parktunnels ein.	Foto: Mechthilde Wittmann

Die Moosacherin Mechthilde Wittmann (CSU) setzt sich für den Bau des Landshuter Allee Tunnels und des Parktunnels ein. Foto: Mechthilde Wittmann

Moosach/Neuhausen · Die Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden Mechthilde Wittmann (CSU) ist alarmiert: Medienberichten zufolge hat der Freistaat seine Zusage, den Parktunnel unter dem Englischen Garten mit 35 Millionen Euro zu bezuschussen, nun eingelöst.

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Ein entsprechendes Schreiben sei jetzt im Rathaus eingegangen, heißt es in der Pressemitteilung des Landtagsbureaus der Abgeordneten. »Das ist zunächst einmal eine gute Sache«, so Wittmann, »deshalb darf aber der Landshuter Allee Tunnel nicht wieder aufgeschoben werden. Er muss unbedingt vor dem Tunnel durch den Englischen Garten realisiert werden.« Die Röhre im Westen der Stadt müsse laut der CSU-Abgeordneten weiterhin höchste Priorität behalten.

Bereits im November vergangenen Jahres hat der Münchner Stadtrat beschlossen, als Erstes den Tunnel an der Landshuter Allee zu planen und zu bauen. Die etwa 1.450 Meter lange neue Röhre würde vom Ende der nördlichen Rampe der Donnersbergerbrücke bis zum Beginn der südlichen Rampe der Brücke über die Dachauer Straße führen. Der heutige Tunnel würde durch den Neubau ersetzt.

»Nach Fertigstellung des Luise-Kiesselbach-Tunnels ist das richtig und die einzig logische Konsequenz«, betont die Landtagsabgeordnete. »Die Situation für die Anwohner der Landshuter Allee, mit über 150.000 Fahrzeugen täglich eine der meistbefahrensten Straßen Europas, ist nicht mehr länger hinnehmbar«, so Abgeordnete Wittmann.

Trotz konsequenter Geschwindigkeitsüberwachung würden die Grenzwerte der Abgas- und Lärmbelastung ständig überschritten, insbesondere bei den gefährlichen Stickstoffdioxiden (sic!), erklärt Wittmann in ihrer schriftlichen Stellungnahme.

Die EU-Grenzwerte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft für Feinstaub an maximal 35 Tagen jährlich würden auch überschritten.

Die Deutsche Umwelthilfe ist vor Gericht gezogen, um das von der EU verbriefte Recht auf saubere Luft einzuklagen. Per Gerichtsurteil soll die Landeshauptstadt München zu härteren Maßnahmen zur Luftreinhaltung gezwungen werden. Ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge wird in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. Und weil nicht nur München, sondern auch andere deutsche Städte die EU-Feinstaubgrenzwerte nicht einhielten, hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik eingeleitet.

Auch die Bürgerinitiative »Pro Landshuter Allee Tunnel« hat kürzlich eigene Ideen vorgeschlagen, wie der Tunnelbau schneller und günstiger realisiert werden könne. Bei der 1,4 Kilometer langen Röhre solle auf die beiden geplanten Auffahrtsrampen an der Nymphenburger Straße und an der Leonrodstraße verzichtet werden, was die Baukosten um 200 bis 250 Millionen Euro senke. Damit bliebe mehr Geld für die Oberflächengestaltung und deren Begrünung übrig, heißt es weiter. Die Tiefbauarbeiten könnten dann auch schon 2021 abgeschlossen sein.

»Die Bürgerinitiative, die eine hervorragende Arbeit macht, werde ich weiter unterstützen und mich konsequent für deren Ziele einsetzen«, versichert die CSU-Landtagsabgeordnete. »Ich werde bestimmt nicht locker lassen.« Mechthilde Wittmann sieht die beiden Tunnelprojekte – den unter dem Englischen Garten und den Landshuter Allee Tunnel nicht in Konkurrenz zueinander: »Selbstverständlich wünsche auch ich mir, dass der Englische Garten wieder vereint wird. Aber nachdem der Landshuter Allee Tunnel viele tausend Bewohner eines ganzen Stadtviertels vom Verkehr entlasten wird, dulden seine Planung und sein Bau keinen Aufschub mehr. Ich hoffe, die Stadtspitze bleibt bei ihrer beschlossenen Vorgehensweise: Priorität für den Landshuter Allee Tunnel!«

Artikel vom 19.12.2016
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