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Trainer Richard Daser verlässt Fasane nach Herren I-Aufstieg in Kreisliga

Abschied mit großem Triumph in Vereinsgeschichte: Trainer Richard Daser (hinten links) gelang mit seinem Herrenteam I in dieser Saison der Aufstieg in die Kreisliga.	Foto: FC Fasanerie Nord

Abschied mit großem Triumph in Vereinsgeschichte: Trainer Richard Daser (hinten links) gelang mit seinem Herrenteam I in dieser Saison der Aufstieg in die Kreisliga. Foto: FC Fasanerie Nord

Fasanerie · Damit hatten wohl nur noch wenige gerechnet, doch den Herren I vom Fußballclub (FC) Fasanerie Nord gelang schließlich in der Relegation – und erstmals in der Geschichte des Vereins – der Aufstieg in die Kreisliga.

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Mit diesem Ergebnis habe sich Trainer Richard Daser nach acht Jahren als Frontmann beim FC Fasanerie Nord wahrlich ein Denkmal gesetzt und könne nun ruhigen Gewissens von der Fußballbühne abtreten, heißt es vom FC-Sprecher Helmut Weltmaier. Der Trainer verlässt den Verein.

Den Aufstieg fest im Blick

Richard Daser (60) trat bereits im Jahr 1989 dem FC Fasanerie Nord bei und war in den Jahren 1992 bis 1995 vier Jahre lang als Trainer bei den Senioren A tätig. »Seine drei Aufstiege mit den Senioren A, seine fruchtende Arbeit im Juniorenbereich, die mit der Meisterschaft in der Kreisklasse der B1-Junioren belohnt wurde und den beiden Aufstiegen der Herren I in die Kreisklasse und Kreisliga, sowie dem Aufstieg mit den Herren II in die B-Klasse werden beim FC Fasanerie Nord für immer unvergessen bleiben«, so das Resümee. In der Saison 2015/2016 wurde von Trainer Richard Daser die Devise ausgegeben, um den Aufstieg in die Kreisliga mitspielen zu wollen. »Genügend hervorragende Spieler waren an Bord und wenn der FC Fasanerie Nord vom Verletzungspech verschont bliebe, hätte man es selbst in der Hand, bzw. am Fuß, nach der Kreisliga zu greifen«, so Weltmaier.

So gut man auf dem Papier auch aufgestellt war, so unterschiedlich waren aber die Leistungen auf dem Fußballplatz. Grandiosen Siegen gegen Mitfavoriten folgten herbe Enttäuschungen gegen abstiegsbedrohte Teams. Die Saison neigte sich dem Ende entgegen und die Meisterschaft mit dem garantierten Aufstiegsplatz war für den FC Fasanerie Nord schon zu weit entfernt, als dass man in den letzten Spielen noch eine Chance gehabt hätte, den TSV Moosach-Hartmannshofen einzuholen.

Es blieb allerdings immer noch die Chance auf die Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Kreisliga. Der Spielplan sah es nun vor, dass ausgerechnet im letzten Punktspiel der Tabellenzweite aus Ismaning bei den Fasanen anzutreten hatte und mit einem Sieg noch überholt werden konnte.

Ein Spiel auf Messers Schneide

Im Vorspiel hatten sich bereits die Herren II – seit diesem Jahr von Michael Buchwieser trainiert – durch einen 4:1-Sieg den Aufstieg in die A-Klasse erkämpft und standen nun den Herren I als Motivationsfaktor zur Verfügung. Es entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide, bei dem der FC Fasanerie Nord schnell in Führung gehen konnte, jedoch kurz nach dem Seitenwechsel auch den 1:1-Ausgleich hinnehmen musste. Erst im letzten Spielabschnitt gelang den Herren I die Führung, die bis zum 3:1 ausgebaut wurde, bevor den Ismaningern noch der 3:2 Anschlusstreffer gelang. Die Fasane hatten die Relegationsspiele erreicht und mussten nun zweimal gegen den TSV Altomünster antreten. Im ersten Relegationsspiel auf heimischem Kunstrasen entwickelte sich ein gleichwertiger Kampf auf Augenhöhe und man ging mit einem 0:0 in die Pause. In der zweiten Spielhälfte ein Schnitzer in der Abwehr und die Fasane lagen mit 0:1 im Rückstand. Dann folgte jedoch eine Rote Karte für Altomünster und man schöpfte wieder Hoffnung.

Nun ließ Trainer Richard Daser seinen lange verletzten Superstürmer Mariusz Barlik »von der Leine«, der sich sofort einbrachte und kurz nach der Einwechslung nur durch ein Foul im Strafraum zu bremsen war. Es folgten ein Elfmeterpfiff und die zweite Rote Karte für Altomünster. »Sollte dies die Wende sein im Kampf um den Aufstieg? Leider nein, Mario selbst zimmerte den Elfer an den linken Pfosten und der Nachschuss wurde freistehend kläglich vergeben«, so Weltmaier. Der Schlusspfiff rückte immer näher, dann die Anzeige des Schiedsrichters von fünf Minuten Nachspielzeit. Noch eine Chance auf den Ausgleich? Der TSV Altomünster nutzte eine kurze Unkonzentriertheit in der Abwehr und erhöhte auf 0:2. Ein letzter Angriff der Fasane: Ein Kopfball von der Torauslinie aus null Grad von Nico Toelge prallte auf einen Abwehrspieler und sprang ins Tor. Endstand 1:2 im Heimspiel.

Für das zweite Relegationsspiel waren gut 100 Fans mitgereist, um die Herren I zu unterstützen. Das ganze Spiel über wurde die Mannschaft unermüdlich von ihnen angetrieben. Bereits in der ersten Halbzeit entwickelte sich ein spannendes Spiel. Altomünster hatte dabei die klareren Torchancen. Weltmaier: »Die Fasane dagegen zeigten einen guten Spielaufbau, spielten die Situationen jedoch am Ende etwas zu hektisch aus. So ergaben sich zwar Gelegenheiten, die jedoch nur in seltenen Fällen wirklich zwingend waren«.

Zur Halbzeit stand es 0:0. Doch in der zweiten Halbzeit legten sich die Fasane nochmal so richtig ins Zeug. Einen langen Ball links auf Mariusz Barlik nutzte dieser in der 59. Minute gekonnt aus. Er nahm Tempo auf in Richtung Strafraum und schoss den Ball über die Abwehr ins hintere Toreck. »Nun brannte die Hütte und die Fasane steigerten sich in einen wahren Spielrausch.«

Trainer Richard Daser erkannte, dass der Gegner immer müder wurde und brachte mit seinen Auswechslungen frische und schnelle Außenstürmer. Diese Taktik sollte voll aufgehen. Eine Viertelstunde später setzte Paul Kaiser den Ball links am Altomünster Keeper vorbei ins Netz. »Der FC Fasanerie Nord zog sich danach etwas zurück, aber dem entsetzten Gegner fiel keine Antwort auf diesen Rückstand mehr ein. Was dann beim Abpfiff des Schiedsrichters passierte, kann man eigentlich nicht in Worte fassen. Die Fans fluteten den Platz und feierten ausgelassen mit der Mannschaft diesen historischen Erfolg des FC Fasanerie Nord.«

Letztlich hinterließ die Fasanenmannschaft in der Relegationsrunde eher den Eindruck, diese Spiele erfolgreich gestalten zu wollen. Der Wille und die Gier seien größer als beim Gegner gewesen, das Feuer brannte stärker. Schließlich hatte man die letzten drei Jahre ständig an der Tabellenspitze geschnuppert und wollte endlich den letzten Schritt in Richtung Kreisliga tun. Mit Erfolg. ch

Artikel vom 24.08.2016
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