Gegen das Vergessen

Hallbergmoos · Aufstellung eines Gedenksteins zur Erinnerung

Es wurde ein Gedenkstein in Hallbergmoos zur  Erinnerung an die Häftlingsmärsche in 1945  aufgestellt. 	Foto: Heimat- und Traditionsverein

Es wurde ein Gedenkstein in Hallbergmoos zur Erinnerung an die Häftlingsmärsche in 1945 aufgestellt. Foto: Heimat- und Traditionsverein

Hallbergmoos · Unter dem Motto »Gegen das Vergessen« hat der Heimat- und Traditionsverein Hallbergmoos am Ortseingang der Gemeinde beim Loiblanwesen, Grüneckerstraße 24, auf dem Grundstück des Zweckverbandes Wasserversorgungsgruppe Freising Süd einen Gedenkstein zur Erinnerung an die beiden Häftlingsmärsche am Sonntag, 29. April 1945 errichtet.

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An diesem Tag war ein Elendszug von etwa 300 KZ-Häftlingen von Neufahrn über Mintraching nach Goldach unter Bewachung der SS geführt worden.

Aus Richtung Goldach kamen 30 bis 40 Häftlinge aus dem Zuchthaus Straubing unter Bewachung von Justizbeamten. Nach MG-Feuer von der Isarbrücke verschwand deren Bewachung und der Goldacher Bürgermeister brachte die Häftlinge bei Bauern unter, so der damalige Expositus Dr. Birkner in seinem Bericht an Kardinal Faulhaber. Zur Erinnerung an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte stellte der Heimat- und Traditionsverein mit Unterstützung von Sponsoren den Gedenkstein samt Informationstafel in Eigenregie auf, nachdem der Gemeinderat am 5. Mai 2015 einen Zuschussantrag des Vereins mit deutlicher Mehrheit abgelehnt hatte. Den Granitstein stiftete MdL Benno Zierer und der Wasserzweckverband stellte das Grundstück zur Verfügung samt Unterstützung beim Transport und Aufstellen des Steins unter Leitung der Künstlerin Roswitha Prehm.

Die Firma Rentz betonierte das Fundament und die Sparkasse Freising, Familie Selmayr sowie eine weitere Person stellten Geldspenden zur Verfügung. So konnte am Dienstag (3. Mai) der Gedenkstein durch Pfarrerin Dr. Juliane Fischer und Pfarrer Stefan Menzel würdevoll geweiht werden. Die Künstlerin Roswitha Prehm hatte dabei unter dem Wort Häftlingsmärsche die braune Patina des Granitsteins entfernt, sodass die helle Farbe des Steins zum Vorschein kam, die die beiden Märsche symbolisieren soll, die an dieser Stelle vorbeiführten.

Die Gedenkrede beim Stehempfang im Alten Wirt hielt Ernest Lang, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Neufahrn, der die Ereignisse der beiden Häftlingsmärsche schilderte. Die Organisation des Projekts hat eine fünfköpfige Arbeitsgruppe des Vereins übernommen, nachdem die Vorstandschaft des Vereins die Finanzierung zugesagt hat.

Artikel vom 13.05.2016
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