Keine Alternative

Neubiberg · Diskussion über Traglufthalle

Neubiberg · Rund 350 Besucher kamen zur Infoveranstaltung zu der geplanten Traglufthalle in Neubiberg, um sich aus erster Hand zu informieren, warum am Ende der ehemaligen Flight im Landschaftspark ab Mitte August bis zu 300 Asylbewerber untergebracht werden müssen.

»Alle Gemeinden haben bei der Unterbringung von Asylbewerbern eine Mitwirkungspflicht, allerdings keine Ausführungspflicht«, erklärte Bürgermeister Günter Heyland. Das bedeutet, die Gemeinde kann nicht entscheiden, ob und wie viele Asylbewerber in der eigenen Gemeinde untergebracht werden, sondern kann lediglich Vorschläge machen, wo es am günstigsten wäre. »Für die Traglufthalle gab es keinen alternativen Standort, denn dort am Festplatz gibt es bereits Strom- und Wasseranschlüsse, kann also eine derartige Unterkunft schnell errichtet werden«, erläutert das Neubiberger Gemeindeoberhaupt. Anders sieht das aus bei Grundstücken für den Bau einer festen Asylbewerberunterkunft, hier sind drei Grundstücke im Rennen. »Eines liegt an der Äußeren Hauptstraße, eines direkt zwischen dem Rathaus und der Wirtschaft ‘Die 2’ und ein anderes stammt von einem Privatmann, der sich noch in Verhandlungen mit dem Landratsamt befindet«, erklärt Heyland.

Das Grundstück hinter dem Rathaus steht allerdings erst ab 2018 zur Verfügung, bis dahin ist es an die Mittagsbetreuung verpachtet. In der Traglufthalle können bis zu 300 Personen vorübergehend wohnen. Die Traglufthalle ist für die Dauer eines Jahres angelegt, danach sollen die Flüchtlinge in feststehende Unterkünfte im gesamten Landkreis verteilt werden. Derzeit leben in Neubiberg 24 Flüchtlinge, verteilt auf vier Wohnungen. 150 Flüchtlinge muss laut Landkreisschlüssel die Gemeinde Neubiberg dauerhaft aufnehmen. Die Versorgung der Flüchtlinge wird dabei komplett vom Landratsamt organisiert und finanziert, trotzdem ist die Mitarbeit der Bürger ausdrücklich gewünscht. Hier sind unter anderem die Vereine angesprochen, die gerade den Jugendlichen die Möglichkeit zum Sport bieten sollen. Aktiv ist auch der Helferkreis Asyl, der derzeit rund 40 Helfer zählt, aber dringend nach weiteren engagierten Bürgern sucht, die sich vor Ort kümmern wollen. Besondere Sprachkenntnisse sind dabei nicht gefragt. Infos über den Helferkreis gibt es bei Norbert Büker unter E-Mail: norbert.bueker@t-on line.de

Die Zufahrt zur Traglufthalle ist derzeit noch nicht geklärt, da die Gemeinde Unterhaching Neubibergs Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ursprünglich war angedacht, die Halle über den Finsinger Weg zu erschließen, da dieser bereits asphaltiert ist. »Das Landratsamt ist an der Klärung der Sache dran«, so Heyland, der die Intervention von Unterhachinger Seite sehr bedauert. Alle anderen Wege seien noch nicht asphaltiert, was aber bei rund zehn Fahrzeugbewegungen von und zur Traglufthalle nötig sei. Wie der Leiter der Polizeiinspektion 28, Armin Ganserer gegenüber den Besucher betonte, habe es in allen Gemeinde, in denen bislang Asylbewerber untergebracht worden seien, keinerlei Zwischenfälle gegeben, alle Ängste hätten sich als unbegründet erwiesen. So forderte Bürgermeister Günter Heyland die Neubiberger auf, die Asylbewerber wie Gastgeber gegenüberzutreten, ihnen freundlich zu begegnen: »Ich vertraue auf die Ressourcen in unserer Gemeinde, wir können die Aufgabe gemeinsam meistern«.

Heike Woschée

Artikel vom 28.07.2015
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