Vom Sinn des Bergwanderns

Auf den wohl schönsten Chiemgauer Aussichtsgipfel

Die Aussicht vom Gipfel des Geigelstein reicht bis weit in das Inntal hinaus. Links das Tiroler Kaisergebirge.	Foto: Stefan Dohl

Die Aussicht vom Gipfel des Geigelstein reicht bis weit in das Inntal hinaus. Links das Tiroler Kaisergebirge. Foto: Stefan Dohl

München/Chiemgau · »Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein«, wusste schon der Alt-Bundespräsident und Wanderfreund Theodor Heuss.

Wenn Stefan Dohl seine Wanderstiefel schnürt

Im diesen Sinne kommt der konditionsstarke Bergwanderer bei der 14 Kilometer langen Tagestour auf den Geigelstein, auf seine vollen Kosten.

Der Geigelstein selbst gleicht aus der Ferne einer rauen Gipfelpyramide. Die Route auf den wohl schönsten Aussichtsberg der Chiemgauer Alpen, gestaltet sich technisch jedoch alles andere als schwierig. So lässt sich der Geigelstein problemlos von Achen- sowie vom Priental aus besteigen – die notwendige Kondition für den 1.808 Meter hohen Gipfel natürlich vorausgesetzt. Wie immer man sich auch entscheidet: von beiden Seiten bietet sich ein umfassendes Gipfelpanorama, welches sich nahezu über den gesamte Alpenhauptkamm erstreckt.

Bei der Ettenhausener Variante vom Achental aus, lässt sich der Anstieg mit der Geigelsteinbahn um rund 500 Höhenmeter verkürzen. So kann man die Gipfeltour bequem von der Wuhrsteinalm aus auf 1150 Metern angehen. Vom Priental aus, bietet sich eine landschaftlich schönere wie abwechslungsreichere Variante von Huben nördlich von Sachrang aus an. Diese ist zweifellos weniger stark frequentiert, und entsprechend ruhiger als die Tour von Schleching aus. Vom Priental führt die Route über den »Jägersteig« auf kleinen Waldpfaden und ein aussichtsreiches Almgelände zum Geigelstein hinauf. Die Einkehrmöglichkeit in der ganzjährig geöffneten Priener Hütte ist ebenfalls gegeben. Diese befindet sich unweit des Anstiegsweges und kann nach einem kleinen Abstecher von circa 15 bis 20 Minuten problemlos erreicht werden.

Priener Hütte ganzjährig offen

Vom Geigelstein-Parkplatz in Sachrang wandert man, stets der Beschilderung folgend, auf einem Fahrweg in Südrichtung empor. Bald trifft man auf eine breite Forststraße. Man folgt ihr kurz aufwärts, bis der markierte Wanderweg links in den Wald leitet. Auf einer weiteren Straße kurz nördlich hinauf, bis nach rechts der Steig »Fußweg / Jägersteig zu Priener Hütte und Geigelstein« abzweigt. Nach einer weiteren Forststraße wandert man auf einem abwechslungsreichen Pfad bis zu einer Wiese, die zur Schreckalm auf 1.400 Metern führt. Hier sind bereits die ersten imposanten Ausblicke auf das nahe Kaisergebirge zu genießen. Jetzt geht es auf dem links abzweigenden Steig über die Sulzing- zur Oberkaseralm. Hier steigt man empor in den Sattel zwischen der Wandspitz und den Rossalpenkopf. Dort hält man sich rechts und befindet sich am Gipfelhang des Geigelsteins. Auf teilweise steinigen Pfad folgt man einer Latschengasse zum Gipfel mit dem Kreuz und der kleiner Kapelle. Besonders im Spätsommer und im Herbst ist der Gipfelblick vom Geigelstein schier grenzenlos und lädt zum Verweilen ein.

Auf dem Rückweg steigt man auf dem Anstiegsweg ab, oder steigt südwärts den Grat zwischen Geigelstein und Breitenstein ab. Von dort folgt man der Wegbezeichnung 208 westlich bis zur Priener Hütte, um sich bei einer verdienten Brotzeit von den Gipfelmühen zu erholen. Im Anschluss den Wegweisern talwärts Richtung Schreckalm folgen und über bekannter Route ins Priental zurück zum Ausgangspunkt. Stefan Dohl

Artikel vom 28.12.2014
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