Münchner Samstagsblatt-Redakteurin Heike Woschée: Den Augenblick einfangen

München · So seh ich das! Thema: Fotowettbewerb

München · Das Beste, was ein Foto kann, ist das Besondere eines ­Augenblicks einzufangen. Die Siegerfotos des Wettbewerbs »Metropolregion München«, haben das eindrucksvoll ­getan.

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Recht frei interpretiert, kann man hier angesichts der Schönheit dieser Bilder aus Goethes »Faust« zitieren: »Augenblick verweile doch, du bist so schön«. Wenn man sich wünscht, Teil eines Bildes zu sein, Teil der Szenerie, dann hat der, der hinter der Kamera steht, alles richtig gemacht. Interessanter weise sieht man auf den Bildern weder teure Autos, noch edle Uhren, weder ­Vertreter der High Society (übrigens auch keine Politiker), keine sportgestählten Körper sondern Menschen im neuhochdeutschen Zustand des »Flows«. Hierunter versteht man das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit. Kurz gesagt, das Glück des völligen Vertieftseins im Hier und Jetzt. Wer würde nicht gerne mit den jungen Männern ein Feierabendbier in der Abendsonne genossen haben, wer könnte keine Luftsprünge machen, angesichts des ­wunderbaren Voralpenlandes und wer hofft nicht, dass der junge Fußballer dank seines Engagements ein Tor ­geschossen hat. Für 2015 kann man sich, inspiriert von diesen Fotos, nur vornehmen, mehr solcher Momente in ­seinem Leben zuzulassen, denn sie sind es, die man am Ende gerne auf einem Foto für die Ewigkeit festgehalten sehen will.

Artikel vom 20.12.2014
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