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In Dachau versauert
Sechster bayerischer Meteorit in München gelandet
Das Objekt der Begierde! Der sechste bayerische Meteorit wird in Zukunft im Naturkundemuseum Bayern zu sehen sein! Foto: Nitschke
München · 50 Jahre lang zierte er als Wasserstein unerkannt einen Vorgarten in der Nähe von Dachau, nun bekommt der sechste bayerische Meteorit endlich eine angemessene Heimat: Das seltene Stück soll später im geplanten Life Sciences- und Naturkundemuseum Bayern zu sehen sein.
Am gestrigen Freitag um 9.30 Uhr, wurde der Stein im Rahmen der Mineralientage München in der Halle A6 im Sonderschaubereich »Mineralworld: Schätze des Universums« offiziell an die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) und für das Naturkundemuseum Bayern übergeben. »Wir sind begeistert, dass eine solche Sensation einen Platz im neuen Museum bekommen wird«, bestätigt Dr. Auguste von Bayern, Prinzessin zur Lippe, Vorstandsvorsitzende des Förderkreises Naturkundemuseum Bayern e.V. »Unser großer Dank gilt den Münchner Mineralientagen, die den wertvollen Stein für das Naturkundemuseum Bayern spenden. Es ist ein weiteres Exponat, das Bayerns Rolle als Wissenschaftsstandort stärken und entscheidend zur internationalen Strahlkraft des Museums beitragen wird.«
- So seh ich das zum Thema: Wahrscheinlich ein Meteorit
Artikel vom 23.08.2014: Münchner Samstagsblatt-Redaktionsleiter Carsten Clever-Rott über Sicherheit und Wahrscheinlichkeit
Bisher existierten nur fünf Steine, die auf bayerischem Staatsgebiet gefunden und offiziell von der Meteoritical Society als Meteoriten anerkannt wurden. Dieser sechste nun wurde bereits vor 50 Jahren im kleinen Ort Machtenstein bei Dachau aufgelesen und vom Finder als »außergewöhnlich und interessant« erkannt. Nach über einem halben Jahrhundert im Machtensteiner Vorgarten per Zufall wiederentdeckt, gelangte er schließlich im Frühjahr 2014 zur Begutachtung in die Mineralogischen Staatssammlung (SNSB-MSM) in München.
Wissenschaftler um den stellvertretenden Leiter der Sammlung, Dr. Rupert Hochleitner, konnten das Fundstück dann endlich zweifelsfrei als Stein-Meteorit der Klasse H5-Chondrit mit einem Gewicht von 1422 Gramm identifizieren. Zuvor hatten seit dem letzten Fund in Neuschwanstein im Jahr 2002 über 500 Begutachtungen möglicher Himmelssteine stattgefunden – ohne Ergebnis. »Dass solch ein Meteorit, dessen Fall nicht direkt beobachtet wurde, gefunden wird, ist eine Sensation und seltener als ein Sechser im Lotto«, so – Dr. Hochleitner. Voraussichtlich in sechs Jahren wird der Himmelstein dann im Naturkundemuseum Bayern seinen endgültigen Platz erhalten. Das künftige Museum wird im Schloss Nymphenburg durch einen Neu- und Erweiterungsbau zum bestehenden Museum Mensch und Natur in München entstehen und ist durch ein Netzwerk mit den Regionalmuseen der SNSB in Eichstätt, Bayreuth, Bamberg und Nördlingen verbunden. »Die Life Sciences, also die Geo-, Bio-, Umwelt- und Humanwissenschaften, sind gegenwärtig das wichtigste Forschungsfeld – das Wissen verdoppelt sich alle zwei Jahre«, erklärt Dr. Auguste von Bayern. Von Marcus Ullrich
Artikel vom 23.10.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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