Hütten und Kammwege

Alles was die »Bergsteigerherzen« höher schlagen lässt

Eine urwüchsige Bergwelt und griabige Almstüberl. In den Blaubergen nahe Wildbad Kreuth findet man diese Kombination auch in den bayerischen Alpen. 	Fotos: Stefan Dohl

Eine urwüchsige Bergwelt und griabige Almstüberl. In den Blaubergen nahe Wildbad Kreuth findet man diese Kombination auch in den bayerischen Alpen. Fotos: Stefan Dohl

München · Der Tegernsee zählt unbestreitbar zu den beliebtesten Naturschauplätzen im bayrischen Voralpenland. Und das in verkehrsgünstiger Anbindung nach München.

Wenn Stefan Dohl seine Wanderstiefel schnürt

Vielen die schon dort am See oder am Bräustüberl gesessen haben, werden beim Blick Richtung Süden – hinter dem Wallberg – den massiven Blaubergkamm erspäht haben. Lässt man den Tegernsee hinter sich und folgt der Landstraße Richtung Achenpass eröffnet sich einem eine urwüchsige und landschaftlich imponierende »wilde« Bergwelt.

Tatsächlich zählt die Überschreitung des Blaubergkamms bei Bergkennern zu den beeindruckendsten Touren, die sich in den bayerischen Voralpen überhaupt unternehmen lassen. Sie bietet nahezu alles, was Bergesteigerherzen höher schlagen lässt: ein urwüchsiges Tal, ein steiler Steig durch die Wolfsschlucht, sowie eine genussvolle Gratüberschreitung. Der lange und aussichtsreiche Kamm, der in der Halserspitz (1862 m) seine höchste Erhebung findet, ermöglicht ein umfassendes Panorama über die gesamten bayerischen Voralpen und auf den nahen Guffert. Aufgrund der Länge von knapp sieben Stunden und der teils ausgesetzten Stellen an der Wolfsschlucht bleibt diese Tour vorwiegend den konditionsstarken und trittsicheren Bergfexen vorbehalten. Gerade im Herbst ist hier ein früher Aufbruch unerlässlich, um Zeitprobleme zu vermeiden.

Weniger sportlich ambitionierte Berggeher und Familien genießen den Bergtag mit einer Wanderung durch die wildromantische »Wolfsschlucht« und einer zünftigen Einkehr in die urige Siebenhüttenalm eine lohnende Alternative. Die Siebenhüttenalm ist bei guter Wetterlage noch im gesamten Oktober für seine Besucher geöffnet und liegt inmitten eines herrlichen Naturparadieses am Fuße des Blaubergkamms, und dem Hofbauernweißach. Ein idealer Ausgangspunkt für tagesfüllende Touren oder gemütliche Talwanderungen. Vom Wanderparkplatz direkt hinter Wildbad Kreuth an der B 307, erreicht man die Hütte in gut einer halben Stunde Fußmarsch.

Den Beschilderungen Richtung »Wolfsschlucht« folgend, geht es nach einem Wasserfall über Serpentinen und steile Abschnitte (alle mit Drahtseil gesichert) rasch bergauf. Nach knapp einer Stunde verlässt man den Steig und erreicht auf dem Blaubergrücken ebeneres Terrain. Die Blaubergalm (bis Ende Oktober offen) ermöglicht eine verdiente Stärkung mit Bio-Schmankerln aus eigener Produktion. Von der Alm aus geht es nun aussichtsreich und im steten bergauf und -ab in knapp 90 Minuten über den gesamten Grat bis zum Gipfelkreuz der Halserspitze. Kurz auf dem Gipfelgrat zurück zweigt ein Pfad nach rechts über die Nordseite der Halserspitz hinab, der einen in drei Stunden über Schrofen, Latschen und den Bergwald wieder über »Siebenhütten« zum Ausgangspunkt führt. Stefan Dohl

Artikel vom 14.10.2014
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