Stichwahl: Jetzt gilt’s!

Schmid und Reiter im Gespräch mit dem Münchner Samstagsblatt

Am Ende eines recht ritterlich geführten Wahlkampfes stehen sich Josef Schmid und Dieter Reiter gegenüber. Wer weist wen in die Schranken? Wer gewinnt das OB-Stechen?	Foto: Patricia Prankl/imp

Am Ende eines recht ritterlich geführten Wahlkampfes stehen sich Josef Schmid und Dieter Reiter gegenüber. Wer weist wen in die Schranken? Wer gewinnt das OB-Stechen? Foto: Patricia Prankl/imp

München · Es ist alles gesagt: Jedes Argument ist ausgetauscht, jede Vision erklärt, jedes Vorhaben erläutert. Nun sind die Wähler am Zug. Noch einmal. Am Sonntag treten Josef Schmid (CSU) und Dieter Reiter (SPD) zur Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters an.

Wer auch immer Nachfolger von Christian Ude wird, muss sich mit neuen Verhältnissen im Stadtrat auseinandersetzen. Das bisherige rot-grüne Bündnis hat seine Mehrheit verloren, künftig ist die CSU die stärkste Fraktion. Auch in den Stadtvierteln hat sich vieles verändert: Bei den Bezirksausschusswahlen haben SPD und FDP Stimmen verloren, während CSU und Grüne Vertrauen gewonnen haben.

Rund 1,5 Millionen Euro wird die OB-Stichwahl die Münchner Bürger kosten. Als Favorit geht Dieter Reiter ins Rennen, er holte in der ersten Runde 40,4 Prozent der Stimmen. Dicht auf den Fersen blieb ihm mit 36,7 Prozent Josef Schmid. Beide Kandidaten werben um die Stimmen der Grünen, deren Kandidatin Sabine Nallinger 14,7 Prozent für sich verbucht hatte. Die Grünen haben indes bei ihrer Stadtversammlung in Fürstenried dazu aufgerufen, Reiter zu unterstützen. Noch wichtiger dürfte werden, wer mehr Nichtwähler an die Urne bringt. Am ersten Wahlgang beteiligte sich nicht einmal die Hälfte der Stimmberechtigten.

Josef Schmid hofft, dass ihn die Wechselstimmung über die Ziellinie trägt. »Wir befinden uns im Aufwind«, meinte er nach dem ersten Wahlgang. Ein »neues Denken« hat er versprochen, frischen Wind will er nach 23 rot-grünen Jahren ins Rathaus bringen. Die Herausforderungen einer vor weiterem Wachstum stehenden Großstadt will der derzeitige CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat mit wechselnden Mehrheiten anpacken. »Ich will möglichst viele Probleme der Bürger möglichst schnell lösen«, sagt er. Als ausgewiesener Verwaltungsfachmann geht Dieter Reiter in die Stichwahl. Als Wirtschaftsreferent kennt er die Stadtverwaltung gut. München soll weitgehend so bleiben, wie es ist, hat Reiter im Wahlkampf betont, denn die Stadt funktioniere gut. »Es wird mit Dieter Reiter auch in Zukunft eine ökologische und soziale Stadtpolitik geben«, stellte sich Christian Ude hinter seinen Wunschkandidaten.

Das Kreisverwaltungsreferat rechnet damit, am Sonntag gegen 18.45 Uhr den Sieger benennen zu können. Das amtliche Endergebnis der OB-Wahl wird aber erst am 4. April bekannt gemacht. Die Amtszeit des neuen Oberbürgermeisters beginnt wie die der Stadträte am 1. Mai. Zweiter und dritter Bürgermeister werden vom Stadtrat voraussichtlich am 2. Mai gewählt.Vor der alles entscheidenden Abstimmung haben beide OB-Kandidaten ein Gespräch mit dem Münchner Samstagsblatt geführt. In dieser Ausgabe auf den seiten 12 und 13 lesen Sie, was Josef Schmid über den Charme wechselnder Mehrheiten, Schnittmengen mit den Grünen und eine »degenerierte« SPD sagt.

Unter diesem Artikel folgen die Interview mit Josef Schmid und Dieter Reiter über große und kleine Zahnräder, den »untergehenden« Schuldenabbau und mangelndes Vertrauen in die Staatsregierung. job

Oberbürgermeisterwahl in München 2014

Artikel vom 28.03.2014
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