Beim SPD-Neujahrsempfang war das Thema Programm

Schwabing · In Sachen Integration

Franz Maget, Ruth Waldmann, Bürgermeisterin Christine Strobl, Isabell Zacharias und Bezirksrat Richard Salvermoser (v. l.) beim Empfang.	Foto: Wally Schmidt

Franz Maget, Ruth Waldmann, Bürgermeisterin Christine Strobl, Isabell Zacharias und Bezirksrat Richard Salvermoser (v. l.) beim Empfang. Foto: Wally Schmidt

Schwabing · Integration ist das Motto des diesjährigen Neujahrsempfangs der SPD gewesen, zu dem die Schwabinger Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias und Landtags-Vizepräsident Franz Maget in der vergangenen Woche in den Pfarrsaal von St. Ursula im Herzen von Schwabing eingeladen hatten.

Passend zum diesjährigen Motto beschrieb der Münchner Necip Sahin, stellvertretender Bundesvorsitzender der türkischen Sozialdemokraten in Deutschland, Integration so: »Das ist einfach der Umstand, dass jede Seite der jeweils anderen Zugeständnisse macht.« Das ist seiner Ansicht nach die zutreffendste Definition, die er je gehört habe, und sie stamme nicht von ihm selbst, sondern von dem Genossen Franz Maget. Sahin wohnt seit 32 Jahren in Deutschland und arbeitet »so gut wie möglich für das Gemeinwohl in diesem Land, doch was muss ich noch tun, um als integriert zu gelten?« So hat er als Betriebsrat bei BMW ein Mitbestimmungsrecht in dem Unternehmen, doch den Oberbürgermeister von München könne er nicht wählen, geschweige denn den Bundeskanzler.

Die Schwabinger Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias versicherte denn auch, dass die Bayern-SPD sich schon seit längerem um die Einführung eines Integrationsgesetzes in Bayern bemühe sowie um ein kommunales Wahlrecht für alle. Doch die schwarz-gelbe Regierungsmehrheit von CSU und FDP werde das von der SPD eingebrachte Gesetz bei der Lesung Ende Februar im Landtag wohl aller Voraussicht nach ablehnen. Sollte dies geschehen, so setzen Zacharias und Maget auf den Gewinn der Landtagswahlen im Jahr 2013 durch die Bayern-SPD und wollen danach in Bayern ein kommunales Wahlrecht für alle einführen, auch für Nicht-EU-Bürger im Lande wie für Necip Sahin. »Bildung ist der Integrationsmotor«, betonte Zacharias außerdem und drängte darauf, dass die Sprachförderung in Deutsch für Migranten bereits im dritten, vierten Lebensjahr anfangen müsse. »Die Muttersprache ist uns aber genauso wichtig. Mehrsprachigkeit ist ein Gewinn, ein Mehrwert«, sagte die Politikerin. Und erntete dafür Sahins Zustimmung: »Natürlich müssen wir uns an das Land anpassen, in dem wir leben. Aber wir wollen auch unsere eigene Kultur nicht vergessen.«

Egal ob Münchner, EU-Bürger oder Nicht-EU-Bürger, alle Bewohner des Stadtteils können sich an das Bürgerbüro des Landtagsabgeordneten Franz Maget an der Belgradstraße 15a, Telefon 3 08 13 13, wenden. Seit kurzem hat auch Isabell Zacharias ihr Bürgerbüro aus Neuhausen dorthin verlegt. Maget formulierte das auf ganz humorvolle Art: »Wir haben eine Wohngemeinschaft in Büroform aufgemacht. Wir haben jetzt gemeinsam ein Bürgerbüro.« Man wolle so das ­Beratungsangebot für die Bürger noch weiter verbessern, so Maget. Es gebe regelmäßig eine kostenlose Mieterberatung, ebenso eine Schuldner- und Künstlersozialberatung sowie eine regelmäßige Bürgersprechstunde. Das Bürgerbüro werde von den Stadtteilbewohnern sehr gut angenommen, resümierte Maget. Er sitze nun seit mehr als 20 Jahren im Landtag und sei stolz darauf, den Bürgern im Herzen von Schwabing eine Anlaufstelle für ihre Sorgen und Probleme bieten zu können. Zudem diene das Büro auch als Kontaktstelle für die Repräsentanten von Polizei, Unternehmen, Vereinen, Kirchen, Schulen und sozialen Einrichtungen aus Schwabing und dem Münchner Norden. Wally Schmidt

Artikel vom 22.02.2012
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