Mehr Platz: 500 Quadratmeter fürs Sub im neuen Haus

Zentrum · Neuer »Schutzraum«

2012 ist es soweit: Das Sub zieht um. Vergangene Woche fand eine Begehung der Baustelle statt.	Foto: js

2012 ist es soweit: Das Sub zieht um. Vergangene Woche fand eine Begehung der Baustelle statt. Foto: js

Zentrum · Nach 25 Jahren in der Müllerstraße 43 wird das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum (Sub) 2012 in die Müllerstraße 14 umziehen. Auf rund 500 Quadratmetern sollen sich dort künftig Selbsthilfegruppen treffen, Chöre singen und kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche haben die Initiatoren die neuen Räume der Öffentlichkeit vorgestellt. Noch befindet sich das Haus im Bau. Die Wände im Innern sind noch nicht verputzt, die Böden noch nicht verlegt. Bereits zu sehen ist jedoch: Die Besucher des Subs haben deutlich mehr Platz. »Schon viele Gruppen haben angefragt, zu uns zu kommen«, sagte Sub-Projektleiter Christian Schultze, der für den Umzug verantwortlich ist. Ziel sei, im neuen Haus einen Großteil der schwul-lesbischen Initiativen aus ganz München unter einem Dach zu vereinen, erklärte Pressereferent Conrad Breyer.

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Im vorderen Bereich wird es ein öffentliches Café geben. Hinten sind drei Gruppenräume vorgesehen. In einem befindet sich sogar eine Bühne, auf der einmal ein Klavier stehen wird. Für ausreichende Schalldämmung sei jedoch gesorgt, versicherte Schultze: »Die Nachbarn werden nichts hören.« Ein separater Eingang ermöglicht Teilnehmern von Gruppen wie den Anonymen Alkoholikern oder der Depressionsgruppe, die sich im Sub treffen werden, unerkannt zu bleiben. Wie viel das »neue Sub« gekostet hat, können die Verantwortlichen nicht sagen, da sich die Ausgaben nicht aus der Gesamtsumme für das Haus isolieren lassen. Das ganze Gebäude, in dem sich das Sub im Erdgeschoss befindet, hat 4,7 Millionen Euro gekostet. 50.000 Euro zahlt das Sub selbst, den Rest trägt die Stadt »Schutzräume« für Schwule und Lesben seien weiterhin wichtig, sagte Breyer. Gleichzeitig soll der zentrale Standort in der Innenstadt aber auch dazu beitragen, dass das Viertel seinen besonderen Charakter beibehält. Die schwul-lesbische Szene spiele sich vorwiegend in der Müllerstraße, der Hans-Sachs-Straße und am Gärtnerplatz ab, betonte Schultze. Zudem solle das Haus einen Gegenpol bilden zur Gentrifizierung, der Luxussanierung von Gebäuden mit nachfolgenden, drastischen Mieterhöhungen, erklärte Bernhard Fuchs vom Kommunalreferat.

Eine spürbare Veränderung wird der Umzug jedoch mit sich bringen: Das Sub wird sich dann nicht mehr im Gebiet des Bezirksausschusses Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt (BA 2) befinden. Die Zusammenarbeit mit dem Stadtteilparlament sei stets sehr konstruktiv gewesen, sagte Schultze. Zuständig sein wird für die Einrichtung nach dem Ortswechsel der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA 1). In den kommenden Wochen werden sich Vertreter des Subs bei dem Gremium vorstellen. Julia Stark

Artikel vom 25.10.2011
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