Bebauung des Togal-Geländes soll Alt und Neu harmonisieren

Bogenhausen · »Sensibler Umgang«

Das neubarocke Gebäude, das 1900 errichtet wurde, bleibt erhalten, daneben entstehen drei- bis fünfstöckige Neubauten.	Illustrationen: Laux Architekten

Das neubarocke Gebäude, das 1900 errichtet wurde, bleibt erhalten, daneben entstehen drei- bis fünfstöckige Neubauten. Illustrationen: Laux Architekten

Bogenhausen · Das Gesicht des künftigen Karrees aus Wohn-, Geschäfts- und Büroflächen zwischen Ismaninger-, Törring-, Händel- und Montgelasstraße in Alt-Bogenhausen ist komplett:

Neben den bereits fertigen oder gerade im Rohbau befindlichen Gebäudekomplexen erstellt der Bauherr Bayerische Hausbau ab 2013 auf einem etwa 5.100 Quadratmeter großen Areal des ehemaligen Togal-Werks in einer Kombination aus denkmalgeschützter Bausubstanz und modernen drei- bis fünfstöckigen Blöcken 52 Wohneinheiten im gehobenen Segment samt dazugehöriger Infrastruktur. Das Projekt wird nach den Entwürfen von Laux Architekten und Nowak Landschaftsarchitekten realisiert, die jetzt den im Juli ausgeschriebenen Planungswettbewerb – sieben Planungsbüros hatten sich beteiligt – gewonnen haben.

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Bestechendes Merkmal des neuen Ensembles auf dem Areal des einstigen Pharmakonzerns Togal – seinerzeit bekannt durch die Marke Efasit – ist, dass das unter Denkmalschutz stehende, anno 1899/1900 als Gastwirtschaft erstellte und ab 1921 als Togal-Verwaltungsgebäude genutzte Haus vollständig erhalten bleibt, renoviert und ins Gesamtbild integriert wird. In dem villenartigen Bau sind fünf großzügig geschnittene Wohnungen vorgesehen. Unter Denkmalschutz stehen ebenfalls der Georgi-Brunnen im Innenhof des Grundstücks, der 1901 von Heinrich Düll und Georg Pezold, den Erbauern des Friedensengels geschaffen wurde, sowie die historischen Mauerpfeiler an der Ismaninger- und Händelstraße. Zur Auflockerung zwischen Bestand und Neubauten entsteht rund um den Brunnen ein begrünter Innenhof mit Bäumen und Hecken. Die einstigen Produktionsstätten und Verwaltungseinheiten samt Erweiterungen, die zwischen 1950 und 1970 entstanden, werden für die Neubauten weichen.

Fertigstellung in 2014 geplant

Der Beginn der Abbrucharbeiten sowie der Verkaufsstart für die Quartiere sind nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens für das letzte Quartal 2012 vorgesehen, die Fertigstellung des Ensembles mit rund 8.200 Quadratmeter Wohn- sowie 1.600 Quadratmeter Büro- und 360 Quadratmeter Einzelhandelsflächen plant die Hausbau im Jahr 2014.

Stadtbaurätin Elisabeth Merk ist von den Plänen begeistert: »Der Entwurf überzeugt insgesamt durch seinen sensiblen Umgang mit der Villa und den stadträumlichen Bezügen sowie der sehr sorgfältigen, eigenständigen und gestalterischen Sprache der Neubauten.« Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Hausbau-Geschäftsführung, lobt »das schlüssige Konzept, dem es gelingt, das vorhandene Baudenkmal harmonisch mit dem Neubau zu verbinden.« Und: »Die Schaffung von Wohnraum an diesem ehemaligen Industriestandort zeigt exemplarisch, dass die Landeshauptstadt gemeinsam mit privaten Investoren der starken Nachfrage nach zusätzlichen Wohnungen entgegen kommt.«

Historie und Moderne unter einem Dach und zugleich nebeneinander – die Lage unweit des historischen Ortskerns ist exquisit, liegt in Münchens ältester Villengegend, das Areal ist ein Filetstück in Alt-Bogenhausen: Angrenzend an das Quartier liegt der öffentlich zugängliche Bürgermeistergarten, wenige Meter weiter der Bundesfinanzhof. Und fußläufig sind der Englische Garten, der Hofgarten, die Maximiliansanlagen und die Isarauen wie auch Schulen und Ärzte zu erreichen. Radlwege und die Tram quasi vor der Haustür machen’s möglich, dass die künftigen Bewohner das Auto öfter in der neuen Tiefgarage stehen lassen können. ikb

In München wachsen neue Wohnräume

Artikel vom 18.10.2011
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