Drei Carillonglocken sind schon oben im Mariahilfturm

Au · Mit Pferdestärken

Neben Steinfatt wollten auch Gabriele Weishäupl und Pfarrer Gottswinter das Ereignis nicht verpassen. Foto: Gabriele Heigl

Au · Am letzten Samstag waren ungewöhnliche Arbeiter am Werk auf dem Mariahilfplatz. Gemeint sind nicht die Zimmerer, die die Standl für die Kirchweihdult aufbauten. Die vier muskelbepackten Spezialisten stammten aus Brabant und sollten eine Arbeit verrichten, für die sie nicht ausgebildet sind.

Die prächtigen belgischen Kaltblüter der Paulaner Brauerei hatten einen Einsatz als Glocken- »Hochzieher«.

Das Carillon, das Glockenspiel, das ab nächsten Mai aus dem Mariahilfturm über der Au erklingen soll, umfasst 60 Glocken in allen Größen. 55 konnten mit einem Kran im Innern des Turmes hochgehievt werden, die fünf größten waren dafür zu schwer: Pferdestärken mussten her. Ehrensache für die Paulaner Brauerei die Tiere zur Verfügung zu stellen. Schließlich ist sie auch die Stifterin der größten Glocke, der 2,2 Tonnen schweren Paulanerin. Doch obwohl die Pferde oft mehr Gewicht in Form von Bierfässern ziehen müssen: Den konstanten Muskeleinsatz sind sie nicht gewohnt. Da half auch das gute Zureden von Paulaner Geschäftsführer Andreas Steinfatt, Tourismusdirektorin und Dult-Chefin Gabriele Weishäupl und Mariahilf-Pfarrer Markus Gottswinter nichts.

Damit die in großer Zahl erschienenen Münchner, der Bayerische Rundfunk und die Pressevertreter doch noch was zu sehen bekamen, wurden die drei kleineren schließlich mit einem Paulaner-Lastwagen nach oben in die zweite Glockenstube gezogen – auch Pferdestärken immerhin. Für die großen Brauereiglocken, neben der Paulanerin die der Augustiner Brauerei, wird ein Spezialistenteam aus Tirol anreisen: Rösser der Glockenstuhl-Firma Gloria. Die werden oft im Holz eingesetzt und so trainiert in dieser Art Arbeit. Gabriele Heigl

Artikel vom 11.10.2011
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