Leichtathletik-Städtekampf

Um 1920

München/Giesing · Die offizielle Eröffnung des 1860-Platzes an der Grünwalder Straße fand am 21. Mai 1911 mit dem Leichtathletik-Städtekampf zwischen München und Berlin statt, an dem Aktive des TV 1860 und der Turngemeinde Berlin teilnahmen. Das Städteduell war 1910 erstmals veranstaltet worden und wurde in der Form eines olympischen Zehnkampfes ausgetragen.

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Nach einem spannenden Wettkampf siegte 1860 mit 55:45 Punkten gegen die Berliner (alle Einzelergebnisse auf www.wochenanzeiger.de). Neben dem Städtekampf hatte man bei der Eröffnungsveranstaltung auch Einladungswettbewerbe sowie Junioren- und Militärkonkurrenzen organisiert, zu denen sich 215 Teilnehmer von 17 Vereinen und 5 Regimentern gemeldet hatten.

Auf besonderes Interesse stieß beim Publikum neben dem 1000-Meter-Vorgabelauf der 110-Meter-Hürdenlauf. Hanns Braun (*1886, +1918) vom Münchner SC, der 1941-45 als Namensgeber des Stadions diente, konnte beide Wettbewerbe gewinnen. Neben Braun waren drei weitere Münchner Teilnehmer an den olympischen Spielen 1912 gestartet. Bei den Militärkonkurrenzen (400-Meter-Staffellauf und Tauziehen) konnte das Infanterie-Leibregiment, dessen Teilnahme an einem öffentlichen Leichtathletik-Wettbewerb erstmals genehmigt worden war, in beiden Fällen den Sieg feiern.

Mit der Einweihungsveranstaltung zogen die 1860-Leichtathleten endgültig vom Schyrenplatz an die Grünwalder Straße. Die Fußballer hatten bereits am 23. April ihr ersten Spiel auf dem neuen Platz bestritten und ihren kompletten Trainings- und Spielbetrieb ab dem 1. Mai 1911 auf den neuen Platz verlegt.

von Roman Beer (Autor des Buchs „Kultstättte an der Grünwalder Straße“)

Artikel vom 05.05.2011
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