1200 Unterschriften für die Buslinie 50 – Probebetrieb soll geprüft werden

Moosach · Protest gegen die Streckenverkürzung geht weiter

Bereits im Sommer 2010 rührte sich in Moosach Protest: Die Bürger demonstrierten für den Erhalt der Buslinie 50. 	Foto: ws

Bereits im Sommer 2010 rührte sich in Moosach Protest: Die Bürger demonstrierten für den Erhalt der Buslinie 50. Foto: ws

Moosach · Die Bürger geben nicht auf: »1200 Unterschriften sind ein gutes Argument für die Wiedereinführung der Buslinie 50 in der Bingener Straße.« Mit diesen Worten forderte Peter Winkelmann im Moosacher Bezirksausschuss die »sofortige« Verlängerung der Busstrecke vom Olympia-Einkaufszentrum bis zum Bahnhof Moosach.

Buslinie 50 wurde drastisch verkürzt – zum Nachteil der Senioren

Erneut musste sich die Münchner Verkehrsgesellschaft von den Senioren heftige Kritik wegen der Verkürzung der Buslinie 50 (Johanneskirchen – Olympiaeinkaufszentrum) gefallen lassen. Der Streckenabschnitt von der Ehrenbreitsteiner Straße bis zum Bahnhof Moosach liegt im Einzugsbereich der kürzlich verlängerten U 3 bis zum Bahnhof Moosach und wird deshalb seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2010 von der MVG nicht mehr bedient.

Fahrgäste müssten weitere Wege in Kauf nehmen

Wie bereits ausführlich berichtet, hatten Moosacher Senioren bereits im Vorfeld massiv gegen diese Streckenverkürzung protestiert: insbesondere gegen den Wegfall der Bushaltestelle »Andernacher Straße« der Linie 50 in der Bingener Straße. Die Metrobusse fahren dort seit ein paar Wochen nicht mehr. Dadurch müssten die Fahrgäste nun viel weitere Wege zu anderen Buslinien, zum Einkaufen und zur U-Bahn in Kauf nehmen. Für ältere und behinderte Bürger sei dies unzumutbar, hatten die Protestierenden im vergangenen Herbst argumentiert und damals eine Unterschriftenaktion gestartet. Doch aller Protest der Bürger war umsonst: Die Vollversammlung des Stadtrates beschloss den von der Münchner Verkehrsgesellschaft vorgeschlagenen Fahrplan für 2011. Trotzdem ließen die Betroffenen nichts unversucht und machten in den vergangenen Monaten immer wieder lautstark ihrem Ärger Luft. Die Anwohner und insbesondere die vielen Senioren, die im Wohngebiet rund um die Bingener Straße leben, »sind abgeschnitten«, konstatierte Winkelmann nun im Moosacher Bezirksausschuss.

Bürger holten zu einem Rundumschlag aus

Die Linienbusse müssten sofort wieder auf ihrer früheren Strecke verkehren, das sei eine »sinnvolle und wichtige« Ergänzung des Busnetzes im Münchner Nordwesten. Der Bürger holte zu einem Rundumschlag aus und warf unter anderem Stadträten, der MVG und den Stadtteilpolitikern im Bezirksausschuss vor, sich nicht genügend für die Belange der Moosacher Senioren eingesetzt zu haben. CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich und Axel Stoßno (FDP) vom Bezirksausschuss betonten, dass bei der Abstimmung im Rathaus FDP- und CSU-Stadträte für den Probebetrieb mit Bussen gestimmt hätten, aber mit diesem Vorstoß an der Mehrheit von Rot-Grün letztlich gescheitert seien. Hannelore Schrimpf, SPD-Sprecherin im Moosacher Bezirksausschuss, wies außerdem daraufhin, dass das Stadtteilgremium im vergangenen Jahr der MVG mehrere Alternativen vorgeschlagen habe, etwa die Einführung eines Quartierbusses in Moosach. Die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) nahm schließlich die Münchner Verkehrsgesellschaft, Teil der Stadtwerke München, in Schutz und verwies darauf, dass »die Stadtwerke mit spitzem Bleistift rechnen müssen.« Stadtwerke-Sprecherin Bettina Hess betonte auf Nachfrage, dass »die MVG eine sorgfältige Abwägung und Prüfung der Linienführung des Metrobusses 50 zum Fahrplanwechsel vorgenommen hat.«

Bezirksausschuss unterstützt teilweise die Bürger

Es gebe Kriterien, die im ganzen Stadtgebiet angewendet würden. Demzufolge sei der Einzugsbereich der bisherigen Bushaltestellen der Linie 50 nun durch die neue U-Bahn erschlossen. Eine Parallelbedienung sei unwirtschaftlich und müsse aus Kostengründen vermieden werden – »das ist nichts Neues, sondern bei jeder neuen U-Bahnstrecke die logische Konsequenz«, stellte Hess klar. Der Bezirksausschuss entschloss sich schließlich, die Forderungen der Bürger zumindest teilweise zu unterstützen. Das Gremium verlangte von der MVG, einen Probebetrieb mit Bussen durch die Bingener Straße zu prüfen. Wally Schmidt

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Artikel vom 24.01.2011
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