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DTM gastiert 2011 im Olympiastadion
München · Heimrennen für Engel
Freut sich schon auf sein Heimrennen an der Isar: Der gebürtige Münchner DTM-Rennfahrer Maro Engel. Foto: Daimler Motorsport
München · Diese eine Szene vom vergangenen Wochenende wird wohl nicht nur Maro Engel noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben. Als der gebürtige Münchner am Ende der ersten Runde seinen Kontrahenten Alexandre Prémat links überholen will, zieht auch der Franzose nach links. Es kommt zu einer Berührung, woraufhin Prémat von der Strecke rutscht. Es folgt ein Horror-Crash.
Der Audi Prémats knallt in die Leitplanke, überschlägt sich daraufhin mehrmals. Vom Auto ist am Ende nicht mehr viel übrig, der Pilot steigt jedoch wie durch ein Wunder unverletzt von selbst aus dem Wrack. Glück im Unglück. Und auch für Mercedes-Fahrer Engel gibt es ein Happy End: Er wird am Ende trotz leichter Schäden an seinem Boliden Siebter.
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Obwohl er mittlerweile in Monte Carlo wohnhaft ist, verbindet ihn zu seiner Heimatstadt München noch eine innige Beziehung. „Viel zu selten“ schaffe er es, die bayrische Landeshauptstadt bei dem vollgepackten Rennkalender zu besuchen. Da trifft es sich gut, dass die DTM ab 2011 jährlich Halt machen will in München. Im Olympiastadion. Die rund 16.000 qm Innenfläche des Stadions wird dazu komplett mit Teer ausgefüllt – die Laufbahn wird mit einer Zwischenschicht geschützt, der Rasen muss hinterher ausgewechselt werden – es entsteht ein 1.192 Meter langer Rundkurs. Einer, der es in sich hat. Das Rennen in Adria am Wochenende „war ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in München erwartet“, meinte Engel. Aber nur ein kleiner eben, denn das Olympiastadion wird die engste Strecke der gesamten DTM-Serie. „Wir werden sicherlich unsere Rückspiegel abschrauben, um jeden Zentimeter zu nutzen“, kündigt Engel an.
Auf die Sichthilfen nach hinten verzichten können Engel und Kollegen, weil es im Juli 2011 erstmal zu einer Art Showevent in München kommen wird. Meisterschaftspunkte gibt es nicht zu ergattern. Es wird ein großes Kräftemessen zwischen den beiden (bisher noch) einzigen Herstellern Audi und Mercedes. Zwei Fahrer werden immer im Eins-gegen-Eins gegeneinander antreten – und das von verschiedenen Startpunkten, so dass sich die Kontrahenten auf dem Kurs nicht in die Quere kommen.
Ab 2012, wenn auch BMW in die DTM einsteigt, soll München dann fest in den Terminplan aufgenommen werden, es soll dann um Meisterschaftspunkte gefahren werden. 2011 wolle man „erstmal testen, ob sowas in einer Stadt läuft“, sagte Olympiapark-Chef Ralph Huber. Er ist besonders stolz auf das „Unikum“ des Münchner Stadionkurses: Die komplette Strecke wird von jedem einzelnen Platz vollständig einsehbar sein. Sowas gibt es sonst nirgendwo. Maro Engel glaubt, dass die Atmosphäre eine besondere wird. Oft tritt er mit Kollegen aus der Motorsportszene zu Fußball-Benefizspielen an. „Selbst mit weniger als 10.000 Zuschauern in einem Stadion herrscht eine unglaubliche Stimmung.“ Für das DTM-Wochenende am 16. und 17. Juli hoffen die Veranstalter auf ein volles Haus, also gut 120.000 Besucher an beiden Tagen. „Die Zuschauer werden ganz schön beeindruckt sein, wie laut ein Motorsport-Event in einem Stadion wird“, denkt Engel, „wenn da so ein Wagen an einem vorbeifährt, da bekommt man eine Druckwelle ab, die durch den ganzen Körper geht.“
Gänsehaut-Feeling pur ist für Maro Engel sowieso garantiert. Etwa 20 Jahre ist es nun her, da feuerte er gemeinsam mit seinen Eltern die Fußballer des FC Bayern im Olympiastadion an. „Damals war es eher ein Traum, mal als Kicker da unten auf dem Rasen zu stehen“, erinnert sich Engel. Dieser Wunsch geht nun in Erfüllung, allerdings als DTM-Pilot in einem mit Teer ausgefüllten Olympiastadion. Von Jan Lüdeke
Artikel vom 04.11.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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