Beim Prinz-Eugen-Park erstmals Workshop zu Bebauungsplan

Bogenhausen · Bürger reden mit

Viel Diskussionsstoff gab es rund um das Modell des künftigen Prinz-Eugen-Parks in Englschalking.	Foto: ikb

Viel Diskussionsstoff gab es rund um das Modell des künftigen Prinz-Eugen-Parks in Englschalking. Foto: ikb

Bogenhausen · »Ich freue mich sehr, wie gut es gelaufen ist.« Dieses Fazit zog Bezirksausschuss (BA)-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) nach der Premiere – erstmals in München wurde die Erörterung eines neuen Bebauungsplans mit einem Workshop kombiniert.

Bogenhausens neues Stadtviertel am Prinz-Eugen-Park

100 Bürger trafen sich in der Volkshochschule am Rosenkavalierplatz im Arabellapark, um sich in einem Fünf-Stunden-Marathon zu informieren, zu diskutieren und anzuregen, wie das Areal der einstigen Prinz-Eugen-Kaserne in Englschalking bebaut wird. »Die Teilnehmer der Runden waren aktiv und kreativ dabei, die Vorschläge waren konstruktiv, alles lief äußerst friedlich und harmonisch ab, das war gut investierte Zeit«, bilanzierte Pilz-Strasser. Dem stimmte BA-Planungschef Frank Otto (SPD) rundum zu, meinte ergänzend: »Bei noch mehr Zeit hätten die Teilnehmer in den Arbeitsgruppen rotieren können und so einen noch besseren Zusammenhang des Vorhabens erhalten.«

Das Vorhaben – 1.600 Wohneinheiten, Grundschule, Schwimmbad, Kindergärten, -krippen und -horte, Turnhalle, Geschäfte und viel Grünanlagen sowie als i-Tüpfelchen ein Bürgerhaus – wird allseits nur mehr Prinz-Eugen-Park genannt. Auch die Pläne der Architekten sind so betitelt. Eine Namenssuche für das Viertel, in dem einmal 3.600 Menschen wohnen werden, ist somit wohl hinfällig. »Und die Fläche vor dem Bürgerzentrum wird dann wohl Prinz-Eugen-Platz heißen«, orakelte Angelika Pilz-Strasser lächelnd. Bis es so weit sein wird, vergeht aber noch einige Zeit: Das Verfahren bis zur Entscheidung dürfte bis Mitte 2012 laufen, im Herbst 2012 könnte der Spatenstich und anschließend die ersten Bauarbeiten erfolgen sowie der Verkauf starten, ab Ende 2014 die ersten Bewohner einziehen.

Leitfaden für jede der fünf »Werkstatt-Gruppen« waren die drei Stichworte: positive Aspekte, Bedenken und Vorschläge. Anhand dieser Begriffe wurde einmal das Thema Vermarktung/Mischung debattiert. Die Planung wurde positiv bewertet, Informationen über den Ablauf des Verkaufsverfahrens sind erwünscht, wobei man sich bereits jetzt im Kommunalreferat registrieren lassen kann. Und: Die Stadt will Flächen an Gruppen verkaufen, woraus sich wiederum Informationsbedarf für Interessierte ergibt. Offen ist noch, ob so genannte autofreie Cluster, also Gebäudegruppen, möglich sind, sowie die soziale Infrastruktur bei Eigentumswohnungen.

Beim Thema Gestaltung/Dichte wurde überlegt, ob fünf Stockwerke hohe Gebäude entlang der Cosimastraße »zwingend« sind; größere Abstände zwischen den Häusern wären zumindest angebracht. Lärm durch den Autoverkehr und damit verbundene Schallentwicklung ließ die Frage aufkommen, ob zu nah an der Hauptverkehrsader gebaut wird – eine Antwort steht aus. Die verschiedenen Dachformen wurden auch unter dem Aspekt Klima, Aufheizung der Gebäude erörtert.

Die dritte Arbeitsgruppe Soziale Infrastruktur wünscht sich detaillierte Informationen zu Senioren und betreutes Wohnen, die Sportstätten sollen »vereinssporttauglich« gemacht werden, für die jugendlichen Nutzer ist Betreuung notwendig. Einhellig begrüßt wurde das Kulturbürgerhaus. Der Saal für 300 Personen soll unterteilbar und die Nutzungsvielfalt gewährleistet sein, Veranstaltungen müssen mit dem bestehenden Angebot abgestimmt werden – man ist sich bewusst, dass vieles am Geld hängt. Beim Feld Verkehr trafen gegenteilige Meinungen aufeinander. Einer findet den Anschluss nur über die Cosimastraße gut, andere wollen weitere Anbindungen, eventuell auch auf der Ostseite, befürchten ansonsten Staus. Um ein Parkchaos zu vermeiden, sollen genügend Stellplätze eingerichtet werden. Auch Radlständer dürften nicht vergessen werden, auf das Radewegenetz freut man sich. Innerhalb der Grünflächen ist ein Bolzplatz erwünscht – der Lärmschutz dazu muss noch gecheckt werden. Eine Spielraumkonzeption gilt es zu entwickeln. Denn: Die Kinderspielplätze sollten »allround« für mehrere Kindergenerationen nutzbar sein. Und klar: Hundefreie Zonen müssen ausgewiesen werden. Wegen Bruchgefahr sollten die bestehenden Bäume überprüft, entlang der Cosimastraße Neuanpflanzungen vorgenommen werden. ikb

Name gesucht für neues Wohnareal: Ideen an BA-Geschäftsstelle schicken

Ob Bürger, Lokalpolitiker oder Architekten – das künftige Stadtviertel auf dem Gelände der Pionierkaserne an der Cosimastraße wird stets kurz und bündig Prinz-Eugen-Park genannt. Beim Workshop wurde von der Chefin des Bezirksausschusses (BA) Angelika Pilz-Strasser aber klar gestellt, dass es sich hierbei um einen Arbeitstitel handelt und Namensvorschläge erwünscht sind. Barbara Topp aus der Stradellastraße präsentierte dem Kommunalparlament jetzt gleich drei Vorschläge: Emmeramspark (Begründung: »St. Emmeram ist ein Heiliger und hört sich weniger kriegerisch an als der Türkenbesieger Prinz Eugen«), Feringa-Park (»Die Kaserne gehörte zu Föhring und Feringa ist der alte Name von Oberföhring«) sowie Englschalkinger Park (»Weil alle immer von Englschalking reden«). Wer wie Barbara Topp eine oder mehrere Ideen hat, kann mitmachen – und 100 Euro gewinnen, sofern das Gremium sich im Oktober bei seiner Tagung für den Vorschlag entscheidet. Die Bezeichnung einfach per Post an die BA-Geschäftsstelle, Friedensstraße 40, 81660 München, schicken oder eine E-Mail an bag-ost.dir@muenchen.de senden. Einsendeschluss ist am Donnerstag, 30. September 2010.

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Artikel vom 17.08.2010
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