Mit dem zunehmenden Baufortschritt an der Siedlung Haidelweg westlich der Planegger Straße wird es offensichtlich: Fußgänger haben es beim Überqueren der Straße schwer, zügig und ungefährdet von einer Seite zur anderen zu gelangen. Nun soll in Bälde auch ein Kindergarten an der westlichen Planegger Straße gebaut werden. „Die einzige Bus-Haltestelle dort wird von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen frequentiert. Sie warten lange, bis sie eine Lücke im Verkehr zum Rüberkommen haben“, sagt Richard Roth, SPD-Fraktionsvorsitzende im Bezirksausschuss (BA). Besonders für Kinder komme es regelmäßig zu brenzligen Situationen, weil sie aufgrund ihrer Körpergröße den Verkehr nicht überblicken könnten.
Derzeit sind es 16.000 bis 18.000 Fahrzeuge, die die Straße täglich entlang brausen. Tendenz steigend, wenn Gräfelfings Gewerbegebiet an der Seeholzenstraße ausgebaut ist und eine neue Autobahnauffahrt zur A 96 entsteht. „Eine Bedarfsampel in Höhe der Bushaltestelle ist für uns dringend nötig“, bekräftigt auch Maria Osterhuber-Völkl (CSU), stellvertretende BA-Vorsitzende. „Am besten kombiniert mit einer Fußgängerinsel“, ergänzt Roth.
Auf Drängen des BA fand deshalb im April ein Ortstermin mit Mitarbeitern des Kreisverwaltungsreferats (KVR) und des Baureferats statt. Alle Anwesenden bestätigten damals die schwierige Verkehrssituation für Fußgänger. Einstimmig befürworteten sie zum Termin die Dringlichkeit einer Bedarfsampel sowie von Querungshilfen für Fußgänger. „Umso unverständlicher für uns kam die Punktebewertung des KVR“, so Osterhuber-Völkl. Das KVR hatte mit fünf Punkten die Bedarfsampel als wenig dringlich eingestuft. KVR-Pressesprecher Christopher Habl bestätigt: „Bei uns im Haus gibt es derzeit keinen Vorgang, der eine Ampel an der Planegger Straße zum Inhalt hat.“ Sofern sich bei der Bewertung einer Lichtanlage weniger als sechs Punkte ergeben, fallen diese Antragstellen automatisch aus dem jährlichen Ampel-Vergabesystem heraus.
Auch das Baureferat beschied den BA-Antrag auf eine sichere Verkehrsinsel inzwischen negativ. Da nur insgesamt sieben Meter Fahrbahnbreite am Technocell-Gebäude zur Verfügung stehen, reicht der Platz nicht aus, um zusätzlich eine Querungshilfe von durchschnittlich 2,5 Meter Breite anzulegen. Doch besonders bei der Bedarfsampel will der BA nicht locker lassen. „Wir haben dem KVR-Bescheid unverzüglich widersprochen“, so Osterhuber-Völkl. „Mit fünf Punkten kommt die Ampel nie“, kritisierte sie das Vorgehen.
Nach einer Mitteilung des KVR an den Pasinger BA kommt die geforderte Bedarfsanlage im kommenden Jahr erneut in die Prüfungsbewertung. Vielleicht erreicht die Verkehrssituation dann sechs oder mehr Dringlichkeitspunkte. Welche Kriterien für das KVR allerdings ausschlaggebend sind, war nicht zu erfahren.